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Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)
Autoren: Kerstin Dirks
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Vampir einen Raum angemietet, der überfüllt war mit Blutsklaven. Alle trugen schwarze Anzüge, alle waren bewaffnet. Sie wirkten wie Klone. Bedrohlich. Jedes Rudelmitglied wurde auf Waffen untersucht, die sie nicht dabeihatten und Killian war mehr als misstrauisch, als sich seine Begleiter und er an die improvisierte Tafel setzten, an der bereits Antoine und die Frau, die sich Meutica nannte, Platz genommen hatten. Es war leichtsinnig und dumm gewesen, hierherzukommen, dachte Killian, während sein Blick durch den Raum glitt. Er sah seinen Rudelbrüdern und den Frauen an, dass auch sie äußerst angespannt waren. Wenn das eine Falle war, sie würden hier nicht lebend hinauskommen. Aber Antoine begrüßte sie höflich und machte mitnichten einen feindlichen Eindruck. Das konnte täuschen. Vampire waren Meister des Schauspiels.
    „Ich freue mich, dass Sie und Ihre Begleiterinnen den Weg zu uns gefunden haben. Wir haben einiges zu besprechen. Doch bevor wir das tun, habe ich noch eine kleine Überraschung für Sie.“
    Aha. Überraschung. Wenn das mal nicht in die Hose ging. Wenn Vampire Überraschungen planten, endeten diese immer böse. Keiras Hand tastete nach seiner und er drückte sie. Er spürte, dass auch sie aufgeregt war, wie wahrscheinlich jeder am Tisch. In dem Moment hupte es draußen und Antoine erhob sich, schickte mit einer Handbewegung einige Männer nach draußen, richtete dann wieder seinen Blick auf das Rudel.
    „Das ist sie auch schon. Sie werden sich freuen, zu hören, dass niemand Geringeres als der Mächtigste, Lord Vasterian, persönlich an dieser Unterredung teilnehmen möchte. Schließlich ist dies ein historischer Moment.“
    Das war unglaublich und in der Tat eine große Überraschung. Es machte zugleich klar, dass die Vampire es ernst meinten. Lord Vasterian, so mächtig er war, würde sich nie der Gefahr aussetzen, sich zu ihnen zu begeben. Ein Bolzenschuss würde genügen und er wäre genauso schnell tot wie jeder gewöhnliche Vampir.
    Von Vasterian hatten sie alle viel gehört. Er war der Älteste nach Pyr, ihr erster Zögling, der Mächtigste von allen. Killian war neugierig, wie er aussah, wie er war und als die Tür aufging und ein paar Blutsklaven eintraten, hielt er gespannt den Atem an.
    Die Gestalt war groß, athletisch und hatte ein Charisma, das jedes andere vampirische Charisma bei Weitem übertraf. Er war schön. Schwarzes Haar, das auf seine Schultern fiel, reine Haut, die so hell war, dass sie fast leuchtete, grazil, aber dennoch männlich.
    Antoine kam Vasterian entgegen und küsste ihn auf den Handrücken. Wahrscheinlich trug er einen Siegelring oder Ähnliches. Dann führte er den Mächtigsten an den Tisch. Killian warf einen Blick in die Gesichter seiner Rudelbrüder und der Frauen. Alle starrten den Mächtigsten ungläubig an, der sich wie ein normaler Mensch zu ihnen setzte, keine Berührungsängste hatte, der, man mochte es kaum glauben, sogar sympathisch wirkte. Killian musste sich in Erinnerung rufen, dass es dieser Vampir war, der so viel Leid über sie alle gebracht hatte. Er war für den Krieg verantwortlich. Er hatte ihn nach Pyrs Tod gnadenlos fortgeführt. Aber nun, da er näher gekommen war und Killian die Chance hatte, in seine Augen zu sehen, merkte er, dass sie unendlich müde wirkten. Unter diesem schönen Glanz verbarg sich jemand, der des Kämpfens vielleicht müde war.
    „Guten Abend“, sagte er mit einer engelsgleichen Stimme.
    Killian war hin- und hergerissen. Einerseits grollte der Hass auf diesen Vampir in ihm, andererseits schien zum ersten Mal Frieden in Aussicht. Und diese Chance wollte er nicht zerstören. Dies war augenscheinlich keine Falle. Sie schienen an ehrlichen Gesprächen genauso interessiert wie das Rudel. Antoine hatte Vasterian offenbar alles berichtet und der sprach nun von einem gemeinsamen Ursprung, einer gemeinsamen Geschichte. Man merkte ihm an, dass der Krieg auch aus seiner Sicht viel zu lange anhielt, unumwunden gab er zu, dass er mit aller Kraft an der Vernichtung der Werwölfe gearbeitet hatte, um schließlich zu erkennen, dass dies möglicherweise nicht der richtige Weg war. Und dann blickte er zu Joli, die ihm von allen am nächsten saß. Ein Lächeln, das Killian nur als zärtlich beschreiben konnte, spiegelte sich auf seinem Gesicht.
    „Deine Tochter wird nicht nur Pyrs Macht in sich tragen, sie wird auch ein Werwolf sein“, sagte er. „Sie wird all das sein, was ich einst liebte und was wir Vampire bis an
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