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Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)
Autoren: Kerstin Dirks
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unser Ende verehren werden. Wie könnten wir also länger Krieg gegen euch führen?“
    „Es wird ein Mädchen“, flüsterte Joli, doch Killian konnte sie dennoch verstehen und hörte die Überraschung in ihren Worten. „Aber warum ich?“, fragte sie. „Wieso wurde ich ausgewählt?“
    „Weil du von der Königin berührt wurdest und etwas von ihr in dir zurückblieb.“
    Vasterians Blick glitt immer wieder zu Jolis Bauch, der noch klein und flach war. Sehnsüchtig war dieser Blick, voller Liebe, so starke Gefühle hatte Killian nie bei einem Vampir gesehen. Er hatte sie immer für kalt gehalten, ohne jede Emotionen. Hatte er sich all die Jahre geirrt?
    Und was, wenn Vasterians Affinität für Jolis Kind allzu groß wurde, wenn er es plötzlich selbst aufziehen wollte? Dieser Gedanke schien nicht nur Killian zu kommen, sondern auch Joli, die mit ihrem Stuhl etwas wegrutschte und ihre Hände schützend über ihren Bauch legte.
    „Du brauchst dich nicht zu fürchten. Ich schwelge nur in alten Erinnerungen. Pyr und ich standen uns einst sehr nahe.“ Vasterians Blick glitt in die Ferne. „Und für die Chance, sie noch einmal sehen zu dürfen, würde ich mein Leben geben. Das Schicksal scheint mir diese Chance ohne jede Gegenleistung zu bieten. Ich werde sie sehen. Aber erst später. Wenn sie alt genug ist, alles zu verstehen. Sie wird bei dir aufwachsen“, sagte er sanft. Joli entspannte sich. „Irgendwann werde ich sie aufsuchen“, fuhr er fort. „Und ich werde ihr Leibwächter sein, so wie ich es immer war.“
    Die Worte Vasterians waren von aufrichtiger Zuneigung. Dies musste sogar Rem erkennen, denn er nickte verstehend zu Vasterians Worten.
    „Sie werden uns … willkommen sein“, sagte Joli.
    Und auch wenn ihre Stimme noch zweifelnd klang, so wirkte ihr Blick doch entschlossen. Jeder am Tisch hatte verstanden, dass Vasterian es ernst meinte, dass er keinen Krieg mehr wollte. In dieser denkwürdigen Nacht schlossen die Vampire und Werwölfe einen Waffenstillstand. Aber es blieb nicht der einzige Waffenstillstand.
    „Ich muss mich entschuldigen“, sagte Rem, als sich das Rudel auf den Heimweg machte. „Du bist kein schlechter Leitwolf. Du warst es nie. Ich habe immer zu dir aufgeblickt. Und das tue ich heute noch.“ Killian, der wie gewöhnlich auf dem Beifahrersitz saß, war mehr als überrascht, diese Worte aus Rems Mund zu hören. „Du hast uns Frieden gebracht.“
    Killian schüttelte den Kopf und lachte. „Das haben wir alle getan. Ohne euch wäre es nicht möglich gewesen.“ Jeder hatte seinen Teil beigetragen. Und doch lächelte er seinen Rudelbruder dankbar an. Er war froh, dass der Zwist zwischen ihnen beendet war. „Du warst auch nie ein schlechter Schüler und erst recht kein schlechter Wolfskrieger. Ich denke, wir sollten dies zum Anlass nehmen, noch einmal von vorn anzufangen.“
    Rem nickte und reichte ihm die Hand, die Killian annahm und schüttelte.
    Antoine de Prusants Heilkräfte waren mächtig. Keira war halbtot gewesen, aber irgendwie hatte der Vampir es geschafft, ihre Wunden zu schließen und das Silber, das sich in ihrem Körper wie ein Gift ausgebreitet hatte, herauszusaugen. Er konnte dem Vampir nur dankbar sein. Auch das war ein komisches Gefühl. Feinde waren plötzlich Verbündete geworden.
    Keira legte sich auf die Ausziehcouch und blickte Killian ein wenig müde, doch verträumt an.
    „Du siehst zufrieden aus“, sagte sie.
    „Das bin ich auch. Mehr als das.“ Aber eigentlich wollte er jetzt nicht darüber reden. Er wollte etwas ganz anderes, denn seit der Heimfahrt hatte so starkes Begehren in seinen Lenden gebrannt, dass er nicht länger an sich halten konnte. Rasch zog er sein Hemd aus und legte sich neben sie, streichelte über ihren Oberarm, auf dem sich eine Gänsehaut bildete. Sie berühren – sie einfach nur berühren – mehr wollte er nicht.
    „Ich bin so weit“, sagte Keira leise und Killian verstand. Er erhob sich, zog die Samtvorhänge zurück und stellte sich ans Fenster, durch welches das Licht des Vollmonds drang und seine Haut berührte. Die Verwandlung setzte sofort ein. Sie war schmerzhaft, aber zu ertragen. Über die Jahre hinweg hatte er verschiedene Strategien entwickelt, um sie erträglicher zu machen. Vor den Schmerzen fürchtete er sich nicht mehr. Doch in dieser Nacht fürchtete er etwas ganz anderes. Keira durch seinen Biss zu verletzen. Das würde er sich niemals verzeihen. Während sein Körper die schreckliche Metamorphose
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