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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte
Autoren: Karin Wahlberg
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begegnet?«
    »Nein. Aber ich hatte ja Fotos von ihr gesehen. Ich glaubte, ich wäre der Einzige, der von ihrer Existenz wusste. Ich war vollkommen fassungslos, als ich sie plötzlich bei dem Begräbnis sah, ich hatte das Gefühl, dass sie mich ebenso erkannte wie ich sie … es war gespenstisch!«
    »Was war in der Tasche?«
    »Ein Necessaire, ein Hemd, Strümpfe, Unterwäsche.«
    »Und das war nicht das, was Sie erwartet hatten?«
    »Nein, verfluchte Scheiße!« Er trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. »Dann kam ich zu dem Schluss, dass meine Schwiegermutter den Teppich mitgenommen haben musste. Wenn er überhaupt irgendwo war, dann zu Hause bei ihr. Ich geriet vermutlich in Panik, ich wusste ja, dass Sie … vielleicht … auf meiner Spur waren …«
    Der Mörder mit der feinen Kinderstube flucht, dachte Claesson. Aber er tat das mit einem so kultivierten Stockholm-Dialekt, dass es nur nach einem pikanten Detail klang.
     
    Anschließend versammelte sich das Team in Claessons Büro. Özen war natürlich dort, aber auch Louise Jasinski, Peter Berg und Martin Lerde. Kriminaltechniker Benny Grahn war unterwegs.
    »Das habt ihr gut gemacht«, sagte Louise Jasinski.
    Ein seltsames Gefühl, gelobt zu werden, statt selbst zu loben, dachte Claesson. Aber ganz okay.
    »Habt ihr Zeit für ein Bier? Es ist Feierabend«, fuhr sie fort. »Ich kann auch noch den anderen Bescheid sagen.«
    Claesson hatte eigentlich keine Zeit, er musste sofort nach Hause, aber eine halbe Stunde, warum nicht?
     
    Einige Stunden später lag er in Klaras Bett. Er las ihr aus seinem alten, abgegriffenen Exemplar »Ture Sventon. Privatdetektiv« vor:
     
    Jetzt flog Sven ton über die Stadt! So etwas Wunderbares hatte er noch nie erlebt. Ture Sventon reckte sich in der Sonne und seufzte vor Glück. Er tätschelte den prächtigen Teppich.
    »An den Sagen aus Tausendundeiner Nacht ist jedenfalls mehr dran, als man glauben sollte« , sagte er. Und als er daran dachte, wie höflich sich Herr Omar nach jedem zweiten Wort verbeugt hatte und wie unfreundlich er selbst gewesen war – da schämte er sich richtig.
    »Ich lade ihn auf ein Mandelgebäck ein, und dann verbeuge ich mich genauso oft wie er. «

Epilog
    Annelie Daun wischte sich den Schweiß aus der Stirn. Sie hatte auf jegliche Hilfe beim Ausräumen des Speichers verzichtet. Seit der Auflösung des Teppichgeschäfts hatte sie unendlich viel Zeit.
    Sie konnte gut verstehen, dass es für Birgitta, Lotta und Johan das Einfachste gewesen war, das Unternehmen einfach zu schließen, statt die komplizierten verwandtschaftlichen Verhältnisse noch durch geschäftliche Transaktionen zu belasten.
    Was Ayla davon hielt, wusste sie nicht, sie hatte jedoch den rechtmäßigen Teil ihres Erbes erhalten. Aber Ayla war wieder in die Türkei und zu ihrer Dozentenstelle an der Uni zurückgekehrt.
    Die Truhe ließ sich natürlich nicht vom Fleck bewegen. Sie würde ein paar Möbelpacker anheuern müssen. Aber sie würde sie um jeden Preis nach Hause schaffen. Sie hatte bereits nachgemessen, dass sie ins Gästezimmer passte. Nur knapp, aber mit etwas List und Tücke würde es gehen. Wenn sie einen Kelim darauflegte, würde niemand auf die Idee kommen, den Deckel anzuheben. Und wenn doch, würde niemand begreifen, wie wertvoll der Inhalt war.
    Sie hatte Pläne. Fortgeschrittene Teppichpläne.
    Aber erst einmal musste sie etwas Zeit verstreichen lassen. Vielleicht konnte sie den einen oder anderen Teppich auf einer größeren Auktion verkaufen, aber nicht zu schnell. Das konnte Misstrauen erregen. Das Geld wollte sie in ein eigenes Geschäft investieren. Ein Teppichgeschäft mit Teppichen, die sich die Leute leisten konnten. Eines, wie es Carl-Ivar gehabt hatte, aber auch wieder nicht. Sondern auf ihre Art.
    Teppiche, die schön anzusehen und angenehm für die Füße waren.

Danksagung
    Schauplätze des Buches sind Istanbul und Oskarshamn und Umgebung und nicht zuletzt die Gegend von Bråbo im Kirchspiel Kristdala etwas weiter im Landesinneren. Fahren Sie dorthin, und schauen Sie sich mit eigenen Augen an, wie schön es dort ist. Das habe ich auch getan!
    Ich danke Kriminalkommissar Anders Pernius, Oskarshamn, für den herzlichen Empfang auf seiner Dienststelle und für seine hilfreiche Beantwortung meiner Fragen. In dem Roman handelt es sich allerdings um mein Bild dieses Arbeitsplatzes und nicht um eine dokumentarische Schilderung.
    Ich danke weiterhin Lars Henriksson, Kriminaltechniker in Helsingborg, dass
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