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M: Ein Tabor Süden Roman (German Edition)

M: Ein Tabor Süden Roman (German Edition)

Titel: M: Ein Tabor Süden Roman (German Edition)
Autoren: Friedrich Ani
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anrufen?«
    »Nein. Wir haben jetzt eingeparkt und steigen aus.«
    »Warte. Kommissar Franck sitzt bei mir, ich habe ihm alles erzählt und ihm das Video gezeigt. Wir müssen jetzt sofort gegen Mia Bischof vorgehen.«
    »Das tun wir. Ich melde mich in einer Stunde, spätestens.« Er beendete das Gespräch und schaltete das Handy aus.
    »Negativ«, sagte Edith Liebergesell, stand ebenfalls auf und steckte sich eine Zigarette an. »Das gefällt mir nicht, was er da wieder auf eigene Faust unternimmt. Negativ.«
    »Schenken Sie mir eine Zigarette, bitte?«, sagte der Kommissar.
    »Sie rauchen?«
    »Ich fange grade wieder damit an.«

    »Kuckuck, Kuckuck ruft’s aus dem Wald«, sang sie auf dem Weg von der U-Bahn-Station zu ihrer Wohnung vor sich hin. »Lasset uns singen, tanzen und springen! Frühling, Frühling wird es nun bald …« Es war kurz nach elf an diesem Sonntag, und Mia Bischof liebäugelte mit dem Gedanken, sich am Nachmittag eine Kugel Rhabarber- und eine Kugel Erdbeereis bei Sarcletti zu gönnen.

33
    S ie umarmten sich bei der Begrüßung. Süden stand neben ihnen und hatte wieder diesen schimmeligen Geruch in der Nase. Mia Bischof fragte Denning, wo er gewesen sei, sie habe sich solche Sorgen gemacht. Er erwiderte, er sei nur gekommen, um sich zu verabschieden, sein Vater sei gestorben und er müsse auf unbestimmte Zeit in Berlin bei seiner Familie bleiben.
    »Wir brauchen dich«, sagte Mia. »Du bist unser wichtigster Fahrer und als Taxifahrer ein echter Kamerad.«
    »Du hast mich suchen lassen«, sagte Denning.
    »Das war falsch, ich weiß, ich hab kein Recht, dich zu kontrollieren. Du kannst tun, was du willst. Ich hätte den Auftrag morgen sowieso zurückgezogen.« Sie schien Süden vergessen zu haben. Plötzlich wandte sie den Kopf und warf ihm einen kalten Blick zu. »Danke. Sie können gehen. Schicken Sie mir die Rechnung in die Redaktion, ich begleiche sie umgehend. Und du musst leider auch gehen, Siegfried. Ich muss noch einen Artikel für die Zeitung schreiben und brauche Ruhe. Was siehst du mich so an? Geh jetzt.«
    »Ich sehe dich an, weil ich einen Fehler gemacht habe, den ich bereue.«
    Sie nickte zur Tür hin. »Wir machen alle Fehler. Aber wir korrigieren sie und beginnen von neuem. So ist es im Leben, und das ist auch richtig so.«
    »Wir werden uns nicht wiedersehen, Mia.«
    »Bedauerlich. Jetzt geh.«
    »Hier geht niemand!«
    Aus dem Dunkel des Badezimmers trat ein Mann in einem schwarzen Trainingsanzug, in der Hand einen Revolver, an dessen Lauf ein Schalldämpfer geschraubt war, auf Denning zu. Er stieß den Ermittler gegen die Wand und drückte ab. Ein dumpfer, unheimlicher Laut, dem in der nächsten Sekunde ein zweiter folgte. Wieder traf die Kugel Dennings Brust. Der Kommissar wurde gegen das Bücherregal geschleudert, drehte sich zur Seite und blieb blutend und reglos liegen. Karl Jost packte Mia an den Haaren und hielt ihr den Revolver an die Schläfe. »Sie will nicht mitkommen«, sagte er zu Süden. »Ich hab eine Reise geplant, und das Mädel zickt. Zickt, zickt.« Er riss ihren Kopf hin und her, und sie schrie. »Schnauze halten! Was passiert jetzt mit dir?« Er meinte Süden und sagte zu Mia: »Wer ist das? Was will der? Fickst du den?«
    »Er ist ein Detektiv«, sagte Mia unter Schmerzen.
    »Der Detektiv, der ewig schlief.« Jost umklammerte Mias Hals und streckte den Arm mit dem Revolver aus.
    »Ich will sehen, wie es dem Mann geht«, sagte Süden. »Und ich will, dass Sie mit mir reden, bevor Sie mich erschießen.«
    »Und worüber so genau?«
    »Über unsere gemeinsamen Freunde.« Er ging auf Denning zu, und als er merkte, Jost würde nicht abdrücken, kniete er sich neben den Schwerverletzten und tastete ihn ab.
    »Gemeinsame Freunde? Wen jetzt?«
    »Die Kameraden aus dem Bergstüberl.«
    »Kenn ich nicht.«
    »Bitte lass mich los«, flehte Mia.
    Als Süden die Pistole in Dennings Manteltasche ertastete, ertönte die Türklingel. Dann klopfte jemand heftig an die Tür. Süden erkannte die Stimme sofort.
    »Bitte machen Sie auf, Frau Bischof. Es ist sehr wichtig. Schlimme Dinge sind passiert. Hier ist Edith Liebergesell von der Detektei. Sie müssen mir helfen.«
    Dann war es still. Mia unterdrückte ihr Wimmern. Jost zielte auf die Tür, auf Süden, auf die Tür. Im nächsten Moment riss Mia sich los und stürzte durchs Zimmer. Jost schoss ihr in den Rücken. Bevor er einen zweiten Schuss abgeben konnte, sprang Süden auf und riss ihn zu Boden. Die Wohnungstür
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