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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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haben.«
    »Vielleicht ist die Gen-Forschung schon viel weiter, als wir jemals vermutet haben. Vielleicht sind die Skinwalker Genveränderte.«
    Typisch Eva, dachte Cube. Sie dachte schon wieder einen atemberaubenden Schritt voraus. Hoffentlich irrte sie.
    »Wir vermeiden jegliches Risiko und verschwinden, sobald wir wissen, was die hier tun.« Cube hob vorsichtig den Kopf und blinzelte über den Felsen, in dessen Sichtschutz sie standen. »Auf dem Plateau sind Spuren im Schnee. Menschliche Spuren. Sie führen direkt zu der mittleren Felsspalte.« Er hielt den Atem an. Quer über das Plateau führten auch die Spuren von Coyoten. Also gab es sie hier oben. Wie Raven es gesagt hatte. Auch wenn nur selten jemand die Coyoten zu Gesicht bekam. Doch Skinwalker? Cube schüttelte den Kopf. Nein, das hier waren die Abdrücke von Tierpfoten im Schnee.
    »Die Spuren führen zu einem Höhleneingang«, flüsterte Eva hinter seinem Rücken.
    Er drehte sich zu ihr um. »Wir müssen durch den Schnee. Wenn sie wieder herauskommen, werden sie unsere Spuren bemerken.«
    »Uns bleibt keine andere Wahl.«
    »Vielleicht haben wir Glück, es beginnt zu schneien.«
    Die ersten Flocken jagten bereits, durch kurze Böen getrieben, über die Anhöhe.
    »Dann sollten wir nicht länger zögern und zur Höhle laufen«, wisperte Eva.
    »Bist du bereit?« Er blickte ihr in die Augen.
    Sie nickte. »Los!«
    Blitzschnell kletterte er auf das Plateau und zog sie hoch. Ohne eine Sekunde zu zögern, rannten sie auf die Felsen zu, in deren Mitte sie den Zugang, die tiefe Einkerbung in den Felsen gesehen hatten. Den Eingang zierten in den Stein geritzte Felsbilder mit Coyoten, Wölfen und Menschen mit Hundeschnauzen. Cube folgte dem schmaler werdenden Weg, der aussah, als hätte ein Riese mit einer Axt eine Kerbe in den Berg geschlagen. Plötzlich stand er vor einem niedrigen Höhleneingang.
    Er drehte sich um, tippte sich mit zwei Fingern an die Lippen, nahm den Rucksack von den Schultern und zog eine Taschenlampe heraus. Dann schlich er langsam weiter und wusste, dass sie richtig waren. Die Gesuchten waren erst kurz vor ihnen hier gewesen. Das schwere Parfüm einer Frau lag noch in der Luft. Es war viel zu süß und so aufdringlich, dass es sämtliche anderen Gerüche der feuchten Felsen übertünchte.
    Nach nur wenigen Schritten befand er sich im Dämmerlicht der Höhle. Eva war dicht hinter ihm. Nicht gut , dachte er. Er hätte sie bei Raven lassen sollen … aber der Navajo war zu schnell verschwunden.
    Becker ist nur ein schmächtiger Professor. Er ist weder Brian Eden noch Yago , beruhigte er sich.
    Cube blinzelte, um seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Die Taschenlampe würde er erst einschalten, wenn es unbedingt notwendig war. Noch während sich seine Pupillen weiteten, um etwas zu erkennen, vernahm er vor sich einen Schatten. Im selben Moment richtete sich der Kegel einer fremden Taschenlampe auf ihn.
    Vor ihnen lag eine Höhle von der Größe einer Kirche. Am Ende führte ein Gang tiefer in den Canyon hinein und verschwand hinter den Felsenplatten außer Sicht. Auf einem tischhohen Steinbrocken stand Steffen Becker, blickte auf sie herab und grinste breit. In der Hand hielt er ein Gewehr, das er auf Cube gerichtet hielt.
    »Willkommen auf der Coyote Junction. Ich wusste, dass Sie früher oder später in meine Falle tappen würden. Aber dass es so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht. Treten Sie näher!«
    Halb hinter dem Felsen erkannte Cube eine platinblonde Frau. Diana Boxer! Sie hielt die Taschenlampe.
    »Hände nach oben und langsam vortreten!«, befahl Becker und sprang von dem Felsen.
    »Diana, komm gefälligst näher!«, brüllte er. »Und halte die Taschenlampe gerade, du unfähige Kuh!«
    Diana stolperte näher. Becker schlug ihr auf den Rücken. Sie verlor den Halt. Die Taschenlampe rutschte ihr aus der Hand. Der Lichtkegel drehte sich von Cube und Eva weg. Becker war für einen Moment abgelenkt und fluchte.
    Cube nutzte die Chance und stürzte sich auf ihn.
    Doch plötzlich trat ihm jemand brachial die Beine weg. Er fühlte einen dumpfen Schlag auf den Kopf, roch das feuchte Fell von Coyoten. Dann wurde es um ihn dunkel.
    *
    Als er wieder zu sich kam, saß er Rücken an Rücken mit Eva im diffusen Dämmerlicht der Höhle, die Hände nach hinten gefesselt. Vorsichtig bewegte er seine Finger und flüsterte.
    »Eva?«
    »Ja.«
    »Bist du unverletzt?«
    »Es geht mir gut.«
    Seine Fingerspitzen tasteten zum Boden,
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