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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)
Autoren: Fred Kruse
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Lucy sich eine Frage nicht verkneifen.
    »Und hat es auf dem imperianischen Schiff Verluste gegeben.«
    »Wir haben natürlich keine Möglichkeiten, direkt in ein Schiff hinein zu sehen, während so einer Auseinandersetzung, aber bei einer derart schweren Beschädigung eines Schiffes, muss man davon ausgehen, dass auch ein Teil der Besatzung in Mitleidenschaft gezogen wurde«, antwortete die Kommandantin. Ihre Stimme war natürlich genauso emotionslos wie immer. Lucy erkannte aber an dem direkten, stechenden Blick, der auf sie gerichtet war, dass das Interesse der Kommandantin geweckt war. Die fragte dann auch nach:
    »Gibt es einen besonderen Grund für diese Frage, junge Frau?«
    »Ähm, nein«, antwortete Lucy unsicher. »Ich dachte nur, wir haben auf diesem Schiff so viel erlebt. Darauf waren Leute, denen man den Tod wünscht. Na ja, und einer hat uns immerhin das Leben gerettet.«
    Lucy merkte, wie sich ihre Ohren rot verfärbten.
    »Bist du jetzt völlig übergeschnappt Lucy«, platzte Kim heraus. »Dieses imperianische Schwein hat uns doch nur gerettet, weil es scharf auf dich war. Den kannst du doch jetzt nicht in Schutz nehmen.«
    »Dies ›imperianische Schwein‹ hat auch dich gerettet«, giftete Lucy zurück und zeigte mit dem Finger auf Kim. Sie war so wütend, dass sie am liebsten hinausgerannt wäre.
    »Gut, die Geschichte kennen wir. Sie haben ganz offensichtlich Glück gehabt, dass sie aufgrund einer Verwechslung gerettet wurden. Und seien sie versichert, dass das nicht nur Glück für Sie war. Auch wir sind froh, Sie hier wieder bei uns zu haben. Allerdings bin auch ich der Meinung, dass Emotionen an dieser Stelle völlig unangebracht sind«, sagt die Kommandantin in bekannter Weise kühl und mit der üblichen Spur von Überheblichkeit. Ihr kalter Blick schien Lucy zu durchdringen. Er lag Lichtjahre von den warmen Augen Boreks entfernt. Lucy fröstelte unweigerlich.
     
    * * *
     
    Sie waren bereits zwei Tage wieder auf dem Schiff und die Schulferien neigten sich dem Ende zu ebenso wie die Zeit, in der sie angeblich auf dieser Ferienfreizeit waren.
    »Dieser Schlüssel ist extrem wichtig. Nicht nur für uns, sondern vor allem für euch und euren Planeten. Ihr habt ihn zwar vor der direkten Zerstörung durch diesen Verrückten bewahrt, die Invasion ist damit aber noch nicht verhindert«, sagte Professor Qurks in seiner tonlosen, langsamen Art zu sprechen. In den letzten Tagen hatten sie mehrfach am Tag zusammengesessen. Immer wieder hatte Lucy die Geschichte erzählt, wie der Schlüssel sich buchstäblich in Luft aufgelöst hatte.
    »Was du uns erzählt hast, lässt nach dem heutigen Kenntnisstand nur zwei Möglichkeiten zu«, sprach der Professor weiter. »Entweder, du hast durch den Versuch ihn an dich zu nehmen, einen Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst und hast Glück gehabt, dass er nicht so konstruiert war, dass du dabei verletzt worden wärst, oder der Schlüssel war so eine Art Kraftfeld, dass eine Information auf dich, also deinen Körper, übertragen hat. Um das zu testen, müssen wir dich leider noch einmal einer Reihe ganz spezieller Test unterziehen.«
    Lucy schauderte. Ihr wurde angst und bange. Unweigerlich gingen ihr Horrorvorstellungen durch den Kopf, in denen ihr das Gehirn herausoperiert wurde, um darin versteckte Informationen zu suchen.
    »Du brauchst keine Angst zu haben, die Untersuchungsmethoden werden dir weder Schmerz zufügen, noch dich verändern«, tröstete Jonny sie und sah dabei fast väterlich aus, wenn auch auf eine etwas steife Art. »Sollten irgendwelche Veränderungen an deinem Körper festgestellt werden, werden wir sie scannen und analysieren. Dir passiert dabei gar nichts.«
    Lucy wollte das glauben und natürlich wollte sie auch ihren Beitrag zur Verhinderung der Invasion leisten. Allerdings konnte sie nicht verhindern, dass sie sich immer wieder die Frage stellte, ob es für die Aranaer nicht logisch sei, eine einzelne Person zu opfern, wenn ein so großes Ziel auf dem Spiel stand. Gefühle, wie Mitleid mit ihr, konnte sie schließlich von dieser Spezies nicht erwarten.
    Mit solchen Gedanken im Kopf ging sie in die Cafeteria des Schiffes, wo sie, wie gehofft hatte, Rhincsys traf. Wenn sie ehrlich war, war dieses aranaische Mädchen das einzige Besatzungsmitglied, dem sie wirklich vertraute. Nachdem sie die üblichen Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht hatten, erzählte Lucy ihr die ganze Geschichte, natürlich mit Ausnahme der Dinge, die sie niemandem
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