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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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zu Fuß. Er ist schwindelfrei und weiß, wo er hintritt.«
    Gull jaulte.
    Cube beugte sich hinunter und klopfte ihm den Rücken. »Ist ja gut. Bist du mit dem Plan einverstanden, Gull?«
    Plötzlich riss die Navajo-Frau die Augen auf.
    »Sind Sie etwa der junge Mann, der damals seine Freundin bei dem Attentat in der Mesa Verde verloren hat?«
    »Sie wissen davon?« Cube trat bestürzt von einem Fuß auf den anderen.
    »Natürlich. Eine schreckliche Sache war das damals. Es hat sich wie ein Lauffeuer unter den Einheimischen herumgesprochen. So viele Europäer gibt es nicht, auf die Ihre Beschreibung passt. Ein Mann mit schwarzen Haaren, der so groß ist wie Sie und mit so breiten Schultern … und vor allem mit diesem Hund. Möwenblaue Augen!«
    »Sie haben richtig vermutet.«
    »Leider weiß ich Ihren Namen nicht.«
    »Alexander Cube, und das ist Eva Palmer.«
    »Rote Haare. Viel Feuer.« Der Redeschwall der Navajo ebbte nicht ab. »Sie müssen gut auf Ihre helle Haut aufpassen. Ich habe eine sehr gute Medizin gegen Sonnenbrand. Aloe vera. Und ich habe etwas gegen böse Geister. Aber kommen Sie doch erst einmal herein! Mein Enkel ist in einer Viertelstunde hier. Sie können mir glauben, er ist ein guter Fährtenleser und ein sehr guter Bergführer.«
    Cube trat in die Stube. »Ich schätze, wir nehmen das Angebot an.«
    »Aber seien Sie vorsichtig! Dort oben gibt es Skinwalker . Wenn Sie möchten, dann erzähle ich Ihnen gerne die Geschichte …«
    Gull preschte ins Haus und sprang auf den Schaukelstuhl.
    Die Navajo schloss die Tür. »Kann ich Ihnen einen Tee oder Kaffee anbieten?«
    »Wir trinken beide Kaffee«, sagte Cube. »Sehr gerne.« Er legte eine Hand auf Evas Arm. »Und du bist sicher, dass du mitgehen willst? Es könnte gefährlich werden.«
    »Mach dir keine Sorgen!«
    Eva ging nachdenklich zwischen den Traumfängern hindurch, die von der Decke hingen, und betrachtete die Gebilde. Ihr Gesicht war noch blasser als sonst. Cube hätte sie am liebsten in seine Arme gezogen und dann weit weg gebracht. Er roch förmlich die drohende Gefahr.
    »Die sind sehr schön. Machen Sie die alle selbst?«
    »Ja, ich verkaufe sie auf den Folklore-Märkten.«
    »Wir haben draußen eine Tüte mit einem Traumfänger gefunden. Ist der von Ihnen?«
    Die Navajo streckte die Hand nach der Tüte aus. »Darf ich?« Sie runzelte die Stirn. »Den hat die Frau mit den hellblonden Haaren bei mir gekauft. Die Frau, die Sie suchen. Damit hat sie ihren Schutz verloren.«
    Sie legte den Traumfänger auf den Tisch. »Junge Frau, wenn Sie sich für indianische Kunst interessieren, dann habe ich etwas sehr Schönes für Sie. Einen Webteppich. Darin ist ein spezieller Faden eingezogen, ein Geistweg. Wir glauben, jedes Lebewesen hat eine innere und äußere Form, die regelmäßig in Einklang gebracht werden muss …«
    Die Navajo öffnete eine knarrende Holztür und zog gewebte Decken und Teppiche hervor. Die beiden Frauen unterhielten sich weiter, während Cube die Fakten in seinem Kopf prüfte.
    Draußen stand das Mietauto der Ärztin. Becker und sie waren gestern hier gewesen. Becker hatte erwähnt, dass sie zur Coyote Junction wollten. Und wenn es stimmte, was die Navajo sagte, und daran hatte Cube keinen Zweifel, dann hatten Boxer und Becker Betäubungsgewehre dabei. Was wollten sie damit? Gab es ein geheimes Camp? Oder weitere Spuren in den Bergen? Spuren, die sie jetzt beseitigen wollten?
    Vor einer halben Stunde war ein Hubschrauber in Richtung Coyote Junction geflogen. Cube hatte den Lärm der Rotorblätter gehört. Unruhig knetete er seine Hände und blickte auf die Uhr. High Noon! Wenn Becker hier war, dann war er längst oben. Was der Arzt gestern beiläufig gegenüber der Navajo erwähnt hatte, würde ihm nun zum Verhängnis. Cube würde ihn aufspüren. Und das, was er dort oben verbergen wollte. Unruhig ging er auf und ab. Am liebsten wäre er sofort aufgebrochen. Aber er kannte die Tücken der Canyons und Berge. Er war auf einen kundigen Führer angewiesen, wenn er sich anschleichen wollte. Damit kam der Hubschrauber nicht infrage.
    »Wie lange brauchen wir hinauf?«, unterbrach er das Gespräch.
    »Ein Navajo, der den Weg kennt, benötigt zu Fuß eine Stunde. Sie werden vermutlich zwei Stunden bis zum Plateau brauchen.«
    »In fünf Stunden wird es aber schon dunkel. Eva, vielleicht bleibst du doch besser hier.«
    »Ich gehe mit«, sagte Eva.
    »Keine Sorge, runter sind Sie etwas schneller«, beschwichtigte die Frau. »Und
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