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Macabros 001: Der Monster-Macher

Macabros 001: Der Monster-Macher

Titel: Macabros 001: Der Monster-Macher
Autoren: Dan Shocker
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eleganten Smoking, Carminia im langen Kleid,
das einen Rückenausschnitt hatte, über den man nicht
sprechen, sondern nur staunen konnte.
    An einem Tisch in der Ecke gleich neben dem Eingang saßen
der deutsche Starreporter Klaus von Wargenberg und dessen
französische Kollegin Chantalle Durimand. Die
fünfunddreißigjährige Reporterin sah nicht nur
blendend aus, sondern verfügte auch über ein Fachwissen, um
das sie mancher männliche Kollege beneidete.
    Chantalle Durimand nippte an ihrem Champagnerglas und warf einen
Blick aus den mit langen, künstlichen Wimpern beklebten Augen
zur Bar hinüber, wo Björn Hellmark gerade von dem hageren
englischen Reporter Pat Stonefield interviewt wurde.
    Zwischen zwei Zügen an ihrer Zigarette meinte sie: »Er
paßt zu ihr, und sie zu ihm. Zwei schöne Menschen. Er
groß, blond, breite Schultern und schmale Hüften. Mit
einem Wort ein Mann. Mutig, entschlossen, interessant. Männer
wie ich sie liebe. Aber wer verbirgt sich hinter dem Namen
Hellmer?«
    Es war ein offenes Geheimnis, daß Chantalle Durimand harte
und interessante Männer nicht nur im Rennauto oder auf der
Skipiste interviewte. Auch im Bett.
    Von Wargenberg atmete tief durch. »Warum schweifen Sie so
sehr in die Ferne, verehrte Kollegin? Das Gute liegt so nah. Werfen
Sie einen Blick auf mich. Groß, schlank, nicht mehr ganz so
blond allerdings, weil der Scheitel ein bißchen in die Breite
geht. Aber das zeugt von Männlichkeit, sagt man.«
    Über den Rand ihrer dunkelgetönten Brille hinweg sah sie
ihn an. »Wo sind die schmalen Hüften, Monsieur
Wargenberg?«
    Der Deutsche beugte sich etwas zurück und warf einen Blick
nach unten. Der Bauch, der über die Gürtellinie quoll, war
nicht zu übersehen. »Naja, ein kleines
Bäuchlein«, sagte er. »Das kommt davon, wenn man immer
nur vom Sport schreibt, aber selbst keinen treibt.«
    »Und davon, wenn man zuviel Bier trinkt«, spielte
Chantalle Durimand lächelnd auf das dritte, schon wieder bis an
den Rand vollgefüllte Glas an.
    »Der Schein trügt«, antwortete von Wargenberg.
»Das ist ein Pils und enthält kaum Kalorien.«
    »Die Hauptsache ist, man glaubt daran. So, und nun
knöpfe ich mir diesen Herrn Hellmer mal vor. Kollege Stonefield
scheint genug zu wissen, er steckt gerade den Block weg.«
Chantalle Durimand erhob sich. Sie trug ein raffiniert geschnittenes
Kleid, das ihre Figur gut zur Geltung brachte. Das Kleid war
trägerlos und wurde nur von einer weiten Schlaufe im Nacken
gehalten. Ihre Brüste schimmerten fahl wie zwei Halbmonde neben
dem lose gerafften Stoff des Ausschnittes.
    »Verdrehen Sie mir Hellmer nicht den Kopf«, warnte von
Wargenberg. »Sonst gibt er noch sein Inkognito preis.«
    »Ich bin nicht eingebildet und kenne meine Wirkung auf
Männer«, sagte sie offenmütig mit angenehmer,
melodischer Stimme. »Aber ich fürchte, gegen die braune
Schönheit kann ich nichts ausrichten. Da geht es mir
ähnlich wie Ihnen bei mir mit dem Bauch. Mir fehlt einfach ein
Hauch mehr Rasse.«
    Chantalle Durimand näherte sich ruhig und gelassen der Bar.
»Mein lieber Stonefield«, meinte die Französin und
postierte sich neben ihren englischen Kollegen. »Ich glaube, Sie
haben mir Monsieur Hellmer jetzt lange genug vorenthalten. Wenn ich
mich nicht spurte, dann ist es schon fast zu spät, noch etwas
von ihm und seinem Geheimnis zu erfahren.«
    Chantalle Durimand führte dann ein etwa zwanzig Minuten
dauerndes Gespräch mit Hellmark, ohne das Geheimnis zu
lüften. Sie richtete auch einige Fragen an die Brasilianerin,
die geschickt und klug antwortete.
    Nach der Reportage hielt Hellmark sich nur noch solange auf, um
sein Glas zu leeren. Dann fuhr er mit Carminia Brado ins Hotel
zurück, wo sie ihre Zimmer hatten.
     
    *
     
    Chantalle Durimand interviewte an diesem Abend auch den Manager
von Onio Yamahoki, Tonka Hamado. Der Fahrer selbst hielt sich nicht
in der Bar auf. Yamahoki galt als ein scheuer, zurückhaltender
Mensch.
    Hamado sprach bereitwillig und nett über seinen
Schützling, über seine menschlichen Schwächen und
über seine Stärken. Der Japaner war zuversichtlich und
glaubte an eine Sensation in diesem Rennen.
    »Alle Wagen sind gut, und wenn die Technik einwandfrei
arbeitet, dann kommt es immer auf die Form desjenigen an, der diese
Technik zu bändigen hat.«
    Gegen zehn verließ Hamado die Bar »Minoche«. Er
kehrte ebenfalls ins Hotel zurück.
    Das Zimmer, in dem Onio Yamahoki und er untergebracht waren, lag
im dritten Stock.
    Es war sehr
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