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Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)
Autoren: Kerstin Dirks
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spannte sich zum Zerreißen an. Er rechnete jeden Moment damit, dass sich der Blutsauger auf die schöne Fremde stürzte und sie aussaugte, was ihren Tod zur Folge hätte.
    Mit einem Brüllen stürzte er sich auf den Vampir hinab, riss ihn zu Boden und schlug dessen Kopf gegen den Steinboden, bis er benommen liegen blieb. Alles ging so schnell, dass Killian selbst erstaunt war. Sein tierischer Teil hatte die Kontrolle übernommen und es fühlte sich fast an, als erwache er aus einem Rausch. Plötzlich spürte er, dass die Miniaturarmbrust auf seine Stirn zielte. Das Blut rauschte heftig in seinen Ohren, ihm schwindelte, doch nur für einen kurzen Moment. Die Schwester musste von allen guten Geistern verlassen sein, wenn sie glaubte, er sei ein Feind. Er hörte ein Grollen aus ihrer Kehle und zwang sich zur Ruhe, hob beide Hände, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war.
    „Ich bin auf deiner Seite“, sagte er grollend und blickte zu ihr hoch. Von hier unten war sie noch schöner. Es traf ihn fast wie ein Schlag. Atemberaubend, dieses Weibchen … diese Frau. Ihr Geruch drang in seine Nase, machte ihn an. Und das Blau ihrer Augen … unwirklich.
    „Wer bist du?“
    „Ein Freund.“ Er ließ das Grollen in seiner Kehle anschwellen, damit sie verstand. Sein Geruch musste ihr verraten, dass er die Wahrheit sagte. Und tatsächlich senkte sie die Waffe. Hätte sie es nicht getan, wäre es zu einem Kampf gekommen und das wäre möglicherweise unschön geworden. Er war froh, dass sie Einsicht zeigte.
    „So ist es gut“, sagte er besänftigend und suchte nach dem Holzpflock, der an seinem Gürtel befestigt war. Als er ihn auf den Rücken des Vampirs richtete, in der Absicht, ihm diesen von hinten durchs Herz zu rammen, stieß sie ein Brüllen aus, das sowohl ihn als auch den Vampir zusammenfahren ließ.
    „Hast du den Verstand verloren?“, fuhr sie ihn an und hob erneut die Armbrust. Abrupt hielt er inne und blickte fassungslos zu ihr hoch. „Der Typ wollte mir gerade wichtige Informationen liefern! Aber du hast ihm die Birne zermatscht und jetzt willst du ihn auch noch pfählen.“
    „Er wollte dich umbringen.“
    „Ich hatte alles im Griff.“
    „Nein, hattest du nicht.“
    Sie schnaubte empört. „Natürlich hatte ich das! Wer bist du, dass du dich in meine Angelegenheiten mischst?“
    „Ja, das finde ich auch unerhört“, meldete sich der Vampir.
    Killian schlug gegen dessen Kopf.
    „Das ist ein Blutsauger, schon vergessen? Denen kann man nicht trauen.“
    „Man hätte ihn zumindest anhören können, bevor man ihm das Gehirn aus dem Schädel schlägt.“
    Ihre Argumentation verblüffte ihn. Das war nicht unbedingt die Reaktion, die er von einer Kriegerin Lykandras erwartete. Aber er war neugierig. Also ließ er sie gewähren. „Na schön. Fragen wir ihn, was er unglaublich Wichtiges zu berichten hat.“ Killian riss den Kopf des Vampirs an dessen Haaren zurück, sodass er gezwungen war, die Wölfin anzublicken. „Bitte frag ihn. Er gehört ganz dir.“
    Sie hockte sich in einer geschmeidigen Bewegung vor die geschundene Gestalt und musterte sie. „Der sieht jetzt echt scheiße aus.“
    „Hat er sich noch nicht regeneriert?“ Normalerweise konnten Vampire solche Wunden sehr schnell heilen. Dass dies nicht der Fall war, bestätigte seinen Verdacht, dass es sich um einen jungen Vertreter handelte. Wahrscheinlich war er erst vor wenigen Nächten erzeugt worden.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Egal, frag ihn schon. Ich bin gespannt, was er ausplaudern will. Ich sag dir, der weiß sowieso nichts.“
    „Hey, Junge, kannst du mich hören?“, fragte sie in einem deutlich sanfteren Ton. Es ärgerte ihn, dass siemit einem Vampir freundlicher sprach als mit einem Artgenossen.
    „Ja… ich … höre“, murmelte das Bürschchen. Jedes Wort bereitete ihm offenbar große Anstrengung. Was für eine Lusche von Vampir.
    „Welche Informationen wolltest du mir geben?“
    „Lasst … ihr … mich dann gehen?“
    Sie warf Killian einen fragenden Blick zu und er seufzte. Er wusste sehr wohl, wie er zu deuten war. Die Dame setzte auf Fair Play, was an sich nichts Schlechtes war. Aber mit Vampiren verhielt sich alles anders. Wenn sie ihn jetzt freiließen, stieß er ihnen beim nächsten Mal mit Vergnügen einen silbernen Dolch in den Rücken.
    „Lasst ihr mich gehen?“, fragte der Vampir nun deutlich ängstlicher. „Ich mache euch nie wieder Schwierigkeiten, das verspreche ich!“
    „In Ordnung“, sagte sie.
    Killian
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