Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lügen haben sexy Beine

Lügen haben sexy Beine

Titel: Lügen haben sexy Beine
Autoren: MAUREEN CHILD
Vom Netzwerk:
Alles, damit sie entspannt nach Florenz oder Gstaad hatte fliegen können, oder wo auch immer ihre Liebhaber gerade lebten.
    Energisch verdrängte er die alten Erinnerungen. Schließlich hatte seine Kindheit absolut nichts mit seinem Leben heute zu tun. Fakt war, dass Mitchell recht hatte. Und dass es außerhalb seiner Familie – er hatte unzählige Cousins und Halbbrüder – nicht viele Menschen gab, denen er vertraute. Mitchell war allerdings wirklich einer von ihnen.
    Nachdem er das Telefon beiseitegelegt hatte, lehnte er sich zurück, schloss die Augen und genoss einen Moment lang die Stille. Keine Weihnachtssongs. Keine Autos, die die Straße entlangrasten. Keine Kinder, die in seinem Vorgarten tobten.
    Aber auch kein einziger Laut aus dem Stockwerk unter ihm. Was macht sie? Welche Haushälterin ist so leise?
    Leise ging er die Treppe hinunter. Vor der Küchentür blieb er stehen. Als ihm ein appetitlicher Geruch in die Nase stieg, begann sein Magen zu knurren. Es war schon eine Weile her, dass Tanner ein natürliches Hungergefühl verspürt hatte. Was kein Wunder war, wenn man permanent Pizza und Tiefkühlkost in sich hineinstopfte.
    Er stieß die Tür auf und blieb schweigend im Türrahmen stehen. Die Spüle war vollgestellt mit Schüsseln, in die Wasser lief, und auf der Arbeitsplatte war Mehl verstreut. Eine Schranktür stand offen, und auf einer anderen Platte stand eine Schale mit Obst. Sein Blick ging zu seiner neuen Haushälterin, die tänzelnd den Tisch eindeckte und dabei – völlig schief – vor sich hinsummte. Seufzend erkannte er, dass es „The Little Drummer Boy“ war. Schon wieder ein Weihnachtslied. Spielte denn die ganze Stadt völlig verrückt, was Weihnachten anging? Kopfschüttelnd ging er zur Spüle hinüber und drehte den Wasserhahn zu.
    Erschrocken wirbelte sie herum, eine Hand auf der Brust. Doch schon in der nächsten Sekunde lächelte sie ihn strahlend an. „Wow, sind Sie leise! Richtig unheimlich. Benutzen Sie beim nächsten Mal ein Glöckchen oder so, okay?“
    „Hätten Sie den Wasserhahn abgedreht, hätten Sie mich auch gehört.“
    Eine Augenbraue hochgezogen, sah sie ihn an. „Das hätte ich schon noch getan. Aber ich muss die Schüsseln einweichen.“
    Er überging den Einwand und schloss stattdessen die Schranktür. „Ich dachte, Sie sind hier, um Ordnung zu halten. Hier sieht es aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen.“
    Ivy sah ihn unvermittelt an. „Hat Ihnen eigentlich schon mal jemand gesagt, dass Sie verkrampft wirken?“
    „Eigentlich nur Sie. Gerade eben.“
    „Überrascht mich nicht“, sagte sie schulterzuckend. „Aber das ist schon okay.“
    „Vielen Dank.“
    „Keine Ursache. Wir haben alle unsere Macken.“ Sie drehte sich um, schnappte sich ein Tuch und wischte das Mehl von der Arbeitsplatte. „Der Grund für das Chaos ist, ich hatte viel zu tun. Außerdem: Ohne Unordnung keine Ordnung.“
    „Na, wenn das so ist“, erwiderte er trocken. Dann atmete er tief ein. „Jedenfalls riecht es gut.“
    Sie lächelte ihn an, und dabei kam wieder ihr charmantes Grübchen zum Vorschein. Das Gefühl, das ihn daraufhin wie ein Blitz durchfuhr, versuchte er beharrlich zu ignorieren.
    „Natürlich tut es das, wenn man sich zwei Monate lang von Fertiggerichten ernährt hat“, erwiderte sie. Sie ging zum Herd und rührte in dem Topf, aus dem der köstliche Duft stieg.
    „Was ist das?“
    „Eine Suppe.“
    Der verführerische Duft der Suppe verleitete Tanner zu dem Gedanken, dass es vielleicht doch gut war, Ivy Holloway hier zu haben. Denn sie schien ihren Job zu beherrschen. Außerdem musste er zugeben, dass sie keinen Lärm gemacht hatte. Trotzdem. Ihre Anwesenheit hinderte ihn daran, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren.
    Doch da sein Magen knurrte, dachte Tanner darüber nach, ob es nicht doch einen Weg gab zusammenzuarbeiten. „Wir haben noch gar nicht über diesen Job gesprochen.“
    „Abgesehen davon, dass Sie mich eigentlich nicht haben wollen“, erwiderte sie und warf ihm ein kesses Lächeln zu.
    Lächelt sie eigentlich bei jeder Gelegenheit, fragte er sich, schüttelte den Gedanken aber wieder ab. „Es fällt mir eben schwer zu arbeiten, wenn jemand im Haus ist. Ich brauche absolute Stille.“
    „Ja, das habe ich schon gemerkt.“ Sie nahm zwei Suppenteller aus einem Schrank und stellte sie auf eine Ablage. „Ganz ehrlich? Ich verstehe nicht, wie Sie das aushalten. Zu viel Stille kann einen verrückt machen.“
    „Würde ich wahrscheinlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher