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Lust auf Lust: Intime Geständnisse

Lust auf Lust: Intime Geständnisse

Titel: Lust auf Lust: Intime Geständnisse
Autoren: Renske de Greef , Matthias Müller
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straff, schrumplig, ausgeleihert oder prall? Und sind es auch nette Brüste? Freundliche, hinterhältige, liebe oder nuttige? Meistens liegt dann ein Freund neben mir, der die Aufgabe hat, mir zuzuhören und mir beizupflichten. »Guck mal, siehst du die da? Au weia! Und die, findest du die schön? Die finde ich schon ganz hübsch. Und die da, die hat garantiert Nepptitten, siehst du das, ist aber trotzdem häßlich, oder?« Und dann starre ich ihn mit drohender und fragender Miene so lange an, bis er »Jaaahaa…« sagt, und dann setze ich meine Tirade fort. Aber manchmal, manchmal sagt er: »Die da, die find ich eigentlich ganz schön.« Und das sind dann immer diese ekligen aufgepumpten Schwimmwesten-Titten.
    Size doesn ’ t matter. Aber stimmt das wirklich? Eigentlich stehen Männer doch immer auf dicke Titten? Oder sind die üblichen Beschwichtigungen für Frauen wie mich doch wahr: Hauptsache, sie sind schön geformt, wohlproportioniert, straff. Ich kenne Frauen mit echt großen Brüsten, die, wenn sie sich mit Männern unterhalten, die Herren regelmäßig darauf hinweisen müssen, dass sich ihr Gesicht etwas höher befindet. Das will ich verdammt noch mal auch!
    Also dann doch Brustvergrößerung? Tja, abgesehen von der Tatsache, dass man das Rauchen aufgeben muss, es eine Menge Geld kostet und hässliche Narben zurückbleiben, muss man sie auch alle zehn Jahre auffrischen. Alle zehn Jahre!
    Aber an meinem Geburtstag passierte was. Es klingelte, und ich machte auf. Meine beste Freundin steht vor der Tür. Nach einer langen Umarmung gehen wir rein.
    »Ich habe ein ganz tolles Geschenk für dich«, sagt sie strahlend.
    Neugierig mache ich das Päckchen auf. Zwei rosafarbene, glatte, weiche, ovale Dinger kommen zum Vorschein. Einen Moment lang starre ich überrascht darauf, während ich vorsichtig reinkneife. Aber dann schreie ich: »Titten! Karlijn, du hast mir Titten geschenkt!« Karlijn lacht. »He, Leute, seht mal her, ich habe Titten bekommen!« Ich lege meine Titten, die den subtilen Namen Accents tragen, ein und stelle mich vor den Spiegel. Kontrolliere meine Titten!
    Als wir später ausgehen, guckt jeder auf meine Titten, und ich erzähle jedem, dass ich heute von Karlijn Titten bekommen habe. Es fühlt sich super an, gut, prall. Aber beim Tanzen muss ich schon etwas aufpassen. Dass meine Titten nicht rausfliegen.

Bettverhalten
    I ch sitze in der Kneipe vor meinem x-ten Bier. Ich schaue etwas dösig aus den Augen (betrunken), aber ich habe beschlossen, dass mir das gut steht (geil). Mir gegenüber sitzt ein Typ. Er ist etwas älter als ich, hat kurze Haare und ist ziemlich dürr. Er stottert. Er trägt zwar keine Brille, hat aber den passenden Kopf dafür und hat totale Nicht-Klamotten an. Ein Nerd, der eigentlich unmöglich aussieht. Ich kenne ihn um ein paar Ecken, sonst hätte ich ihn noch nicht mal angesprochen, wenn ich mit ihm die Welt neu bevölkern müsste. Was nur wieder zeigt, was ich mit meinem oberflächlichen Sozialverhalten alles verpasse, denn der Junge ist eigentlich sehr nett, klug und sogar außergewöhnlich komisch. Zwar auch etwas still und in sich gekehrt, Typ graue Maus, aber es lässt sich schon was mit ihm anfangen. Ich frage ihn, ob er das letzte Bier bei mir zu Hause trinken will.
    In meinem Zimmer drehe ich die Heizung auf und setze mich auf den dicken Teppich. Mit einem charmanten Lächeln drücke ich ihm ein Euroshopper-Bier in die Hand und schaue ihm lange in die Augen. Dann küsse ich ihn. Er erstarrt wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht. Doch dann erwidert er den Kuss, heftig und fest, nimmt mir das Bier aus der Hand und stößt mich um. Er packt mich unsanft und wirft mich aufs Bett. Er legt sich auf mich, ergreift meine Hände und schiebt sie mir über den Kopf. Dann küsst er mich wild und beißt mir in den Hals. Ich bin total perplex. Ich sträube mich etwas, und zum Glück lockert er den Griff um meine Hände. Was zum Teufel ist hier los? »Äh… hallo? Was machst du denn da?«
    Er richtet sich auf und sagt mit cooler Stimme: »Gefällt dir das denn nicht?«
    Darüber muss ich kurz nachdenken. Hat mir das gefallen? Darum geht’s doch gar nicht, verdammt noch mal! Wer fragt denn so was Lächerliches im Bett? Es geht eher darum, dass er gerade eben noch ein Milchbubi war und jetzt irgend so ein Sadomaso-Meister.
    »Immer mit der Ruhe, ich tu dir doch nichts. Entspann dich«, flüstert er mir leise, ein bisschen gemein und, tja, ziemlich sexy ins Ohr. Gefühlsmäßig
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