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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte
Autoren: Karin Wahlberg
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Stimmung nicht die Beste war …«
    »Sie versprachen ihm also, den Mund zu halten?«
    »Ja, aber nur …«
    »Aber nur, was?«
    »Nur unter der Bedingung, dass er mir Geld gab. Ich steckte in einer ziemlichen Klemme, brauchte Geld für die Firma, die zeitweise schlecht lief.«
    »Und er gab Ihnen Geld, damit Sie den Mund hielten.«
    »Ja.«
    »Wie oft geschah das?«
    »Tja, ich erinnere mich nicht.«
    Der Anwalt rutschte unruhig hin und her.
    »Und dann, als Sie nach Istanbul gefahren sind, was hatten Sie da für Pläne?«
    »Ich hatte herausgefunden, wo er wohnte. Das stand in einem der Briefe. Ich musste mir also nur ein Hotel in der Nähe suchen und ihn im Auge behalten.«
    »Wusste er das?«
    »Vielleicht, ich bin mir nicht sicher.«
    »Erzählen Sie von Istanbul.«
    »Ich war zum ersten Mal dort, aber es gelang mir trotzdem herauszufinden, dass er ein großes Geschäft getätigt hatte. Manchmal gab er ein wenig mit Teppichen und seinen Kontakten in der Türkei an … er sprach von einer Kostbarkeit, die er von dort nach Schweden holen wollte.
    Mir war klar, dass es sich um ein ganz exklusives Stück handelte. Ich buchte also eine Reise zum selben Termin wie er. Ich hatte mir die genauen Reisedaten von Lotta geben lassen, sie telefoniert fast täglich mit ihrer Mutter. Ich flog natürlich nicht mit derselben Maschine wie Carl-Ivar. Er flog von Kastrup und ich von Arlanda, und zwar erst an jenem Tag, als Birgitta wieder nach Hause fuhr.«
    »Sie haben sie also nicht in Istanbul getroffen?«
    »Nein, das habe ich tunlichst vermieden. Sie hätte sofort Verdacht geschöpft, wenn sie mich gesehen hätte! Aber als sie weg war, habe ich meinen Schwiegervater auf seinem Handy angerufen und gesagt, ich wäre in Istanbul und ob er nicht meine Reisekasse etwas aufbessern könnte. Und er erklärte sich auch mit der Summe einverstanden …«
    »Wie viel?«
    »Tja, ungefähr zweihunderttausend … nicht Lira, sondern Kronen, aber er wollte sie mir in Euro aushändigen.«
    »Und damit war er einverstanden?«
    »Ja … wir verabredeten uns in einem Restaurant im alten Teil von Istanbul. Dort wollte er mir das Geld geben.
    Aber dann dachte ich, dass ich vielleicht noch mehr herausschlagen könnte, er hatte schließlich auch noch diesen Teppich. Ich hielt von meinem Hotelfenster aus nach ihm Ausschau. Er kam mit einer Tasche in der Hand aus seinem Hotel und nahm ein Taxi. Der Teppich, dachte ich. Ich fragte mich natürlich, wo er hinwollte. Ich war erst am nächsten Tag mit ihm verabredet. Wollte er sich aus dem Staub machen? Vielleicht brauchte er aber auch etwas Zeit, um das viele Geld aufzutreiben. Am nächsten Tag rief ich ihn morgens an und fragte, was los war, und da sagte er, alles sei geregelt, und er würde die Fähre von diesem Vorort, in dem seine Tochter wohnte, Yeniköy oder so ähnlich, zum Kai im Zentrum nehmen …«
    Öberg goss sich ein Ramlösa ein und trank ein paar große Schlucke.
    »Ich weiß nicht, was mir eigentlich in den Sinn kam, aber ich war vollkommen überdreht … ich brauchte wirklich Geld.
    Ich brauchte eine Waffe, aber schießen ist irgendwie nicht mein Ding, außerdem funktioniert das nicht auf einer Fähre, dachte ich. Ich hatte mir eigentlich vorgestellt, ihn in einer dunklen Gasse zu erstechen. Aber dann ergab es sich nun einmal auf diese Art. Ich habe das Messer gekauft … und … dann auch Gebrauch davon gemacht.«
    Plötzlich sah Magnus Öberg vollkommen erschöpft aus.
    »Können Sie weitermachen? Oder sollen wir die Vernehmung morgen fortsetzen?«
    »Nein, wir können weitermachen.«
    »Haben Sie den Teppich bekommen?«
    »Das glaubte ich zuerst, aber Carl-Ivar hat mich übers Ohr gehauen.« Er lächelte ironisch. »Das Letzte, was der Alte im Leben getan hat, war, mir den Finger zu zeigen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Das Ganze ging wahnsinnig schnell. Das Messer war wirkungsvoller, als ich vorausgesehen hatte, richtig unheimlich. Ich konnte ihm nur noch in eine Jackentasche greifen. Dort steckte sein Handy, und ich habe es über Bord geworfen. Dann habe ich die Tasche gepackt … Aber das Geld, das er mir in dem Café hatte geben wollen, bekam ich nie.«
    »Sie glauben, dass er es bei sich hatte?«
    Magnus Öberg zuckte mit den Achseln.
    »Keine Ahnung.«
    Wo die Scheine abgeblieben sind, wird sich kaum rekonstruieren lassen, dachte Claesson. Vielleicht hat Ilyas Bank Glück gehabt.
    »Sie sagten, Ayla hätte Sie bei der Beerdigung ganz klar durchschaut. Sind Sie ihr in der Türkei
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