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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle
Autoren: Elizabeth Scott
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… das alles war vorbei. Stattdessen stürzte ich mich in mein Forschungsprojekt. Ich hatte bereits zwanzig Seiten geschrieben, die ziemlich gut waren. Ich hatte es Margaret erzählt, als ich gestern bei ihr war, um sie von ihrem Kühlschrank und dem unausweichlichen Glas Milch abzulenken.
    Es nützte aber nichts, und als ich mein Glas ausgetrunken hatte, sagte sie: »Letztes Mal hab ich dir erklärt, wie die Krankenhäuser aufgebaut wurden, aber ich fürchte, ich hab ein paar Sachen vergessen. Hast du Papier da? Gut. Was, ist das alles? Das sieht ja aus, als hättest du es in eine Dreckpfütze fallen lassen. Hast du keine anderen losen Blätter?«
    »Nein.«
    Margaret stand seufzend auf und holte Papier. »Schade, dass Rose nicht da ist«, sagte sie, als sie sich wieder setzte. »Dann hätte sie ihre Geschichte mal jemand anderem erzählen können, nicht immer nur mir.«
    »Aber ich dachte, Sie sind überall herumgereist und haben darüber geredet, um die Leute aufzurütteln?«
    »Geredet hab nur ich«, sagte Margaret. »Rose konnte andere Leute zum Reden bringen, aber sie selber hat nie über ihre Kriegserlebnisse gesprochen, außer mit mir. Ich glaube … na ja, vielleicht hätte sie mit dir geredet. Weil sie gewusst hätte, dass du sie verstehen würdest.« Sie räusperte sich und fügte hinzu: »Noch ein Glas Milch?«
    Ich schüttelte den Kopf und sie brachte mir trotzdem ein Glas.
    Als ich ging, sagte sie: »Ich hab neulich Ron Reynolds gesehen. Er zieht wieder weg.«
    Ich zuckte die Schultern.
    »Und wie man hört, will er sein Haus verkaufen.«
    »Ja, das stimmt«, sagte ich. »Also jedenfalls versucht er es. Bis jetzt ist niemand zum Besichtigen gekommen.«
    »Und Joe? Wie geht’s dem?«
    »Ach, ganz gut«, sagte ich. Margaret tätschelte mir den Arm und sagte: »Bis bald dann.«
    Joe war wirklich okay, soweit ich es beurteilen konnte. Das mit dem Haus hatte er erfahren, als er letzten Montag hergekommen war. Sein Vater stand draußen und redete mit dem Immobilienmakler, und er hob überrascht den Kopf, als Joe aus Mrs Harrisons altem Wagenausstieg und unsere Einfahrt hochging. Aber er sagte nichts zu ihm, und Joe ging hinterher zu ihm hinüber, blieb aber nicht lange dort. Er rief mich an, sobald er in seinem Zimmer bei Mrs Harrison war, und erzählte mir, dass sein Vater das Haus verkaufen wollte.
    »Wirklich?«, sagte ich. »Warum?«
    »Weil er nicht hierbleiben will. Er hält es nicht mehr aus.«
    »Und was hast du zu ihm gesagt?«
    »Was soll ich schon sagen? Ich hab ihn gefragt, ob ich in Beths Zimmer raufgehen darf. Er hat Nein gesagt, aber ich bin trotzdem rauf. Hab ihre Lieblingsschuhe mitgenommen, warum, weiß ich selber nicht. Vielleicht weil ich den Gedanken nicht ertragen kann, dass die Leute, die das Haus kaufen, ihre Sachen einfach wegwerfen.«
    Am nächsten Abend tauchte er mit einem blauen Auge bei uns in der Einfahrt auf. Ich holte Eis für ihn aus der Küche, obwohl er sich dagegen sträubte  – es hilft sowieso nichts, meinte er  –, und dann setzten wir uns auf die Veranda und redeten. Joe war stocksauer auf seinen Vater.
    »Ich bin auch sauer auf ihn«, sagte ich, und er warf mir ein flüchtiges Lächeln zu, dann senkte er den Blick.
    »Ich weiß, wer du bist«, sagte ich, und er schaute auf und lächelte mich wieder an.
    Meine Eltern nahmen es erstaunlich gelassen auf, dass ich mit Joe zusammen war. An dem Tag nach der großen Aussprache mit ihnen kam er zu mir, weil ermich draußen joggen gesehen hatte. Er platzte mitten ins Abendessen hinein, was Mom und Dad unmöglich fanden, aber sie sagten nur: »Fünf Minuten«, dann schauten sie aus dem Fenster und beobachteten uns, wie wir in der Einfahrt miteinander redeten. Sie dachten, er würde sich nie wieder hertrauen, das merkte ich ihnen an.
    Aber da irrten sie sich.
    Joe kam jeden Abend vorbei, und heute Abend sagte er mir, dass er mit dem Gedanken spiele, sich einen Hund zuzulegen. Allerdings musste er dann bei Mrs Harrison ausziehen und sich eine eigene Wohnung nehmen, und er wusste nicht, ob er genug Geld dafür hatte und ob er überhaupt allein wohnen wollte.
    »Du wärst aber nicht allein, das weißt du doch, oder?«, sagte ich und schaute auf den Rasen hinunter.
    »Ja, ich weiß«, antwortete er, und wir blieben Hand in Hand sitzen, bis Dad das Verandalicht ein paarmal an- und ausknipste.
    »Wie subtil«, grinste Joe. »Ich … ich hab gestern Abend meine Mom angerufen. Sie sagt, sie will mich nicht sehen. Sie kann einfach
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