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Lykos (German Edition)

Lykos (German Edition)

Titel: Lykos (German Edition)
Autoren: Björn Harmening
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scherzhaft.
„Die will sich in einer der Lauben verstecken, oder was?“, bemerkte Ruprecht verwundert.
„Ja klar, der Alte wirft sie raus, da macht sie es sich hier gemütlich.“
„Na, dann wollen wir der jungen Dame mal wieder zu ihrem richtigen Heim verhelfen.“
Die beiden Polizisten betraten die Kleingartenanlage und fingen an, sie zu durchsuchen. Sie leuchteten in die Fenster der kleinen Gartenhütten und suchten nach Einbruchspuren. Sie durchquerten die gesamte Anlage zunächst auf dem Hauptweg und betraten dann die vielen Abzweigungen, um sie ebenfalls abzusuchen.
„Mann, das ist ja ein Labyrinth hier“, fluchte Struck und fuchtelte mit seiner Lampe hin und her. „Im Sommer muss hier halb Salzgitter vertreten sein.“
„Tja, was glaubst du, wie viele Laubenpieper inzwischen wieder eigenes Gemüse anbauen“, antwortete Ruprecht.
„Kein Wunder, bei den Preisen heutzutage ..., Moment, da ist was!“ Carsten Struck war der Meinung, eine Bewegung in dem Garten auf der linken Seite, an dem sie gerade vorbeischritten gesehen zu haben. Er richtete den Lichtstrahl seiner Lampe dort hin und suchte das Gartenstück ab. Allerdings schien er sich getäuscht zu haben, denn es war nichts zu sehen. Plötzlich hörten er und sein Kollege jedoch ein lautes Rumpeln und Krachen aus der Gartenlaube. Das Geräusch wiederholte sich noch mehrmals. Irgend jemand schien dort drinnen regelrecht zu randalieren. Die Beamten kletterten mühsam über das eiserne Gartentor und schlichen dann über einen Gehweg aus Waschbetonplatten zu dem kleinen aus massiven Steinen gebauten Haus hin. Urplötzlich war es wieder still in der Laube. Nichts regte sich mehr. Wahrscheinlich hatte die Frau, welche die Beamten dort drinnen vermuteten, sie entdeckt und verhielt sich jetzt ruhig in der Hoffnung, nicht bemerkt zu werden.
„Guten Abend, Polizei. Sie können jetzt herauskommen“, rief Ruprecht die vermutete Flüchtige an. Es kam jedoch weder eine Antwort, noch zeigte sich jemand an der Tür. „Na gut, dann müssen wir wohl hinein“, sagte der Polizeiobermeister schulterzuckend zu seinem Kollegen. Vorsichtshalber löste er die Haltelasche seines Halfters für die Dienstwaffe, zog sie aber nicht, denn eigentlich erwartete er keine Gegenwehr von der Frau. Er ging zur Eingangstür der Laube, drückte den Griff hinunter und stellte fest, dass sie bereits offen war. Auch hier war jemand mit Gewalt vorgegangen und hatte den Schließzapfen des Türschlosses offensichtlich einfach herausgerissen. Ruprecht öffnete die Tür gänzlich und leuchtete in die Laube hinein. Ein Bild der Zerstörung bot sich ihm dabei. Sämtliche Möbel im vorderen Wohnbereich waren umgeworfen und zerstört worden. Stoffe von Gardinen und Tischdecken lagen zerrissen auf dem Boden. Eine Menge Glas lag ebenfalls dazwischen und die Einzelteile eines Radios waren über den gesamten Raum verteilt. Hier hatte jemand absichtlich alles zerstört, was er vorgefunden hatte. Die Polizeibeamten waren sich nun nicht mehr so sicher, die junge Frau hier wiederzufinden. Das hatte jemand getan, der weitaus mehr Kraft besaß. Allerdings befand er sich nicht mehr in der Laube. Auch in dem hinteren Teil des abgeteilten Raumes, der als Küchenzeile diente und ebenfalls schwere Zerstörungen aufwies, war niemand mehr.
Das Geheimnis lüftete sich schnell, als Ruprecht das offene Fenster entdeckte, das zur hinteren Seite der Laube zeigte. Der Kerl, der diese Zerstörungen verursacht hatte, war also hier hinausgestiegen, als er die Polizisten bemerkt hatte. Weit konnte er jedoch noch nicht sein, wie Ruprecht vermutete. „Der ist nach hinten raus und abgehauen“, rief er seinem Kollegen zu und wollte gerade ebenfalls aus dem Fenster steigen, als er Struck aus dem vorderen Wohnbereich rufen hörte.
„Heiner“, krächzte dieser nur mit einer furchtbar heiseren Stimme.
Ruprecht drehte sich um und kehrte zurück. Was er dann sah, ließ ihn wie gelähmt und erstarrt stehen bleiben. Ein riesiges Tier – vermutlich ein Hund – saß auf dem Oberkörper seines auf dem Boden liegenden Kollegen und drückte ihn mit den Vorderpfoten hinunter. Das Tier knurrte mit geifernder Schnauze und schnappte dann zum Hals von Struck. Der Polizist stieß einen langen und entsetzten Schrei aus, der plötzlich zu einem Gurgeln wurde. Eine Blutfontäne schoss bis an die Decke und die Beine und Arme des Opfers zappelten wild umher. Der Schrei hatte Ruprecht indessen aus seinem Schockzustand geholt und er
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