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Love is a Miracle

Love is a Miracle

Titel: Love is a Miracle
Autoren: Elizabeth Scott
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wollten dich um jeden Preis beschützen. Wir wollten, dass es dir gut geht.«
    Er räusperte sich, blinzelte heftig, und seine Augen wurden feucht. »Meggie, Margaret hat gestern Abend von Dr. Lincoln gesprochen, und ich … ich glaube, es wäre gut, wenn du hingehst. Wir sollten alle hingehen. Wärst du denn bereit dazu?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. Ich war mir nicht sicher, ob ich über den Absturz reden konnte. Allein der Gedanke daran war schon schlimm genug für mich.
    »Können wir nicht … Ich meine, reicht das denn nicht? Ich hab euch alles gesagt, ihr wisst jetzt, wie es mir wirklich geht, und das … das habt ihr doch jetzt verstanden, oder?«
    Dad wollte schon nicken, aber Mom schüttelte schnell den Kopf. »Nein, Meggie … ich glaube, du brauchst Hilfe. Wir alle brauchen Hilfe. Du hast dich so lange allein gelassen gefühlt, und wahrscheinlich warst du es auch … Das will ich nicht, und ich verspreche dir …«
    Mom brach ab und schaute mich an, als sähe sie mich wirklich, mich , und nicht das Wunder. Miracle Meggie. »Ich verspreche dir, dass wir für dich da sein werden. Dass wir es zumindest versuchen, und dass wir dich nicht mehr im Stich lassen.«

Kapitel 24
    Mom hielt ihr Versprechen. Und Dad auch. Beide versuchten, für mich da zu sein, mich wirklich zu sehen, und wenn sie mich jetzt anlächelten, hatte ich meistens das Gefühl, dass es echt war. Aber meine Schlafprobleme verschwanden nicht, und ich sah immer noch Sandra oder Henry oder Walter oder Carl, wenn ich aus dem Fenster schaute oder in der Schule durch die Gänge lief. Allerdings nicht mehr so oft wie früher, und wenn, versuchte ich mich nicht dagegen zu wehren. Ich sah sie an und ging weiter, oder versuchte es zumindest.
    Auch das Unwirklichkeitsgefühl überfiel mich noch oft, die Angst, dass mein Körper jeden Moment verschwinden oder dass ich mich plötzlich woanders wiederfinden könnte. Mitten im Flugzeugabsturz. Dr. Lincoln sagte, das sei normal. Er zeigte mir, was ich dagegen tun konnte. Zum Beispiel in Siebenerschritten rückwärtszählen oder etwas anfassen, um mich zu erden, oder bewusst atmen. Manchmal half es und manchmal nicht. Auch das sei normal, sagte der Doktor.
    In der letzten Sitzung erzählte ich ihm, was Margaret über seine Körperhaltung gesagt hatte, und Dr. Lincoln antwortete lachend, dass er sie sich vorknöpfen werde, wenn er ihr das nächste Mal begegnete.
    »Sie können froh sein, dass Sie Ihnen keine Milchprodukte vorsetzt«, sagte ich. »Wie machen Sie das bloß?«
    »Wir reden hier nicht über Margaret, sondern über dich«, wehrte Dr. Lincoln ab. »Erzähl mir lieber, was passiert ist, als du gestern Sandra in der Schule gesehen hast.«
    Ich ging einmal pro Woche zu Dr. Lincoln und alle zwei Wochen kam die ganze Familie mit. Meistens redeten wir über die Schule, oder Mom und Dad fragten mich, ob ich jetzt bereit sei, ihnen von dem Absturz zu erzählen. Aber ich war nicht bereit. Und das Schlimmste war für mich, als David sagte, dass sich niemand um ihn kümmere, und eine ganze Liste von Dingen vorlas, die ihm zugestoßen waren, ohne dass es jemand bemerkt hatte.
    Die Familiensitzungen waren mir am liebsten.
    Wenn ich allein bei Dr. Lincoln war, redete ich viel über den Flugzeugabsturz, was ich hasste, und hinterher kniff ich die Augen zu, wenn Mom oder Dad mich nach Hause fuhren, damit ich die Hügel und Bäume nicht sehen musste. Dr. Lincoln war auch der Meinung, dass ich den Leuten erzählen müsse, was wirklich mit mir passiert war, und ich sagte ihm, dass das bestimmt kein gutes Konversationsthema sei.
    »Machst du Witze?«, erwiderte er. »Die Leute reden doch auch über Autounfälle oder wie jemand aus ihrer Familie auf grausige Weise ums Leben gekommen ist.«
    Kein Wunder, dass Dr. Lincoln so gut mit Margaret auskommt!
    Zu Margaret ging ich auch zweimal in der Woche. Ich arbeitete jetzt ernsthaft an meinem Zusatzprojekt, und mein Forschungsthema waren Frauen, die als Soldatinnen den Vietnamkrieg erlebt hatten. Margaret half mir dabei, verschaffte mir die nötigen Kontakte. Lorbeeren würde ich nicht damit einheimsen, aber ich machte es trotzdem. Dr. Lincoln sagte meinen Eltern, es sei gut, wenn ich mich auf etwas anderes konzentrierte als nur auf meine Erinnerungen, und es müsse etwas sein, das mir Spaß machte. Fußball, schlugen sie vor, was ich sofort ablehnte.
    Fußball hatte keine Bedeutung mehr für mich. Es erinnerte mich nur an den Flugzeugabsturz. Das Spielfieber, der Kick
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