Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lyras Leidenschaft

Lyras Leidenschaft

Titel: Lyras Leidenschaft
Autoren: Lora Leigh
Vom Netzwerk:
brach die Hölle los.

10
    »Ich kann es nicht fassen, dass du dich tatsächlich mit meinem Bruder geprügelt hast.« Lyra sah nicht besonders erfreut aus, als sie an jenem Abend vor Tarek stand und das blaue Auge und die aufgeplatzte Lippe begutachtete, die er von dem Kampf davongetragen hatte.
    »Ich auch nicht«, knurrte er und zuckte zusammen, als sie einen Alkoholtupfer auf seine aufgeschürfte Wange drückte. »Es war reine Energieverschwendung. Die Unruhestifterin bist du, Lyra. Das ist mir heute klar geworden.«
    »Ich?« Sie wich ungläubig zurück und starrte ihn aus großen, unschuldigen Augen an. »Was habe ich denn verbrochen?«
    »Du provozierst deine Brüder.« Er hielt sie an den Hüften fest, als sie versuchte, sich vom Bett zu entfernen, auf dem er saß. »Du forderst ihre Autorität bewusst heraus und sorgst dafür, dass sie sich ständig in einem Zustand der Kampfbereitschaft befinden. Die Prügelei war deine Schuld. Wenn du am Telefon ein bisschen entgegenkommender gewesen wärst, wie ich es dir gesagt hatte, wären sie nicht losgestürmt, um deine Ehre zu retten.«
    Ihre Lippen zuckten. Das kleine Luder.
    »Wenn du dich da rausgehalten hättest, hätte es gar keine Prügelei gegeben.« Sie legte die Hände auf seine Schultern, um ihn davon abzuhalten, noch einmal über den Kratzer zu lecken, den sie irgendwie im Eifer des Gefechts abbekommen hatte.
    Die rote Spur führte von ihrer Schulter zum Schlüsselbein, und obwohl sie unangenehm juckte, war das nichts im Vergleich zu dem Feuer, das im Rest ihres Körpers brannte.
    »Kein Mann außer mir darf dir etwas befehlen«, knurrte er, als sie ihm den Zugang zu ihrem süßen Fleisch verwehrte. Er verdiente eine Belohnung für das Leid und den Schmerz, den er noch in seinem Inneren spürte.
    »Du darfst mir auch nichts befehlen«, informierte sie ihn streng. »Wie kommt ihr Typen bloß auf die Idee, dass ihr ein Recht dazu hättet?«
    Er seufzte erschöpft, während er sich ausmalte, wie diese kleine Frau ihn sein Leben lang abwechselnd verzaubern und in den Wahnsinn treiben würde. Nicht dass er sich nicht darauf gefreut hätte. Aber Lyra hatte die Angewohnheit, ihre Brüder auch dann noch zu provozieren, wenn es klüger wäre, sie ein wenig zu beschwichtigen.
    Er würde darüber definitiv noch mal allein mit ihnen sprechen müssen. Ihr schien es Spaß zu machen, die Jungs zu ärgern und aus der Reserve zu locken.
    »Weil du dir so leicht Probleme einhandelst?« Er zog spöttisch eine Augenbraue nach oben. »Lyra, Schatz, nachdem ich mit deinen Brüdern geredet habe, bin ich überzeugt, dass du Ärger anziehst wie ein Magnet.«
    Der Kampf war verdammt gut gewesen. Sauber, brutal, mit fliegenden Fäusten und wilden Flüchen, bis er und ihr ältester Bruder Grant die Küche kurz und klein geschlagen hatten.
    Danach war Lyra schmollend ins Schlafzimmer gerannt, während sie zu einem Bier übergegangen und eine hitzige Diskussion darüber begonnen hatten, ob Lyra mit ihm zusammenbleiben dürfe oder nicht.
    Aus seiner Sicht stand das natürlich außer Frage, aber in den Augen ihrer Brüder sah er, wie sehr sie Lyra liebten und sich um sie sorgten. Er war nun mal nicht der nette Junge von nebenan. Er war ein Breed, und sie war seinetwegen in Todesgefahr geraten. Das war mehr als genug, um einem Bruder, der die Verantwortung für sein widerspenstiges Schwesterchen übernommen hatte, einen gehörigen Schrecken einzujagen.
    Doch sie schienen ihn zu akzeptieren und ihm zuzutrauen, dass er Lyra beschützen konnte. Die meisten Männer hätten dabei mehr als gezögert. Aber die Familie Mason hatte glücklicherweise keine Vorurteile gegenüber Breeds, da Lyras drei Brüder bei der Befreiung vieler gefangener Breeds eine wichtige Rolle gespielt hatten.
    Dann zog er Lyra an sich, und seine Brust schnürte sich zusammen bei der Erinnerung daran, wie Creighton mit seiner Waffe ihre Schläfe berührt hatte. Die Kugel war viel zu nah dran gewesen, das Feuer zu löschen, das jeden wärmte, mit dem Lyra in Berührung kam. Wie könnte er nun ein Leben ohne sie ertragen?
    »Du musstest nicht gegen sie kämpfen.« Sie beugte sich über ihn, und ihr schlanker Körper kam ihm leicht entgegen, als er sie hochhob, um sie rittlings auf seinen Schoß zu setzen. Er legte die Arme fest um ihren Rücken, während er die Lippen zu der Bissspur senkte, die er auf ihrer Schulter hinterlassen hatte. »Ich hatte sie unter Kontrolle.«
    »Sie haben Todesängste um dich ausgestanden«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher