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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition)
Autoren: Carol Grayson
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mich nur vor deiner Schönheit verneigt.“
    „Charmeur, doch das meinte ich gar nicht. Ich bin sehr erfreut, dass es in unserer Rasse noch Wesen mit Niveau gibt.“
    Jason hob die Augenbrauen. „Wie soll ich das verstehen?“
    „Ganz einfach, die meisten der neu erschaffenen Hybriden sind ziemlich rohe Zeitgenossen. Du musst lange geschlafen haben“, meinte sie nachdenklich.
    Jason nickte.
    „Ich verstehe. Ich denke, ich habe ein paar Neuigkeiten für dich.“ Mit diesen Worten winkte die schöne Gothiclady ihn aus dem Club.
    Draußen in der kühlen Nachtluft gingen sie eine Zeitlang nebeneinander her, und Laetitia erklärte ihm, dass ihre Rasse seit einigen Jahren künstliches Blut beziehen konnte. Sie gab ihm einen Zettel mit einer Telefon-Nummer. Dort konnte er sich als „Bezugsperson“ registrieren lassen. Jason blickte die junge Frau staunend an.
    Laetitia musste lachen. „Du scheinst wirklich nicht von dieser Welt zu sein. Die Menschen sind inzwischen soweit in ihren Forschungen, dass sie Hämoglobin künstlich herstellen können. Vorläufig nicht in allzu großen Mengen, daher sollten wir alle registriert werden“, erklärte sie ihm.
    Jason blieb dennoch misstrauisch. Er wusste nur nicht, wem er dieses Misstrauen entgegen bringen sollte: Laetitia oder den Menschen.
    „Natürlich können wir nicht ständig unsere Instinkte unterdrücken“, gab sie leise zu. „Aber manchmal hilft es, den schlimmsten Hunger zu stillen. Es muss nur kühl gestellt und rasch verbraucht werden.“ Mit diesem Tipp verschwand sie von seiner Seite.
    Gerne hätte er sich noch weiter mit ihr über die „neue Zeit“ unterhalten. Aber er würde sie erst viel später in Deutschland wieder sehen. Den Zettel warf er achtlos fort.
     
    Wesentlich mehr Interesse zeigte Jason dagegen an der Musik, die unter anderem in seinem Club lief. Jeden Freitag traten dort Livebands auf. So begegnete er eines Tages drei Musikern - Steve, Danny und Mike. Die hatten gerade eine neue Band gegründet und nannten sich viel versprechend „The Damned“ – die Verdammten.
    ‚Dabei haben die überhaupt keine Ahnung von der wahren Verdammnis’ , dachte Jason, als die Drei ihm bei einem Glas Bier erzählten, dass sie noch auf der Suche nach einem neuen Leadsänger waren. Sie hatten bereits einige Songs für ihr geplantes Album geschrieben.
    „Wie wäre es denn mir dir?“, fragte Mike aus einer Bierlaune heraus und zeigte auf Jason.
    Jason grinste. „Käme auf einen Versuch an. Wo probt ihr denn?“
    „Bei Steve in der Garage, da stört uns niemand. Ist ein ziemlich abgelegener Hof.“
    „OK, ich höre mir das Ganze mal an“, versprach Jason und verließ den Club.
    Der junge Vampir traf die drei Musiker am nächsten Nachmittag in einem Garagenhof, der zu einem anonymen Wohnblock gehörte. Hier störten sie wirklich keinen Menschen. Im Gegenteil, ab und zu kamen sogar ein paar Mädels aus der Nachbarschaft, um der Band zuzuhören.
    Nachdem Jason einige Songs mit ihnen geprobt hatte, stand fest, dass die Band ihren Sänger gefunden hatte. Das erste Demo ihres Albums „Vampire Lovers“ ging an ein Londoner Independent Label, das die Jungs ohne große Verhandlungen unter Vertrag nahm. Der Siegeszug der „Verdammten“ nahm seinen Lauf. Zunächst traten sie in kleineren Clubs in England auf, später in ganz Europa. Ihre CD war recht erfolgreich in der Szene und einige Songs liefen sogar auf verschiedenen Radiosendern. Niemand der Zuhörer ahnte auch nur, dass der gut aussehende Sänger ein echter Vampir war, der von der Bühne aus sein nächstes Opfer anvisierte.
     
    Jason Dawn befand sich auf einem Rachefeldzug gegen Gott.
     

Die Gegenwart
     
(1) Perlen aus Blut
 
     
    „Dieser Mörder hat eine romantische Ader“, sagte Hauptkommissar Harald Welsch zu seiner Assistentin, als er die Fotos der Leiche betrachtete.
    Tamara Hansen kam hinzu. Die Neunundzwanzigjährige arbeitete bereits seit drei Jahren mit diesem manchmal sehr introvertierten Polizisten zusammen und fragte sich, ob sie ihn jemals wirklich kennen würde. Doch insgeheim bewunderte sie seinen kriminalistischen Spürsinn.
    „Sie haben Recht, er drapiert sie mit roten Rosenblättern und einer Perlenkette.“ Tamara betrachte das Foto der Toten näher. Eine blonde junge Frau in ihrem Alter, die Augen geschlossen, das Gesicht bleich, die Augen von tragischen blauen Schatten umrahmt. „Das ist Hämatit.“
    Welsch sah sie an. „Wie bitte?“
    Tamara erklärte: „Hämatit ist ein
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