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Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)
Autoren: Florian Höltgen
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was das eigentlich soll. Ist doch klar, dass die Pöbelfritzen nur Scheiße labern. Was soll die Aufregung?
    „Na, der ist doch schwul!", platzt Bastian heraus. „Sollen sie den doch beschimpfen! Ich jedenfalls bin nicht schwul und du auch nicht!"
    Mit einem Mal ist mir schlecht. Okay, jetzt weiß ich Bescheid. Und ich habe so absolut gar nicht damit gerechnet.
    „Oder?", fragt Bastian auffordernd.
    Die Welt dreht sich mit einem Mal wieder um mich. Mir ist so was von schwindelig. Ich habe das Gefühl, Bastian jeden Moment vor die Füße kotzen zu müssen.
    „Uuuh", mache ich und beuge mich vor.
    „Was ist denn jetzt?"
    „Mir ist schlecht", keuche ich und spüre, wie Bastian mich festhält, damit ich nicht vornüberkippe.
    „Verdammte Scheiße, was ist denn mit dir los?"
    „Mein Fuß", sage ich einfach, weil es das Erstbeste ist, was mir einfällt.
    „Ja, dein Fuß, aber ..."
    „Es tut so weh, dass mir davon schlecht wird." Das klingt doch vernünftig, oder? Ja, okay, ein wenig memmenhaft, aber das ist immer noch besser, als schwul.
    „Scheiße, Mann. Soll ich einen Arzt rufen?"
    „Nein!", sage ich sofort. Darauf habe ich mal gar keinen Bock. Wegen Blödheit gefallen und dann ab ins Krankenhaus. Am Besten noch vor den Augen aller Schüler. Etwa fünfzig Meter weiter kommt schon der nächste Pulk an. Wieder einige Machos dabei. Und wenn ich ehrlich bin, dann tut mein Fußgelenk schon gar nicht mehr so sehr weh. Ich bin ja lediglich umgeknickt. Nix gebrochen, nix gerissen, einfach nur umgeknickt.
    „Geht schon." Ich richte mich wieder auf und humple los.
    „Aus dir soll einer schlau werden."
    „Ich bin gerade doof aufgetreten, deshalb tat es noch mal so weh. Hab echt gedacht, ich müsst jetzt kotzen." Ich versuche ein Lachen.
    „Das hab ich auch gedacht", sagt Bastian und macht ein angeekeltes Gesicht.
    Ich ignoriere das Stechen in meinem Gelenk und bin erstaunt, wie gut ich vorankomme. Die Truppe hinter uns muss ich nicht auch noch über mich ergehen lassen. Sicher kämen da wieder nur blöde Sprüche. Und wenn ich Pech habe, dann haben sie auch noch gesehen, wie Bastian mich gestützt hat. Ganz übel.
    „Wow, bist ja wieder richtig flott!" Bastian macht große Augen.
    „Tut trotzdem weh", antworte ich, „aber auf die da hinten kann ich gut verzichten."
    Bastian sieht zurück und mault sofort wieder los. „Ich würde denen am liebsten einfach eins auf die Fresse geben."
    „Sag mal, hast du heute leichte Aggros?"
    „Nee, generell." Bastian lacht. „Du hast mir noch nicht gesagt, wie du das siehst."
    „Was?"
    „Na, das mit Andy."
    „Was ist denn mit Andy?" Natürlich weiß ich sofort, worauf Bastian hinaus will. Verdammt, warum kann ich das mit dem Rotwerden nicht beeinflussen? Mir kann doch niemand in den Kopf gucken! Keiner wird je erfahren, dass ich schwul bin, es sei denn, ich sage es - oder ich werde weiterhin in den unpassendsten Momenten rot.
    „Na, glaubst du nicht, dass er schwul ist?"
    „Nee", sage ich spontan. Das ist eigentlich immer gut, wenn man Schwulsein selbst so abwegig findet, dass man es nicht mal irgendwelchen entfernten Bekannten zutraut. Abgesehen davon finde ich nicht, dass Andy einen schwulen Eindruck macht. Der ist einfach nur seltsam - nicht von dieser Welt. Zumindest habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, ob er schwul sein könnte. Und das will schon was heißen. Wenn mir manchmal langweilig im Bett ist, stelle ich mir so allerhand Jungs aus unserer Oberstufe nackt vor. Ganz schön interessant, was man da von seinem eigenen Körper für Signale bekommt. Also ich könnte sicher mit über der Hälfte schlafen. Dabei kann ich die meisten noch nicht mal leiden! Besonders komisch ist natürlich, dass ich mir eher vorstellen kann, mit jemanden Sex zu haben, den ich nicht leiden kann. Die Leute, die man kennt und mit denen ich tagtäglich zu tun habe, will ich nicht in meinem Bett haben. Zumindest ist mir noch keiner begegnet. Auch Bastian nicht ...
    „Also ich glaube schon, dass der schwul ist. Der sagt doch nie was und geht bei allen auf Abstand. Eigentlich ist der doch überhaupt nicht da."
    „Deswegen muss man doch noch lange nicht ..." Ich breche ab, weil ich das Wort schwul nicht über die Lippen bekomme. Nicht ohne verschämt wegzusehen oder einen neuen Hitzeschub zu riskieren.
    „Klar", sagt Bastian. Er ist einen Moment still und ich hoffe schon, dass das Thema damit vom Tisch ist. Aber dann spricht er doch weiter: „Mein Bruder hat mir das
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