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Macabros 001: Der Monster-Macher

Macabros 001: Der Monster-Macher

Titel: Macabros 001: Der Monster-Macher
Autoren: Dan Shocker
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Schweigen
verpflichtet.
    Über Konakis fettiges Gesicht lief der Schweiß. Die
Augen des Japaners blitzten.
    Das Geheimnis seines Todes war weiterhin ungelöst. Es blieb
im Dunkel der Zukunft, die ihn erwartete. Er ahnte, daß etwas
auf ihn zukam. Es war das Gesetz von Ursache und Wirkung, dem sich
kein Mensch entziehen konnte. Er hatte sich Mächten
verschrieben, die jeder Mensch fürchtete.
    Hinter ihm wurde leise die Tür geöffnet. Seine beiden
Begleiter hatten den Schatten am Fenster gesehen. Das war das
Zeichen, daß sie kommen sollten.
    Yasujiro Konaki wandte sich langsam um. »Schafft ihn
weg«, murmelte er. »Werft seine Leiche ins Meer!«
    Die beiden nickten stumm.
    »Und dann gebt dem Wirt Bescheid«, fuhr Konaki fort.
»Er soll hier alle Spuren verwischen.«
    »Ja, Herr«, sagte einer der beiden.
    Konaki griff den leichten Übergangsmantel, der hinter der
Tür hing, und den dunklen Hut, der etwas zu klein war und wie
ein Fremdkörper auf seinem dicken Kopf wirkte.
    Ohne noch einen Blick hinter sich in den Raum zu werfen,
verließ er den Tatort.
    Spätestens morgen früh würde man Armand Feraud im
Hotel vermissen. Dann würde die große Suche beginnen. Aber
man würde ihn nie finden! Feraud hatte nicht hinterlassen
können, wohin er gegangen war. Man hatte ihn abgeholt, und er
war untergetaucht, für alle Zeiten.
     
    *
     
    Die Personenzüge waren hoffnungslos überfüllt, die
Straßen platzten schier unter dem Verkehr, der sich ergoß
und der auch tagsüber nur unmerklich abflaute. Die Massen
strömten zu ihren Arbeitsplätzen, in die Fabriken an die
Peripherie der Stadt, in die Banken, Geschäfte und
Bürohäuser im Zentrum.
    Pünktlich auf die Minute betrat der Generaldirektor des
»Taykushi-Konzerns« sein Büro.
    Die flotte, attraktive Sekretärin, betont westlich gekleidet
im enganliegenden Minirock und weißer, halbdurchsichtiger
Rüschenbluse, begrüßte ihren Chef mit strahlendem
Lächeln und einem fröhlichen »Guten Morgen«.
    Hideo Suuki ließ sich auf dem Weg zum Schreibtisch bereits
über den Stand der Aktien unterrichten.
    Seine Privatsekretärin hatte für ihn bereits den
Börsenspiegel notiert. Erfreulicherweise waren die
Taykushi-Aktien um vier Punkte gestiegen.
    Der Konzern hatte sich in den letzten Jahren beständig
entwickelt. Taykushi war heute ein Name, der in Japan und in der
westlichen Welt einen guten Klang hatte. Auch hier im Osten –
besonders in den begonnenen Handelsbeziehungen zu China –
zeichneten sich erfreuliche Aspekte ab.
    Der Konzern hatte für China einen speziellen Kleinwagen
entwickelt, der den blumigen, vielversprechenden Namen
»Morgenstimmung« erhalten sollte. Die Produktion dieses
chinesischen Kleinwagens würde den Konzern weiter nach oben
bringen. In der Nachrichtentechnik war Taykushi ebenso vertreten wie
in der immer noch florierenden Filmindustrie. Taykushi
unterstützte auch die Elektronikforschung für Flugzeuge und
förderte die Entwicklung neuer und ungewöhnlicher
Automodelle.
    Mit dem Einsatz des »Taykushi-IV«, einem Rennwagen, der
in Japan Schlagzeilen machte, wollte der Konzern nun die
außerjapanischen Rennstrecken erobern. Das langerwartete
Ereignis, der Einsatz des »Taykushi-IV« mit dem taubstummen
Rennfahrer Onio Yamahoki am Steuer stand unmittelbar bevor.
    Der Grand Prix sollte in Südfrankreich über die Runden
gehen.
    Hideo Suuki hörte aufmerksam zu, konnte aber nicht
verhindern, daß seine Gedanken hin und wieder abschweiften.
    Es gab einen Konkurrenten Yamahokis, das war der deutsche Fahrer
Ferdi Walter, der einen March über die Strecke jagen sollte.
    Doch eine plötzliche fieberhafte Infektion hatte den
Deutschen aus dem Rennen geworfen. Die March-Leitung hatte einen
Ersatzmann gestellt. Über den wußte man nichts Genaues.
Der Taykushi-Verantwortliche hatte herausgefunden, daß der
Ersatzmann unter dem Namen Bernd Hellmer an den Start ging. Doch
dieser Name war ganz offensichtlich ein Pseudonym. Über den
neuen Mann wußte man nur, daß er ein hervorragender
Amateurfahrer war und über Mut, Ausdauer, Scharfsinn und
Reaktionsvermögen verfügte, alles Attribute, die
ausreichten, um einen Weltklassewagen wie den March Sekunden vor dem
Gegner über die Ziellinie zu bringen.
    Die Sportpresse rätselte auch, wer Hellmer sein könnte,
aber niemand war bisher darauf gekommen.
    Die Wetten waren angelaufen. Es sah ganz so aus, als würde es
ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen geben.
    Doch dies alles waren nur Vermutungen.
    Hideo Suuki
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