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Lügen haben sexy Beine

Lügen haben sexy Beine

Titel: Lügen haben sexy Beine
Autoren: MAUREEN CHILD
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ich brauche das Geld. Ich verspreche Ihnen, dass ich Sie nicht stören werde. Sie werden nicht einmal merken, dass ich hier bin. Kommen Sie, geben Sie mir eine Chance!“
    So wie es aussah, ließ sie sich nicht ohne Weiteres abwimmeln. Für den Moment erschien es ihm am klügsten, erst einmal einzuwilligen. „Meinetwegen. Ich bin oben in meinem Arbeitszimmer. Dritte Tür links.“
    „Viel Spaß!“ Sie drehte sich um und begann leise vor sich hinmurmelnd die Regale und Schränke zu inspizieren.
    Tanner musste dringend ein Wörtchen mit Mitchell reden, damit er diese Frau feuerte. Und zwar schleunigst.
    Sie hingegen schien ihn schon fast wieder vergessen zu haben und kritzelte in aller Seelenruhe etwas auf einen Notizblock. Als sie zu guter Letzt auch noch anfing, vor sich hinzusummen, drehte Tanner sich um. Auf keinen Fall konnte das gut gehen. Morgen musste sie unbedingt wieder verschwinden.
    Als er ging, beachtete sie ihn gar nicht mehr.
    Sobald sie allein war, lehnte Ivy sich erleichtert gegen eine Arbeitsplatte.
    „Lief doch schon ganz gut“, murmelte sie. Sie hatte es geschafft, ihn nervös zu machen. Na gut, sie musste zugeben, dass er schon wütend gewesen war, als er ihr die Tür geöffnet hatte. Wäre sie nicht so flink gewesen, hätte er sie garantiert nicht ins Haus gelassen.
    Aber genau das hätte sie sich nicht leisten können. Sie musste diesen Job bekommen, um jeden Preis. Klar, das zusätzliche Geld konnte sie gut gebrauchen, aber das war nicht der Grund, warum sie sich hierher gewagt hatte – auf feindliches Gebiet. Wie merkwürdig das klang, selbst in ihren Ohren! Feinde hatte sie bis jetzt eigentlich nicht gehabt. Ab jetzt hatte sie eben einen. Und er war reich und mächtig.
    Allerdings hätte ihr vorher jemand sagen sollen, wie atemberaubend gut er aussah. Ein Blick hatte genügt, und schon hatte sie weiche Knie bekommen.
    Dieses große, athletische Testosteronwunder mit den geschmeidigen Beinen war die reinste Augenweide. Jedenfalls hatten ihre Hormone bei seinem Anblick ein wildes Tänzchen aufgeführt. Als er die Tür geöffnet hatte, war ihr tatsächlich schwindlig geworden.
    Er hatte dunkelblaue Augen und dichtes schwarzes Haar. Das Gesamtpaket inklusive der langen Beine und schmalen Hüften hatte eine unglaubliche Wirkung auf sie. Bloß hatte sie damit am allerwenigsten gerechnet. Wie sollte sie einen Mann für sich gewinnen, wie mit ihm zusammenarbeiten, wenn sie ständig gegen Schwächeanfälle kämpfen musste?
    „Vielleicht hat Pop recht“, murmelte sie und dachte daran, wie ihr Großvater versucht hatte, ihr diesen Plan auszureden. Tja, zu spät.
    Ivy ging zu dem mannshohen Wandschrank in der hinteren Ecke der Küche. Genau, wie sie vermutet hatte, lag die Speisekammer dahinter. Mit Blick auf die leeren Regale fragte sie sich, wie Tanner King die letzten zwei Monate überlebt hatte.
    Wahrscheinlich verbrachte er seine Zeit ausschließlich damit, an seinen Computerspielen zu arbeiten und sich beim Sheriff zu beschweren. Über sie .
    Sie schloss die Augen, holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. Genau deshalb war sie ja jetzt hier. Weil Sheriff Cooper ihr bei einem seiner unzähligen Besuche mitgeteilt hatte, dass er Tanner King nicht länger besänftigen könne. Das war jetzt genau zwei Tage her.
    Sie schloss die Tür der Kammer, lehnte sich dagegen und betrachte die exklusiv eingerichtete Küche. Es war ein schöner, aber auch sehr nüchterner Raum. Ein bisschen wie sein Besitzer, dachte Ivy. Was für ein Mann baute ein Haus, das gleichzeitig so beeindruckend und so kalt war?
    „Tja, Ivy, finde es raus“, sagte sie sich.
    Sie wollte verstehen, warum er sich so abweisend verhielt. Gleichzeitig wollte sie auch, dass er sie verstand. Und dass er begriff, an was für einem Ort er lebte. Bevor er alles kaputtmachte.
    Leicht würde es bestimmt nicht werden, doch Ivy stammte aus keiner Familie aus Feiglingen. Ihr Großvater hatte immer gewusst, dass Gott wahrscheinlich der Einzige war, der sie davon abhalten konnte, einen Plan in die Tat umzusetzen. Jetzt war sie hier. Und sie würde nicht eher gehen, bis Tanner King zur Besinnung kam.
    Natürlich war sie auch ein bisschen nervös. Die ganze Zeit so zu tun, als wäre sie bloß eine Teilzeit-Haushälterin, würde ganz schön hart werden. Man mochte es drehen und wenden, wie man wollte, aber sie war eine Lügnerin. Was nicht unbedingt hieß, dass sie ihm direkt ins Gesicht lügen musste. Ivy lächelte in sich hinein. So gesehen
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