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Love Goes on Strike - Auszeit fuer die Liebe

Love Goes on Strike - Auszeit fuer die Liebe

Titel: Love Goes on Strike - Auszeit fuer die Liebe
Autoren: Christine Spindler
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flirrenden Sonnenlicht vor einem Bergpanorama.
    Mich erfüllte ein Gefühl von grenzenloser Freiheit und Abenteuerlust. Am liebsten wäre ich über den schmalen Sandstrand direkt auf den See hinausgelaufen.
    Wir nahmen ein Boot zur Isola Bella, einer Insel, die wie ein Schiff geformt war. Das westliche Ende ragte wie ein Bug in den See. Der Palazzo, von dem uns Mami auf der Herfahrt vorgeschwärmt hatte, bildete den Schiffsaufbau, die Gartenterrassen das Heck.
    Zunächst machten wir einen Rundgang durch den prächtigen Palast mit seinen üppig ausgestatteten Räumen, neben denen unser elegantes Penthouse fast schäbig wirkte.
    Im Festsaal, mitten in all der Pracht, sagte ich zu Mami: “Ist es nicht traumhaft schön, wie das alles glitzert?”
    Sie nickte und sah mich abwartend an. Sie ahnte wohl schon, was jetzt kommen musste. Ich war mir ziemlich sicher, wie ihre Antwort ausfallen würde, aber da ich sie vorhin so heroisch verteidigt hatte, standen meine Chancen zumindest besser als sonst.
    “Könnte ich vielleicht ein schönes, glitzerndes Bauchnabelpiercing haben? Nur ein ganz klitzekleines. Ich habe ein Piercing-Studio entdeckt, die haben wunderbare Sachen im Schaufenster.”
    Opa Lila war ganz Ohr. “Da müssen wir zusammen hingehen!”
    “Hingehen könnt ihr, aber Nike kriegt kein Piercing, weder im Bauchnabel noch sonst wo. Dafür ist sie noch zu jung.”
    Jamie und Marco fanden den Rundgang langweilig und maulten herum, bis wir in die Gewölberäume kamen, die mit Muscheln verziert waren und anheimelnd und gruselig zugleich wirkten.
    Jamie meinte: “Cool, I’d love to camp here. I bet there are → werewolves here at night.”
    Cathy zog ihn schnell weiter auf dem Weg, der in den Garten mündete, in dem die versprochenen weißen Pfaue umherstolzierten.
    Ein junger Mann, augenscheinlich ein Japaner, fotografierte mit seiner Digitalkamera den Pfau, der gerade vor mir ein Rad geschlagen hatte. Dann ging er um den Vogel herum und knipste ihn von der anderen Seite. Dabei bekam ich einen grandiosen Anblick geboten. Der Japaner trug ein eng anliegendes weißes T-Shirt und darunter zeichneten sich Muskeln ab, die für die Ewigkeit gemacht waren. Wie eine Statue von Michelangelo.
    Ich ließ meinen Blick von dem Wahnsinns-Waschbrettbauch nach oben wandern, direkt in ein freundliches, japanisches Lächeln. Ich lächelte automatisch zurück und spürte, dass es ein anderes Lächeln war als sonst. Offener, freier, hingebungsvoller. Auch sein Lächeln veränderte sich, es wurde richtiggehend zutraulich.
    Ich war mitten in einem Flirt, keine Frage, und ich fand es inzwischen so natürlich wie Lachen, wenn man gekitzelt wird.
    Der Japaner hob die Kamera und sah mich fragend an. Wollte er ein Foto von mir machen?
    Ja, warum nicht? Ich nickte, er knipste und bedankte sich mit einer leichten Verbeugung.
    “Do you speak English?”, fragte er.
    “Sure.”
    “If you give me your e-mail address, I can send you the pictures when I’m back in Kyoto next week.”
    Ich buchstabierte für ihn [email protected] und er tippte es in einen Palmtop. Ob er mir wirklich schreiben würde? Wir tauschten noch ein Lächeln, dann ging er weiter.
    Ich ließ mich auf eine Bank sinken.
    “Wow, that was my best flirt ever.”
    Marco starrte mich entgeistert an.
    “What the hell were you thinking?”
    “I wasn’t thinking, I was too busy smiling.”
    “You can’t do that, for heaven’s sake. You’re my girl.”
    “Of course I’m yours. But I’m also a girl who’s able to flirt almost as well as Gina. What’s wrong with that?”
    “Sag mal, geht das echt nicht in deinen Dickschädel?”
    So richtig aufregen konnte sich Marco nur auf Deutsch.
    “Du kannst doch nicht in meiner Gegenwart mit anderen Jungs flirten, als ob ich überhaupt nicht da wäre.”
    “Schön, dann mache ich es ab jetzt, wenn ich allein unterwegs bin.”
    “Auweia”, hörte ich Mami murmeln.
    Da wurde mir klar, dass ich in Sachen Liebe noch viel zu lernen hatte. Ich überlegte, wie ich Marco besänftigen konnte. Entschuldigen wäre vielleicht eine Möglichkeit.
    Ich kämpfte noch mit den Worten I’m sorry , da verschränkte Marco die Arme und verkündete: “I’m going on strike.”
    Hey, das war meine Taktik von heute früh gewesen!
    “What kind of strike?”
    “No more kisses or anything as long as you flirt with other guys.”
    Damit hatte er sich die Chance auf eine Entschuldigung versaut. Ich ließ mir doch keine Vorschriften machen.
    “Do what
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