Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)
Autoren: Florian Höltgen
Vom Netzwerk:
knicke mit dem Fuß um. Plötzlich verwischt der Gehweg vor meinen Augen und wo oben sein sollte ist unten und der dunkle Asphalt saust auf mich zu. Mit einem Schlag komme ich auf und weiß für einen Moment nicht, was passiert ist. Für normal bekommt man das ja auch nicht richtig mit, wenn man auf die Fresse fällt. Ich spüre nur, dass mein Fußgelenk schmerzt. Dann plötzlich auch mein Arm, der irgendwie ziemlich verrenkt unter meinem Körper klemmt. Mein Gesicht liegt direkt auf dem Boden und ist einseitig heiß.
    „Uff", höre ich mich selbst. Bin wohl ein wenig benommen.
    „Alles in Ordnung?", fragt Bastian neben mir.
    Ich hebe den Kopf an und sehe in seine besorgten Augen. Das mag ich. Wenn er sich um mich sorgt, dann bin ich ihm zumindest wichtig - und jetzt in diesem Augenblick zum ersten Mal seit zwei Wochen wichtiger als Maike. Hätte ich das mal vorher gewusst, dann wäre ich sicher schon viel früher umgeknickt. Mit etwas Glück hat er Maike jetzt ja vielleicht für den Rest des Tages vergessen ...
    „Aah!" Mein Arm tut weh, als ich mich aufrichten will.
    „Warte!" Bastian hält mich fest. „Geht's?"
    „Klar", presse ich hervor, obwohl ich gerade das Gefühl habe, dass gar nichts mehr geht. Und dann passiert es: Bastian nimmt mich fast in den Arm, als er mir aufhilft. Ich nehme das Stechen in meinem Fußgelenk kaum wahr.
    „Sah ziemlich übel aus", sagt Bastian und schiebt zweifelnd die Brauen zusammen.
    „Geht schon", gebe ich zurück. Eigentlich ist das doch die Gelegenheit! Wenn ich mich jetzt nur ein wenig mehr anstelle, dann hält er mich sicher für die nächsten zwei Wochen für Maike und umhegt mich ...
    Bastian lässt mich los und ich stehe wieder allein und halbwegs aufrecht.
    „Geile Show, Alter", sage ein Schüler im Vorbeigehen.
    „Schwuchtel!", lacht sein Kumpel.
    „Fickt euch!", rufe ich hinterher. Im gleichen Moment verziehe ich aber das Gesicht, weil der Schmerz von meinem Fuß das Bein hoch läuft. Ich humple ein wenig.
    „Lass die doch", sagt Bastian. „Das sieht übel aus."
    „Tut schon ziemlich weh."
    „Na ja, gebrochen ist zumindest nix, sonst könntest du wohl nicht mal humpeln." Dann zieht sich ein schelmisches Grinsen auf sein Gesicht.
    „Arschloch", sage ich sofort.
    „Sorry, aber das sah schon - komisch aus."
    „Nee, schon klar." Dann spüre ich selbst aber auch ein Kichern. Die Vorstellung, dass mich Bastian die ganze Zeit mit Maike vollquatscht, ich daraufhin abschalte und vor mich hinträume, bis ich mich auf die Fresse lege, hat schon was.
    „Ah, verdammt!" Ich trete falsch auf und der Schmerz zuckt durch mein Gelenk. „Verdammte Scheiße!"
    „Hey, kann ich euch irgendwie helfen?", fragt Andy plötzlich. Andy ist der absolute Außenseiter in unserer Oberstufe. Eigentlich spricht er nie mit irgendwem und ich kenne auch niemanden, der mit ihm sprechen will.
    „Nee, geht schon", sage ich schnell, weil ich möchte, dass er weitergeht.
    „Na, ich hoffe, du hast dir nicht weh getan", sagt Andy, ohne ein Lächeln oder Mitgefühl zu zeigen.
    „Was geht dich das eigentlich an?", blafft Bastian plötzlich los. „Sonst interessiert dich doch auch nix!"
    Ich bin total überrascht. „Hey!", versuche ich mich einzubringen, aber Andy zuckt nur mit den Schultern, dreht sich um und geht. Ich finde es eigentlich nett, dass er gefragt hat. Kam zumindest bei mir nicht irgendwie doof an. Nur sein gleichgültiger Blick ...
    „Was ist denn los?", frage ich Bastian.
    „Ach, der Arsch geht mir einfach nur auf den Sack!"
    „Na, komm, war doch eigentlich schon okay, dass er gefragt hat, oder?"
    „Ich kann den einfach nicht ab!"
    Ich schweige. Irgendwie bin ich verwundert, dass Bastian so reagiert. Für normal ist er absolut umgänglich und tut keiner Fliege was. Ich glaube zwar, dass ihm seine Softy-Art manchmal selbst nicht so lieb ist, aber für mich ist es einer der Gründe, weshalb wir überhaupt beste Freunde sind. Mit den anderen Typen, die den ganzen Tag angestrengt einen auf hart machen, könnte ich jedenfalls nichts anfangen. Mit Bastian kann man wenigstens normal reden und braucht seine Schwächen auch nicht unbedingt zu verstecken. Aber dass ich auf Jungs stehe, würde ich ihm trotzdem nicht erzählen. Da ist er manchmal ein wenig komisch. Und in der Schule schwul zu sein, ist auch nicht gerade der Hit. Ich werde ja jetzt schon oft genug als Schwuchtel bezeichnet. Wie soll das erst werden, wenn ...
    „Biste schon wieder weg?", reißt mich Bastian aus meinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher