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Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)
Autoren: Kerstin Dirks
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hätte sich am liebsten mit der Hand gegen die Stirn geschlagen, aber das tat er nicht, um nicht die Kontrolle über den Blutsauger unter sich zu verlieren. Dieser zappelte hin und her und Killian hatte keine Lust, von ihm abgeworfen zu werden.
    „Also dann, was weißt du?“
    „Kann der … Grobian vorher von mir runtergehen?“
    „Jetzt ist’s aber genug mit den Forderungen“, empörte sich Killian.
    Der Vampir zuckte zusammen, denn Killians Stimme war vor Entrüstung laut geworden.
    „Jetzt schieß endlich los, wir haben nicht die ganze Nacht Zeit.“
    „Schon gut, schon gut. Sie suchen nach Mädchen. Bestimmten Mädchen mit reinem Blut, ihr versteht?“
    „Nein“, gab er zu. Seit wann interessierten sich Vampire für die Reinheit von Blut? Was hatte das zu bedeuten? Meinte er Blutgruppen?
    „Was soll das sein, reines Blut?“, fragte die Werwölfin. „Meinst du das Blut von bestimmten Linien?“
    Aristokratie vielleicht, überlegte Killian.
    „Nein, nein. Ich meine es ganz wörtlich. Versteht ihr? Jungfräuliches Blut.“
    „Ah ja. Ich hatte keine Ahnung, dass das anders schmeckt.“ Killian zuckte die Schultern.
    „Du siehst, Vampire sind Feinschmecker“, sagte Keira und lachte kehlig. „Wofür braucht ihr dieses reine Blut?“
    „Für den hohen Besuch. Er ist sehr wählerisch.“
    Also handelte es sich tatsächlich um eine Art Delikatesse. Und dafür sollten Menschen geopfert werden? Nicht, dass ihn Menschen großartig kümmerten. Sie waren nicht viel besser als Vampire. Ebenso blutrünstig und grausam. Dass es nun aber Unschuldige treffen sollte, missfiel ihm. Er hatte schon immer einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn gehabt, und der schlug jetzt an.
    „Was ist jetzt? Darf ich gehen?“
    „Nicht so schnell. Wer ist dieser hohe Besuch? Was hat es mit ihm auf sich? Und wo sucht ihr nach diesen Mädchen? Erst anfixen und sich davonstehlen, ist nicht, kapiert?“
    „Ich kenne seinen Namen nicht. Ich weiß nicht mal, wann er ankommt. Daraus machen sie ein großes Geheimnis. Aus Sicherheitsgründen oder was weiß ich. Sie haben herumgefragt, in den einschlägigen Bars und Clubs, ob wir uns an der Suche nach den Mädchen beteiligen wollen. Daher weiß ich es. Ich habe sonst nichts mit dieser Sache zu tun.“
    Killian gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden und drückte die Schultern des Jungen mit einem Ruck nach unten, sodass er vor Schmerz aufschrie. Auch die schöne Fremde zuckte zusammen.
    „Du willst uns wohl verarschen. So einen Schwachsinn habe ich noch nie gehört.“
    „Du brichst mir die Schultern!“ Der Vampir jammerte.
    „Und wenn schon.“
    „Es ist wahr. Ich habe die Wahrheit gesagt!“
    „Ich sollte dich auf der Stelle pfählen.“
    „Nein! Nicht!“
    Er wand sich unter ihm wie ein Fisch an Land, der zurück ins Wasser will. Aber Killian verstärkte den Druck.
    „Lass ihn. Ich glaube ihm“, mischte sich die Fremde ein.
    Killian war verärgert, dass sie ihm in den Rücken fiel. Dies war kein Mensch, sondern ein verdammter Vampir. Sie durften ihn nicht einfach ziehen lassen, er würde nur weiteren Schaden anrichten.
    „Bitte, ich verspreche, ich werde mich nur noch von Rattenblut ernähren.“
    „Erzähl mir kein Märchen.“ Killian lachte. Der war wirklich gut. Rattenblut. Der eine bevorzugte Jungfrauenblutund der andere gab sich mit dem von Kleintieren zufrieden. Sehr glaubwürdig. Als Killian seinen Holzpfahl umfasste und ihn auf den Rücken des Blutsaugers richtete, fing der plötzlich wie ein Baby zu weinen an.
    „Bitte nicht! Ich bin erst vor zwei Wochen zum Vampir geworden. Kurz nach meinem 18. Geburtstag! Ich bin zu jung zum Sterben, bitte!“
    Das war ja nicht mehr mit anzuhören.
    „Ich kann für euch spionieren. Ich kenne die Orte, an denen sie verkehren.“
    „Das ist doch ein Deal“, sagte Keira und nahm Killian den Pflock aus den Händen.
    Offenbar löste der Kleine Mutterinstinkte in ihr aus. Oh Lykandra, was ist nur aus deinen Kriegern geworden? Jetzt kooperierten sie sogar mit dem Feind. Entnervt stieg er von dem Jungen hinunter. Er sah tatsächlich aus, als sei er dem Teenageralter kaum entwachsen, aber das konnte bei Vampiren täuschen, denn nach ihrer Verwandlung alterten sie nicht mehr. Doch das Verhalten des Burschen sprach eine andere Sprache. Er schien wahrhaft verängstigt. Keuchend erhob er sich, hielt sich die Brust und wirkte wie ein Klappergestell, das sich kaum auf den Beinen halten kann. Wahrscheinlich hatte er lange kein Blut zu
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