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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)
Autoren: Fred Kruse
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starrte frustriert vor sich auf die Konsole.
    »Aber ich, aber ich habe noch was ganz Dringendes zu erledigen. Aber nicht hier in diesem blöden Schiff«, schluchzte sie und klammerte sich an seinen Arm.
    »Oh je, jetzt wird’s dramatisch«, dachte Lucy. Aber auch ihr war zum Heulen zumute.
    »Na, sehen wir es doch mal so«, sagte Lars und lächelte. Es sah irgendwie nicht ganz echt aus. »Wir haben immerhin die Erde gerettet. Und Helden sterben nun mal einsam.«
    » ›Wir‹ ist gut. Lucy hat die Erde gerettet! Wir waren doch einfach nur feige«, schluchzte Kim.
    »Nun macht mal halblang. Wir haben das zusammen gemacht und wir gehen schließlich auch gemeinsam dabei drauf«, erwiderte Lucy und ihre Stimme brach bei den letzten Worten.
    »Lucy, ich finde du hast das genau richtig gemacht. Du hast völlig recht gehabt, wir hätten nirgendwo anders hin gekonnt. Fliehen wäre nicht nur feige, sondern auch völlig irrational gewesen«, sagte Lars und sah Lucy tief in die Augen.
    »So hab ich das doch nicht gemeint«, mischte sich Kim ein. »Natürlich war das richtig und ich schäm mich ja so, dass ich so eine Angst hatte. Es ist nur, ich würde so gern noch ein wenig leben. Gerade wo ich euch jetzt kennengelernt habe.«
    Keiner sagte in der nächsten Stunde etwas. Lars und Lucy saßen vorne, träumten vor sich hin oder ließen ihr Leben Revue passieren. Hinter ihnen hörten sie hin und wieder Knutschgeräusche. Zumindest einen Teil dessen, was Kim noch zu erledigen hatte, arbeitete sie ab.
    »Lucy, ich wollte dir nur noch sagen«, begann Lars schüchtern und sah auf seine Finger. »Ich fand es unheimlich schön, dich kennengelernt zu haben.«
    »Ja, Kopilot es war schön mit dir zu fliegen«, sagte Lucy jovial. So oder so ähnlich hatte sie mal einen Spruch in einem Film gesehen. Sie wollte nicht, dass Lars sich um Kopf und Kragen redete. Sie hatte gerade an Borek gedacht und an diesen kurzen Moment der Gemeinsamkeit. Schnell fummelte sie an dem Bildschirm herum, um Lars und sich selbst abzulenken. Eines der Aufnahmegeräte war noch soweit in Ordnung, dass sie es schaffte, ein einwandfreies Bild auf die Erde einzustellen.
    »Wir sollten uns unseren wunderschönen Planeten ansehen. Ich möchte das als letztes Bild in Erinnerung behalten, wenn ich sterbe«, sagte sie.
    Hinter sich hörte sie Kim flüstern: »Christoph, ich stelle es mir so schrecklich vor zu ersticken, wenn man atmen will und keine Luft mehr bekommt.«
    »So wird das hier drin nicht sein«, antwortete er sanft. »Der Sauerstoff wird aufgebraucht. Dafür entsteht Kohlendioxid. Irgendwann reicht der Sauerstoff nicht mehr aus und du schläfst ein. Und dann ist es einfach vorbei. Du schläfst und wirst nie mehr wach. Weh tut das nicht.«
    »Hoffentlich hat Christoph recht«, dachte Lucy.
    Lars spielte an einem weiteren Schirm herum. Es war schon komisch, nun hatte man nur noch wenige Stunden zu leben und wusste nicht, wie man sie herumbringen sollte. Immerhin schaffte er es, dieses Aufnahmegerät soweit unter Kontrolle zu bringen, dass er sich damit die Sterne und den Rest des Raumes ansehen konnte. Lucy blickte noch immer mit feuchten Augen auf den Schirm, der die Erde zeigte. Sie wusste, Lars hätte sie gerne in den Arm genommen. Aber das wollte sie nicht und die Signale, die sie aussandte, waren offensichtlich deutlich genug. Lars schwenkte traurig aussehend planlos die Kamera.
    »Was ist denn das?«, rief er aus. Aufgeschreckt starrten alle auf den Schirm.
    »Das ist ein Mutterschiff«, flüsterte Christoph.
    »Imperianer oder Aranaer?«, fragte Kim besorgt.
    »Keine Ahnung, es sieht aber eher wie ein imperianisches Schiff aus.«
    »Das aranaische Schiff war doch auch als imperianisches Schiff getarnt«, warf Lucy ein.
    »Es ist doch egal! Schlimmstenfalls wird die Wartezeit ein wenig verkürzt«, warf Lars hoffnungslos ein.
    Das Schiff kam näher. Gewaltig zeichnete es sich auf dem Schirm ab.
    »Sie haben uns im Visier«, sagte Christoph. »Eine riesige Strahlenkanone ist auf uns gerichtet.«
    »Meinst du, die Imperianer sind zurückgekommen und suchen jetzt die, die ihre Bombe zerstört haben?« Kims Stimme zitterte vor Angst.
    In dem Moment knackte und knirschte der Kommunikationsschirm. Die Kommunikationseinheit musste schwer von der Druckwelle erwischt worden sein. Es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch funktionierte.
    »Hier spricht das aranaische Kommando der ›Sternenbefreier‹. Weisen sie sich aus und ergeben sie sich! Wir werden sie
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