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Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)
Autoren: Florian Höltgen
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dass ich mich halt zeitweise nicht so wohl fühle. Depressionen und so. Ist ja gerade modern. Wahrscheinlich behält er mich deshalb jetzt so im Auge. Das wär natürlich eine Erklärung.
    „So, da sind wir", sagt der Dornfels und reißt mich damit aus meinen Gedanken. Tatsächlich steht er schon in meiner Straße. Erst jetzt wird mir bewusst, dass Bastian ihn die ganze Zeit gelotst hat, während er Maike langsam aber sicher zum tollsten Mädchen der Welt aufgebauscht hat. Eigentlich wäre das ja meine Aufgabe gewesen. Also das mit der Wegbeschreibung. Aber ist schon recht so, immerhin hat sich Bastian auch nach vorn gesetzt.
    „Danke", nuschle ich beim Aussteigen.
    „Kein Problem", sagt der Dornfels und schaut mich noch mal so intensiv an. „Können wir uns vielleicht morgen in meinem Büro sehen?", fragt er dann.
    Ich hab's ja gewusst! „Morgen?", frage ich dümmlich zurück.
    „Wenn das nicht geht, dann halt irgendwann die Tage."
    Bastian guckt mich neugierig an. Um die Situation abzukürzen, nicke ich einfach. „Ich komme vorbei."
    „Gut", sagt der Dornfels und sieht zufrieden aus. Womöglich denkt er, dass er dann morgen oder die Tage nur mit dem Finger schnippen braucht und all meine Probleme damit vom Tisch fegt. Praktisch wär's. Und natürlich muss er dafür lediglich wissen, was meine Probleme sind. Aber nur in seiner Fantasie werde ich ihm alles haarklein erzählen ...
    Der Dornfels fährt weiter. Bastian nickt ihm noch ganz kumpelhaft zu. Warum stört mich das eigentlich so sehr?
    „Schaffste das Stück allein?", fragt er mich dann.
    Ich bin ein wenig verdutzt, weil ich irgendwie damit gerechnet hab, dass er noch mitkommt. „Musst du nach Hause?"
    „Ich wollte einen Brief schreiben. Für Maike."
    Natürlich, was auch sonst. „Gut", sage ich, bevor er auf die Idee kommt, dass ich ihm bei dem Brief helfen soll. Das halten meine Nerven nämlich nicht aus.
    „Obwohl ...", fängt er auch schon an.
    „Ich schaff das schon! Kein Problem", sage ich schnell.
    Jetzt sieht er ein wenig verunsichert aus.
    „Gut", lächelt er dann. „Bis morgen, okay?"
    „Bis morgen."
    „Und ..." Bastian druckst einen Moment herum. Ich weiß schon, was er will. „Könntest du meinen Brief an Maike morgen mal lesen?"
    „Klar", presse ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Kapitel 2

    Oben sitze ich eine Weile gelangweilt herum. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Bastian fehlt mir schon ziemlich. Und mein Zimmer wirkt in letzter Zeit viel kleiner auf mich, als es eigentlich ist. Wenn nur nicht dieses Problem mit Maike wäre. Aber so, wie Bastian momentan drauf ist, kann ich ihn einfach nicht auch noch in meiner Freizeit ertragen. Ich glaube, er merkt es auch ein bisschen. Wenigstens gibt es einen Lichtblick am Horizont: Wenn Bastian morgen wirklich einen Brief für Maike dabei hat, dann hört ja zumindest die heimliche Schwärmerei auf - wenn ich Glück habe. Aber ob der nächste Schritt dann wirklich besser sein wird, das bleibt abzuwarten. Anstatt der Liebesschwüre habe ich dann vielleicht ein verliebtes Pärchen um mich herum. Oder noch schlimmer: Bastian hat erst recht keine Zeit mehr für mich, weil er sich dann um seine Freundin kümmern muss. Und andersrum kann ich mir dann sicher die nächsten zwei Wochen anhören, wie niedergeschlagen er doch ist, weil Maike nichts von ihm will. Grausam. Aber zumindest wird es irgendwann ein Ende haben. Und mir bleibt zu hoffen, dass er sich dann nicht in die Nächste verguckt.
    Unschlüssig setze ich mich an den Computer. Bislang habe ich erst ein einziges Mal so getan, als hätte ich mich in ein Mädchen verliebt. Jasmin, ein Jahr unter uns. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich Bastian beweisen muss, dass ich genauso ticke wie er. Und es hat letztlich nicht sein Ziel verfehlt. Aber wenn ich ehrlich bin, war es einfach nur anstrengend, die ganze Zeit einen auf verliebt zu machen, nur damit Bastian mich für normal hält. Was ist schon normal? Na, jedenfalls ist die ganze Sache dann doch ziemlich nach hinten losgegangen, weil Jasmin sich tatsächlich mit mir treffen wollte. Das war ein Schock! Natürlich habe ich zugesagt, bin dann aber im letzten Moment krank geworden, sodass nichts draus werden konnte. Und damit war die Geschichte erledigt. Weder Bastian noch Jasmin haben je wieder gefragt. Na ja, Jasmin guckt mich seit der Sache immer ziemlich eisig an, wenn wir uns mal begegnen. Kein Krieg ohne Verletzte.
    Lustlos checke ich meine E-Mails. Wieder nur
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