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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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das letzte Stück können Sie auch im Dunkeln gehen. Mein Enkel kommt gleich hier vorbei. Er besucht mich immer um diese Zeit. Mit ihm können Sie sofort aufbrechen. Dann bleiben Ihnen oben noch ein bis zwei Stunden.«
    »Das muss genügen«, sagte Cube.
    Die Tür wurde aufgerissen, und ein junger Navajo, einen Kopf kleiner als Cube, mit schwarzen schulterlangen Haaren und breiten Schultern, stand im Türrahmen. Er trug Jeans und eine hellbraune Lederjacke mit Fransen.
    »Hallo Gaagii«, sagte die Navajo. »Unsere beiden Gäste möchten zur Coyote Junction hinauf. Kannst du ihnen den Weg zeigen?«
    Der junge Mann kam näher und musterte Cube kurz: »Ich nehme an, Sie beide haben einen sehr dringenden Grund, warum der Aufstieg nicht warten kann. Erzählen Sie es mir unterwegs.« Dann schaute er zu seiner Großmutter. »Doli, wir nehmen für den ersten Abschnitt die Ponys mit, so gewinnen wir Zeit.«
    Er streckte seine Hand aus. »Sie haben es ja gehört, ich heiße Gaagii. Das heißt in der Sprache der Weißen Raven. Nur meine Großmutter nennt mich noch bei meinem indianischen Namen. Sie können Raven sagen.«
    »Gerne. Und was bedeutet der Name Doli?«
    »Bluebird.«
    »Ich heiße Alexander Cube. Mein Nachname wurde nach einer Burg benannt«, antwortete Cube und ergriff die ihm dargebotene Hand.
    Raven lachte. »Eine Burg? So etwas gibt es hier nicht.«

84
    Coyote Junction
    D icke Wolken jagten über den Himmel. Cube blickte besorgt auf seine Uhr. Zwei Stunden hatte die Gruppe bis hier gebraucht. Keine Minute weniger.
    »Entweder gibt es bald Regen oder noch mehr Schnee«, mutmaßte Eva.
    »Schnee«, sagte Raven und streckte die geöffnete Handfläche zum Himmel, als wollte er die Wolken auffangen. »Und heute Nacht erreicht uns ein Sturm. Aber wir haben noch genug Zeit.«
    Cube klopfte seinem Pony zum Abschied den Hals. Raven führte die Tiere in eine Felsnische, während Cube sich zu Gull hinunterbeugte. »Du musst hier bleiben. Der Aufstieg ist ab hier zu gefährlich für dich.«
    Gull jaulte und schüttelte sich. Doch dann setzte er sich und blickte ihnen mit hechelnder Zunge hinterher.
    Raven kletterte auf den nächsten Felsvorsprung und reichte Eva seine Hand, um sie hochzuziehen.
    »Hier ist die Wettergrenze«, sagte der Navajo und zeigte auf Felsen und Kliffs, auf denen jetzt überall eine dünne Schneedecke lag.
    Raven ging voran, und sie kletterten langsam weiter. Der Weg führte über zerfurchte Naturtreppen, unzählige Kliffs und enge Felsspalten. Der Navajo zeigte ihnen feste Wurzeln unter dem Schnee für einen stabilen Tritt und prüfte die Festigkeit der Steine, bevor er seine Begleiter nachrücken ließ. Endlich stoppte die Gruppe, kurz bevor sie das Plateau erreichte.
    »Wie schaffen es die Coyoten hier rauf?«, flüsterte Eva. »Gull schafft das jedenfalls nicht.«
    »Keine Sorge, sie finden einen Weg. Einen für Menschen verborgenen«, antwortete Raven im Flüsterton. »Sie riechen die Spuren anderer Tiere und finden so eine sichere Route. Manchmal ist es nur ein winziger Durchschlupf, durch den sich kein Mensch zwängen kann. Ein Coyote allerdings schon.«
    »Na hoffentlich bleibt Gull bei den Pferden«, flüsterte Cube und dachte besorgt daran, dass der Border Collie noch nie auf ihn gehört hatte.
    »Ab jetzt müssen Sie alleine weitergehen«, flüsterte Raven. »Ich werde die Skinwalker nicht herausfordern. Ich darf ihre Ruhe nicht stören.« Sein Gesicht wirkte plötzlich verschlossen. »In einer Stunde steige ich hinab. Mit oder ohne Sie. Wenn Sie nicht rechtzeitig zurück sind, dann schicke ich bei Sonnenaufgang einen Hubschrauber aufs Plateau.«
    Er zog einen kleinen Lederrucksack vom Rücken und reichte ihn Cube. »Hier sind zwei Taschenlampen drin, getrocknetes Fleisch, Leuchtraketen für den Notfall und Seile.«
    »Danke«, sagte Cube.
    »Die Höhlen liegen hinter einer Felsspalte, der mittlere Zugang führt am tiefsten in den Berg. Vorsicht, das Höhlensystem ist weit verzweigt! Die Skinwalker haben dort ihren Unterschlupf. Passen Sie auf, dass Sie sich nicht verlaufen, und achten Sie auf die Löcher! Sie sind tief und tödliche Fallen.«
    Cube nickte und band sich den Rucksack auf den Rücken. Als er sich umdrehte, war Raven bereits lautlos verschwunden.
    »Wir schleichen uns an«, flüsterte er zu Eva. »Die beiden dürfen nicht merken, dass wir hier sind. So haben wir wenigstens eine winzige Chance, herauszufinden, was sie hier verstecken und wozu sie die Gewehre dabei
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