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LustSpiel

LustSpiel

Titel: LustSpiel
Autoren: Jennifer Schreiner
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legte ich von Innen das Schnappschloss vor. Ich wusste, ich verließ mich darauf, dass sie tief in ihrem Inneren tatsächlich ein netter, unschuldiger Mensch war. Und heute würde sie mich weder abermals verführen, noch mich für immer aus ihrem Leben verbannen können!
     
     
     
     
     
     
    Die Geburtstagsüberraschung
     
    Ich friere.
    Obwohl ich das Gebäude gerade erst verlassen habe, beträgt die gefühlte Außentemperatur bereits Minus 18 Grad; Tendenz Dank der späten Nachtstunde weiter sinkend.
    Als eine Windböe über den nahezu leeren Parkplatz des Industriegeländes fegt, beschleunige ich meine Schritte Richtung Firmenwagen.
    „ Es soll ja Leute geben, die nach einem Kundengespräch nicht mehr über Parkplätze joggen!“ Meine Freundin Melanie klingt gut gelaunt und klimpert demonstrativ mit ihrem Schlüsselbund. „Wie wolltest du ins Auto kommen?“
    „ Du kennst mich einfach zu gut!“ Tatsächlich liegt mein Autoschlüssel zwei Fahrstunden weiter südlich im Büro unserer gemeinsamen Firma.
    Melanie lacht bestätigend. „Gut genug, um zu wissen, warum du gerade nicht mit dem interessierten Mattis Marèa geflirtet hast!“
    „ Ich kann nicht flirten!“, behaupte ich. „Haben wir den Auftrag trotzdem?“
    „ Ja!“ Melanie betätigt die Funkfernbedienung und die Türen des Autos entriegelten sich. „Und morgen zum Geburtstag bekommst du einen Gutschein für die Flirtschule!“
    „ Pffft …!“ Ich öffnete die Autotür, „… wenn du dein Geld unbedingt aus dem Fenster werfen willst!“ Ich steige ein. „Du weißt, ich bin nicht auf der Suche – und eigentlich sowieso nicht daran interessiert!“
    Melanie lässt sich auf den Fahrersitz sinken.
    „ Mist!“ Melanie trennt das mobile Navigationsgerät von der Stromversorgung. „Das gingt auf die Batterie!“ Sie drehte den Schlüssel im Zündschloss.
    Nichts tut sich.
    „ Großer Gott!“, Melanie starrt das Symbol auf dem Armaturenbrett an. „Das Auto hat gerade den Schlüssel dekodiert!“
    „ Was?“ Entsetzt sehe ich mich um. Wir sind mitten in der Nacht mitten im Nirgendwo. „Während du suchst und mit dem Pannennotdienst telefonierst, gehe ich noch mal zur Firma!“, beschließe ich.
    *
    „ Alle weg!“ Ich lasse mich zurück auf den Sitz sinken.
    „ Meine Nachrichten sind noch schlechter!“ Melanie sieht frustriert aus. „Der Notdienst braucht wegen anderer Notfälle mindestens zwei Stunden!“
    „ Ist nicht war!“ Ich hauche in meine Hände. „Was ist mit einem Taxi?“
    „ Ein Taxi wohin? Und wie kommen wir dann zu unserem Auto?“
    „ In die Innenstadt, in eine Kneipe? In zwei Stunden kommen wir wieder?“, schlage ich vor, weil ich weiß, dass wir uns heute Nacht um den Wagen kümmern müssen.
    „ Und wenn der Notdienst eher kommt?“
    Ich schweige, während mir langsam klar wird, dass ich in meinen Geburtstag hineinfrieren würde, wenn mir keine Alternative einfällt.
    „ Was ist mit dem Club?“, schlägt Melanie vor.
    „ Du meinst doch nicht etwa den Swingerclub den wir auf dem Hinweg gesehen haben?“ Ich bin entsetzt. Mehr als entsetzt!
    „ Doch!“ Zu meiner Überraschung nickt Melanie. „Er ist sicher warm und Sekt werden sie dort auch haben. – Wir können für den Pannendienst eine Nachricht am Auto zurücklassen und sind bei Anruf in drei Minuten wieder hier.“
    „ Es ist ein Swingerclub!“, erinnere ich. „Da gehen frustrierte und gelangweilte Leute hin, um es mit anderen frustrierten und gelangweilten Leuten zu treiben!“
    „ Und woher nimmst du deine Weisheit, aus Talkshows?“ Melanie lächelt, was mich zur Weisglut treibt. – Jeder WEISS doch, wie Leute sind, die in Swingerclubs gehen!
    „ Pass auf: Wir gehen hin, setzen uns an die Bar und trinken einen Sekt, während wir in deinen Geburtstag hineinfeiern?!“
    Als ich nicht reagiere fügt Melanie hinzu: „Oder wollen wir um null Uhr die Eisblumen von den Fensterscheiben lecken?“
    „ Witzig!“ Ich sehe nach Draußen und wiege die Optionen gegeneinander ab. Das Auto würde sicher nicht wärmer werden.
    „ Wir haben keinen Sex!“, behaupte Melanie. „Wir können einfach etwas trinken, warten und beobachten!“
    „ Nur Trinken und Warten?“, vergewissere ich mich.
    „ Nur Trinken und Warten!“, bestätigt Melanie.
    *
    „ Ich muss völlig irre geworden sein!“, behaupte ich, während wir aneinandergedrängt im Empfangsraum warten und sich das mulmige Gefühl in meinem Inneren verstärkt.
    Doch trotz meiner Behauptung finde
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