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Lust auf Lust: Intime Geständnisse

Lust auf Lust: Intime Geständnisse

Titel: Lust auf Lust: Intime Geständnisse
Autoren: Renske de Greef , Matthias Müller
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Nimm mich! Nimm mich!
    Voller Abscheu versuchte ich, den Blick abzuwenden von den schrecklichen Bildern, die auf eine große Leinwand projiziert wurden, untermalt von leiser klassischer Musik, aber mein Kopf wurde festgehalten, ich musste hinschauen. Mir wurde schlecht.
    Nach den langen Sitzungen mit den heftigen Bildern, die mir geradezu auf die Netzhaut gebrannt wurden, fühlte ich mich anders. Ruhig und friedlich, ein bisschen leer. Dann war ich reif für eine andere Art Therapie. Ich lernte, wie ich meine sexuelle Energie auf andere Dinge richten konnte, Dinge, an denen ich ebenso viel Vergnügen haben konnte. Tanzen zum Beispiel. Meditieren. Großformatige Bilder malen. Bäume umarmen, das tat ich eigentlich am liebsten. Das war auch die Zeit, in der ich andere Kleidung trug. Wenn ich nur einen Rock sah, wurde mir schon schlecht.
    Meine ganze Weltsicht veränderte sich, meine Art, Dinge zu tun, meine Sprache und Umgangsformen. In meinem Wortschatz gab es keine sexuellen Wörter mehr. Ich lachte anders. Nicht mehr verführerisch oder sphinxartig, nicht mehr wollüstig oder geil. Ich lachte jetzt einfach, ohne Unterton, einfach nur das Geräusch. Ich bewegte mich anders, nicht mehr zögernd oder abwartend oder sinnlich langsam. Ich ging jetzt ganz normal, ohne Kinkerlitzchen: Man geht, um von einem Ort zum anderen zu gelangen, und man macht dabei die Bewegungen, die nötig sind. Ich benutzte auch kein Make-up mehr, denn nach den Bildern von den Frauen löste jedes Mascara und jedes Rouge bei mir einen Anfall von Übelkeit aus. Ich war reine Natur, au naturel , ganz schlicht. Ohne Faxen, ohne Firlefanz. Ohne Doppeldeutigkeit. Einfach.
    Ich lasse mich auf die harte, dünne Matratze fallen und denke, dass ich sicher bald hier weg kann. Wie schön das wird, endlich ein Leben zu führen ohne die unstillbare Lust auf Sex. Wie einfach das sein wird, sich für eine Party anzuziehen und zurechtzumachen. Wie simpel es sein wird, mit Leuten zu reden und dabei nie mehr zu denken, als man zeigt.
    Dann geht langsam die Tür auf. Der Kopf eines neuen Pflegers erscheint. Er ist wirklich neu, ich habe ihn hier noch nie gesehen. Ich sehe ihn an und es ist, als ob ich mich anstrengen muss, um scharf zu sehen. Er ist … ich kann es nicht richtig sagen, umschreiben, mir wird schlecht, und mein Blick wird trübe. Er ist … ich springe auf und spüre eine warme Glut in meinem Unterleib. Ich gucke ihn weiter an und fühle, wie sich die warme Glut verbreitet, sie verdrängt das Übelkeitsgefühl, ich fühle mich verwirrt, erhitzt, meine Hände werden klamm, und mein Atem stockt. Ich stehe vom Bett auf und gehe auf ihn zu. Er ist … und dann finde ich endlich das richtige Wort. So geil.
    Mit einer wilden, heftigen Bewegung packe ich seinen Kopf und küsse ihn mitten auf den Mund. Die Hand, die seinen Kopf festhält, kneift ihn ins Genick, und meine andere Hand greift nach seinem Bauch unter dem weißen Pflegerkittel. Dann lasse ich los und sehe ihn verwirrt an. Vor einer Minute war ich einfach. Normal. Aber auch einfach todlangweilig. Erst das hier fühlt sich wirklich gut an, diese wilde Flut von Gefühlen, sich da hineinzuwerfen, mitgerissen zu werden. Ich will mich nicht verändern, ich will keine angepasste, blutleere Froschnatur werden. Ich will verleiten, verführen, vögeln. Und die Verzweiflung, das Verlassenwerden und die Trauer, das will ich auch. Ich will mich nicht verändern.
    Im Bruchteil einer Sekunde finde ich zu mir selbst zurück, es fühlt sich herrlich an heimzukommen: als ob ich betäubt gewesen wäre und jetzt wieder wach bin. Und während ich meine Brüste gegen den Türpfosten drücke, meine Augen erregt zu ihm hochblicken und ich meinen Finger über seinen Bauch gleiten lasse, sage ich mit meiner verführerischsten Stimme: »Kommst du?«

BONUSMATERIAL
Feel the Vibe
    S o wie jedes Mädchen masturbiere ich, und ich bin sehr stolz darauf. Am liebsten rede ich stundenlang darüber, und dann natürlich lieber in einem vollbesetzten Zug als im Auto. Mit lauter Stimme verkünde ich, wie herrlich es ist, und dass ich es gerne den ganzen Tag lang täte, egal wo.
    Ich lüge. Denn die Rätsel meiner Muschi, Möse, Honigdose, Lustgrotte überwältigen und verwirren mich jeden Tag. Manchmal ähnelt es einer Zermürbungsschlacht, die ich jedes Mal wieder verliere und nach der ich hundemüde aufs Bett falle. Ein Freund von mir meinte, so könne es nicht weitergehen, und ich müsse endlich dort Hand anlegen where my mouth was
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