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Lügen haben sexy Beine

Lügen haben sexy Beine

Titel: Lügen haben sexy Beine
Autoren: MAUREEN CHILD
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Berührung ihn abermals elektrifizierte, ließ er schnell wieder los. Das war der endgültige Beweis. Sie konnte nicht bleiben. Auf gar keinen Fall.
    Seit er vor zwei Monaten in dieses Haus gezogen war, ging alles drunter und drüber. Immer wieder kam es zu Verzögerungen oder Problemen. Daher war Tanner erstaunt, dass diese Begegnung ihn dermaßen aus der Fassung brachte. Denn im Prinzip war es bloß eine Störung neben vielen anderen.
    Langsam ging die Sonne unter, und die Abenddämmerung brach über das Valley herein. Der kühle Wind, der von den Bergen herüberwehte, strich durch das weiche blonde Haar der Frau, die ihn ansah, als wäre er ein Außerirdischer. Und daraus konnte er ihr nicht einmal einen Vorwurf machen.
    Wahrscheinlich musste ein Mann, dem seine Privatsphäre heilig war, auf solche Überfälle gefasst sein, wenn er in eine Kleinstadt zog, in der jeder über jeden Bescheid wusste. Tanner hatte keinen Zweifel daran, dass ganz Cabot Valley förmlich vor Neugier platzte und alles über ihn wissen wollte. Doch er hatte keine Eile, diese Neugier zu befriedigen. Er war hierhergekommen, weil er sich nach der Ruhe gesehnt hatte, die er für seine Arbeit brauchte.
    Doch was Ruhe betraf, hatte er mittlerweile fast die Hoffnung aufgegeben. Er blickte in die Ferne, auf die Felder voller Tannenbäume, die zu dem benachbarten Grundstück gehörten. Ein eigentlich beschaulicher Anblick, geradezu friedlich, könnte man meinen. Doch die Wirklichkeit sah leider anders aus. Als Tanner merkte, dass Ärger in ihm hochstieg, schluckte er und bemühte sich, sich zu beruhigen.
    „Sehen Sie“, sagte er und blockierte vorsichtshalber den Eingang, indem er einen Arm ausstreckte und sich am Türrahmen abstützte. „Es tut mir leid, dass Sie extra hierhergekommen sind. Aber Sie entsprechen leider nicht meinen Vorstellungen. Ich werde ihnen den Zeitaufwand selbstverständlich ausgleichen.“
    Nach Tanners Erfahrung konnte man Menschen – vor allem Frauen – mit einer Entschädigung leicht zufriedenstellen. Wenn Exfreundinnen mit Diamantarmbändern einverstanden waren, würden sich Haushälterinnen, die nicht hierher passen wollten, sicher über einen kleinen Scheck freuen.
    So einfach war das.
    „Wieso wollen Sie mich bezahlen, wenn ich doch noch gar nicht für Sie gearbeitet habe?“
    „Weil ich glaube, dass Sie genau das nicht tun sollten.“
    „Brauchen Sie denn keine Haushälterin?“, fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihre Brüste kamen dadurch so gut zur Geltung, dass Tanner instinktiv einen Blick riskierte – diesen Anblick zu ignorieren, hätte er ohnehin nicht geschafft. Ihre Brüste waren rund und voll, sie hatte ein sehr schönes Dekolleté. Oh nein, wie hätte er so etwas ignorieren können?
    „Doch, natürlich.“
    „Schließlich war es Ihr Anwalt, der mir diesen Job verschafft hat. Also wo liegt das Problem?“
    Das Problem ist, dachte er, dass ich mich offenbar nicht klar genug ausgedrückt habe, als mein ach so guter Freund und Anwalt Mitchell Tyler versprochen hat, mir eine Haushälterin zu vermitteln. Wahrscheinlich war es Tanners eigene Schuld, denn er hatte dem Kerl verschwiegen, dass er eine ältere und am besten hässliche Person wollte.
    Wegen der langwierigen Renovierungsarbeiten am Haus rannte Tanner ohnehin die Zeit davon. Noch mehr Komplikationen konnte er absolut nicht gebrauchen.
    Und Ivy Holloway würde ihm das Leben schwer machen. Denn sie würde ihn ablenken. Garantiert.
    Während er noch vor sich hingrübelte, schlüpfte sie einfach unter seinem Arm hindurch ins Haus. Jetzt hatte Tanner keine Chance mehr, sie aufzuhalten. Außer er hätte sie gepackt und zurückgetragen. Das wäre nicht schwer gewesen. Sie war so klein, dass er sie im Nu über die Schulter hätte legen und auf den Rasen zurücktragen können. Doch als ahnte sie, was ihm gerade durch den Kopf ging, lief sie schnurstracks ins Wohnzimmer. Dort blieb sie schließlich stehen und sah sich beeindruckt um.
    „Wahnsinn“, flüsterte sie, während er ihrem Blick folgte.
    Dunkles Holz und Glas dominierten die Ausstattung. Und der Blick auf die Felder mit den Bäumen, die Tanner in den letzten zwei Monaten fast in den Irrsinn getrieben hätten, war wundervoll. Das geräumige Wohnzimmer war mit einigen Sofas und Sesseln bestückt, die zu Sitzgruppen angeordnet worden waren. Allerdings vermittelten sie den Eindruck, nicht oft benutzt zu werden. Das Herzstück des Zimmers bildete ein gewaltiger Kamin, in dem
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