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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition)
Autoren: Rob Zombie
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dann kam eine nach der anderen. Er schleppte sich voran, stöhnte unter ihrer Last und spürte, wie sie an seinem Fleisch kratzten, seine Haut aufrissen und versuchten, ihn zu einem der ihren zu machen. Er geriet ins Schwanken und prallte gegen den Türrahmen, und einer der Arme fiel ab, aber er bewegte sich trotzdem weiter und packte seinen Fußknöchel. Er schaffte es, ein paar von ihnen abzuschütteln, doch schnell nahmen neue ihren Platz ein. Da, nur ein paar Meter entfernt, war das Schlafzimmerfenster. Es war groß genug. Er musste es nur erreichen, dann wäre er in Sicherheit.
    Er schrie, als eine der Gestalten die Zähne in seinen Hals bohrte. Eine andere riss an seinem Ohr. Wieder andere schlugen ihm ihre Zähne und Klauen in Bauch und Rücken, zerrten immer heftiger an ihm, als würden sie umso stärker, je schwächer er wurde.
    Er blickte nach unten und versuchte, seine Füße mit purer Willenskraft voranzubewegen. Der Boden um ihn herum war glitschig vor Blut. Es dauerte einen Moment, bis er begriff, dass es sein eigenes war.
    Nur noch ein kleines Stück , sagte er sich.
    Er ging einen Schritt, dann brach er unter ihrem Gewicht zusammen. Er wollte sich hochstemmen, aber es waren zu viele. Sie bohrten die Zähne in seine Arme, und eine der Gestalten riss ihm ein Ohr ab. Eine andere biss ihm in den Hinterkopf, grub die Finger in die Wunde und begann, ihm die Kopfhaut abzuziehen. Er brüllte vor Schmerz und Angst, versuchte ein weiteres Mal aufzustehen, aber durch die vielen Wunden war er zu sehr geschwächt. Eine der Gestalten riss seine Hand zur Seite und biss ihm einen Finger ab. Eine andere fuhr mit ihren abgebrochenen Fingernägeln immer wieder an derselben Stelle über seinen Rücken und arbeitete sich allmählich zum Knochen vor. Dabei stöhnten sie unaufhörlich vor Vergnügen.
    Er vollführte kleine Bewegungen, als wollte er davonkriechen, kam jedoch nicht von der Stelle. Der Schmerz wuchs und wurde schließlich so schlimm, dass er um seinen Tod betete. Ja, der Tod würde kommen, aber nur sehr langsam. Als eine der Gestalten ihm erst das eine, dann das andere Auge ausstach, war es fast eine Gnade. Und eine noch größere Gnade wurde ihm zuteil, als er endlich das Bewusstsein verlor. Auch danach und lange nach seinem Tod ließen sie nicht von ihm ab, verstümmelten ihn, bis nur noch blutiger Brei übrig war, und machten ihn zu einem der ihren.

53
    H erman stand in der Gasse vor dem Salem Palladium. Das Gebäude war total im Arsch. Es wirkte verlassen wie immer, verstieß gegen sämtliche Brandschutzbestimmungen, und niemand hatte irgendwas renoviert. Die Fenster und Türen waren vernagelt, nur an einem Eingang waren die Bretter abgerissen und daneben an die Mauer gelehnt worden. Niemand kontrollierte die Eintrittskarten. Als er hineingegangen war, hatte er einen Aufbau für eine Art Horrorshow erwartet, eine Dekoration, die das Beste aus dem trostlosen Raum machte, aber hinter der Bühne war gar nichts. Es gab nur einen roten Vorhang ohne etwas dahinter. Absolut stümperhaft. Viele der Theatersitze standen noch, aber überall lagen Müllhaufen, Schutt und die Nadeln von eingedrungenen Junkies herum, und der ganze Laden stank nach Pisse. Herman seufzte. Es würde eine lange Nacht werden.
    Er ging eine Weile vor der Tür hin und her und rauchte eine Zigarre. Wo war eigentlich Whitey? Verdammt, wenn sein Auto schon wieder den Geist aufgegeben hatte, steckte er in der Scheiße. Und wenn Whitey nicht kam, würde auch Heidi nicht auftauchen, aber er würde sich auf keinen Fall allein mit diesem Mist herumschlagen.
    Er paffte weiter an seiner Zigarre und lief noch ein paar Schritte. Ein paar Leute gingen hinein, aber nicht genug, um für Stimmung bei einem Konzert sorgen zu können. Was war bloß los? Es waren nur Mädels. Ohne Ausnahme. Eigentlich keine Überraschung, wenn man die Reaktionen auf das Top-oder-Flop-Spiel mit dem Song der Lords betrachtete, aber es war ein weiteres beschissenes Detail bei einer Nummer, bei der sowieso alles schiefging.
    Er zog sein Handy hervor und wählte Heidis Nummer. Er ließ es lange läuten, aber niemand hob ab. Vielleicht bedeutete das, dass sie auf dem Weg war. Er legte auf und wählte eine andere Nummer.
    » Hallo«, sagte eine Stimme. » WXKB . Hier spricht Chefredakteur Chip MacDonald.«
    » Chip, was ist hier eigentlich los?«
    » Was meinst du?«, fragte Chip. » Bist du’s, Herman?«
    » Wie, was meinst du?«, sagte Herman. » Erstens habe ich überall
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