Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)
Autoren: Florian Höltgen
Vom Netzwerk:
Gedanken.
    „Ich - ja, sorry, hast du was gesagt?"
    „Nee, aber ich wollte langsam mal nach Hause."
    „Klar." Vorsichtig belaste ich meinen schlimmen Fuß und humple vorwärts. Es tut verdammt weh, aber ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. Trotzdem kommen wir nur langsam voran. Und mit jedem Schritt muss ich meinen Arm bewegen, der dann natürlich auch schmerzt. Wie blöd bin ich eigentlich da hingefallen?
    „Willste innen humpeln?", fragt Bastian und feixt.
    „Was?"
    „Na, innen auf dem Gehweg. Dann fällste wenigstens nur in die Büsche und nicht wieder auf die Straße. Hast ja Glück gehabt, dass nicht gerade ein Bus kam oder so."
    „Ha-ha", mache ich.
    „Willste dich aufstützen?"
    „Nee, geht schon." Aber eigentlich will ich doch. Nicht, weil ich muss, sondern nur, um wieder von Bastian berührt zu werden.
    „Quatsch nich!", sagt Bastian und fasst mir auch schon um die Taille. Automatisch lege ich meinen Arm um seinen Hals. Es fühlt sich großartig an, Bastian so nahe zu sein. Natürlich waren wir das schon öfter. Doch seit dem Tag, als Maike in die Klasse kam und seine Erregung auf mich übergesprungen ist, habe ich einen solchen Kontakt immer vermieden. Davor hatte ich mir einfach nie was dabei gedacht. Doch heute sieht das anders aus. Ich spüre seine Wärme an meiner Seite. Wieder dringt die Hitze seiner Hand durch meine Kleidung und trifft diesmal auf meine Seite. Erst am Bein, jetzt in der Taille und demnächst ... Ich versuche den Gedanken zu verdrängen, weil ich merke, dass es mich erregt. Und das wäre nun wirklich der Supergau, wenn Bastian jetzt noch mitbekommt, wie ich spitz werde, nur weil er mir nach Hause hilft.
    „Was hast du eigentlich gegen Andy?", frage ich also. Irgendwas muss ich ja sagen, um mich abzulenken. Und Andy ist da ziemlich geeignet. Der ist so unerotisch und seltsam, dass ich da sogar Mädchen eher in Betracht ziehen würde. Obwohl, eigentlich hat er keinen schlechten Körper, glaube ich. Er versteckt ihn ja immer unter seiner Gammelkleidung. Und ein hübsches Gesicht hat er auch. Wenn ich recht überlege, ist er wohl der Einzige in der Oberstufe mit einer absolut makellosen Haut. Der Typ könnte echt was aus sich machen. Stattdessen hält er die Leute mit seinem starren Blick auf Abstand und ist überhaupt ziemlich unnahbar. Aber vielleicht wird man das auch, wenn keiner was mit einem zu tun haben will.
    „Ich weiß auch nicht", antwortet Bastian gerade. „Der ist mir einfach - komisch irgendwie."
    „Toll, mich findet sicher auch die halbe Schule komisch", entgegne ich belustigt. Irgendwie habe ich das Gefühl, Andy ein wenig verteidigen zu müssen. Immerhin schien er das Angebot vorhin wirklich ernst zu meinen. Wenn ich da an die anderen Typen vorher denke ... Wahrscheinlich hat sich Bastian noch über die aufgeregt und es schließlich an Andy ausgelassen. Man beißt halt lieber die Schwächeren.
    „Du?", fragt Bastian überrascht. „Du bist doch nicht komisch!"
    „Na, das sagst du. Aber du kennst mich ja auch."
    „Und die anderen haben einen an der Waffel." Bastian schüttelt den Kopf. „Nicht jeder muss gleich schwul sein, nur weil die einen Schwuchtel nennen."
    Augenblicklich wird mir heiß. Das ist das erste Mal, dass ich das Wort schwul aus Bastians Mund höre. Und irgendwie hängt es mit mir zusammen. Sein Satz rast immer und immer wieder durch meinen Schädel und ich versuche, den Inhalt herauszuhören. Will er mir damit jetzt sagen, dass ich noch lange nicht schwul bin, nur weil jemand mich Schwuchtel nennt? Oder meint er im Grunde gar nicht mich? Ich weiß ja, dass er selbst auch schon als Schwuchtel beschimpft worden ist. Will er mir damit vielleicht etwas über sich selbst sagen? Vermutet er womöglich, dass ich es bin? Weiß er vielleicht sogar, dass ich ... Nein, das kann nicht sein!
    „Wie meinste das?", frage ich also zurück und konzentriere mich auf mein Humpeln, in der Hoffnung, dass er mein rotes Gesicht nicht sieht.
    „Na, die Idioten haben doch keine Ahnung", antwortet Bastian und ich merke, dass er sich langsam aber sicher aufregt. „Was soll der Scheiß eigentlich immer mit Schwuchtel? Die sollten sich mal richtige Schwule suchen!"
    Ich schlucke. Mir ist Bastians plötzliches Engagement nicht geheuer.
    „Ich hab echt noch nie mitgekriegt, wie irgendwer zu diesem Andy Schwuchtel gesagt hat!", fährt Bastian fort. „Hat das denn echt noch keiner gecheckt?"
    „Was gecheckt?", frage ich dümmlich. Ich habe keinen Schimmer,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher