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Luzia und der Ball der Vampire - Erst ich ein Stück, dann du

Luzia und der Ball der Vampire - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: Luzia und der Ball der Vampire - Erst ich ein Stück, dann du
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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atemlos, während er neben Luzia die Treppe hinunterstolperte. „Überleg doch mal“, forderte er sie auf. „Wieso sind wir überhaupt mitten am Tag aufgewacht?“

    Luzia stoppte auf der Stelle. Sie gab es ja nicht gerne zu, aber diesmal hatte ihr Bruder recht.

    Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht.
    „Und was machen wir jetzt?“,
    fragte sie leise.
    Fedor zuckte die Achseln.
    „Papa wecken“, wiederholte er.
    Im nächsten Moment hallte
    noch ein Schrei durch das Schloss.

Gefährliches Sonnenlicht
    Der Schrei war so laut und so entsetzlich schrill, dass Luzia eine Gänsehaut über den Rücken raste.
    „D-das war doch hoffentlich nicht Opa Adalbert“, stotterte Fedor.
    „Nein“, hauchte Luzia. „Das kam aus dem Kronsaal. Und ich glaube, ich habe es vorhin schon einmal gehört. Vielleicht sind wir davon aufgewacht.“
    Ihr Bruder nickte. „Sch-schon möglich“, erwiderte er. „A-aber w-was ist das?“

    „Das werden wir später herausfinden“, sagte Luzia entschlossen. „Solange die Sonne scheint, können wir sowieso nicht nach oben. Das ist viel zu gefährlich.“
    Sie zog Fedor weiter zur Gruft ihrer Großeltern. Oma Griselda lag in ihrem blassrosa Sarg, ließ wie gewohnt die Füße heraushängen und schnarchte leise. Von Opa Adalbert fehlte allerdings jede Spur.

    „Wo ist er bloß hingelaufen?“,
    murmelte Fedor.
    Luzia antwortete nicht.
    Schnell lief sie zur Elterngruft
    und warf einen Blick hinein.
    Auch Lord Ludwig und Mama Violetta
    schliefen tief und fest.
    Luzia atmete auf.

    Es beruhigte sie, dass nicht alle Familienmitglieder von diesen entsetzlichen Schreien aufgeschreckt worden waren.
    Hastig huschte Luzia weiter, um als Nächstes in Fedors und in ihrer eigenen Gruft nach ihrem Großvater zu suchen. Dort fanden sie Opa Adalbert schließlich.

    Er hockte vor dem Vogelkäfig, hielt seinen Blick auf die Ratte gerichtet und summte leise.
    „Da bist du ja!“, rief Luzia. Sie sprang auf ihren Großvater zu und rüttelte an seinem Arm. „Lass Betti in Ruhe und geh wieder in deinen Sarg. Oma Griselda vermisst dich bestimmt schon.“
    „Sss…sssssst!“, machte Opa Adalbert und blitzte Luzia wütend an. Plötzlich sprang er auf und hüpfte flatternd von einer Ecke in die andere.
    „Ich glaube, er hält sich für eine Fliege“, sagte Fedor fassungslos.
    „Ach ja?“, brummte Luzia. „Und was will er dann von Betti? Ich dachte, Fliegen setzen sich nur dorthin, wo es schmutzig ist. Bettis Käfig ist aber blitzsauber.“

    „Hmmm“, machte Fedor und trat etwas näher an den Käfig heran. Diesmal gab die Ratte keinen Pieps von sich, sondern blickte ihn nur mit großen Augen an.
    „Ich warne dich!“, zischte Luzia. „Lass sie bloß in Ruhe! Unsere Familie tut keinem Lebewesen etwas zuleide. Du kannst dich nachher an der Blutlimonade satt trinken.“
    „Hm ja“, sagte Fedor schmatzend. „Aber Betti duftet wirklich köstlich.“
    „Das tun Flix und Flax auch“, entgegnete Luzia. „Trotzdem hast du noch nie versucht, sie zu beißen.“ „Flix und Flax habe ich ja auch gern“, meinte ihr Bruder und lächelte zerknirscht.
    „Sss…sss…“, machte Opa Adalbert. Er drehte seine Arme nun blitzschnell im Kreis, tappte auf Fedor zu und stupste ihn zur Seite. Dann versuchte er, seine Nase zwischen die Gitterstäbe des Vogelkäfigs zu stecken.

    Betti zitterte am ganzen Körper.
    „Oh Mann!“, rief Luzia und schlug sich
    mit der Hand gegen die Stirn.
    „Jetzt weiß ich’s!
    Opa Adalbert denkt, er ist eine Mücke.
    Er will Betti Blut abzapfen!“

    „Ganz schön schlau von ihm“, murmelte Fedor. „Ich wäre auch viel lieber eine Mücke als so ein dämlicher Weichei-Vampir, der nur Blutlimonade trinken darf.“
    „Spinnst du!“, fuhr Luzia ihn an. „Wie kannst du nur so etwas sagen?“
    Fedor zuckte zusammen. Erschrocken sah er seine Schwester an. „Na ja, ich meine ja nur“, stammelte er. „Es wäre doch ziemlich praktisch, wenn wir uns jeden Tag für ein paar Stunden in eine Mücke verwandeln würden. Dann könnten wir nämlich Menschen und Tieren Blut abzapfen, ohne ihnen wehzutun.“
    Luzia wollte nicht glauben, was sie da hörte. Fassungslos schüttelte sie den Kopf. „Ich hoffe ja sehr, dass Opa Adalbert bald wieder normal wird“, stellte sie klar. „Außerdem denkt er doch bloß, dass er eine Mücke ist. Er kann Betti kein Blut abzapfen, ohne ihr ein Loch in die Haut zu beißen. Kapierst du das nicht?“ „Doch“, gab Fedor kleinlaut zu.
    „Ich habe Betti
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