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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition)
Autoren: Rob Zombie
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Klinge über ihrem Leib und beschrieb damit ein schlangenförmiges Muster, während sie einen zischenden Singsang vor sich hin murmelte.
    » Wer sind Sie?«, fragte sie.
    Die Frau mit der Robe gab noch immer keine Antwort, doch sie spürte den warmen verdorbenen Atem einer anderen an ihrem Ohr und hörte sie flüstern: Die Kinder des Teufels. Sie wandte sich um, und dort, zu nah, war ein Gesicht. Eine Frau in zerlumptem Umhang, der etliche Zähne fehlten und deren Gesicht zu einem idiotischen oder ekstatischen Grinsen erstarrt war. Ihr Atem roch nach verwestem Fleisch.
    Sie drehte sich zur anderen Seite, doch dort lauerte ebenfalls ein Gesicht – das Antlitz einer in Lumpen und Felle gehüllten, spindeldürren Frau mit verfilztem weißem Haar und Augen wie glühende Kohlen. Und nun versammelten sich weitere Gesichter in einem Halbkreis um ihr Bett und beobachteten sie voller Erregung. Ihre Münder standen offen, einige murmelten vor sich hin, andere sabberten. Die Frau mit dem Messer sprach jetzt in einer kehligen Sprache, die sie nicht verstand, und die anderen begannen, sich hin und her zu wiegen, während sich ihre Stimmen hoben und senkten.
    » Hilfe!«, rief sie.
    Sie zerrte an den Seilen und schrie einmal, zweimal. Das Messer stieß herab, und sie spürte an ihrer Seite einen brennenden Schmerz und hörte ein leises Schmatzen, das sie erst nach einem Moment als das Geräusch ihres eigenen aufgeschlitzten Fleischs identifizierte. Sie hob den Kopf und sah, wie die knochige Hand das Messer mit sägenden Bewegungen weiter durch ihren Bauch zog. Langsam und quälend riss das Fleisch auf, Blut spritzte auf den Arm, der das Messer hielt, und quoll langsam, aber unaufhaltsam aus der Wunde. Die Klinge schnitt weiter, und das Fleisch gab nach. Sie schrie erneut, viel lauter dieses Mal, doch eine vertrocknete Hand presste sich fest auf ihren Mund, erstickte ihre Schreie, nahm ihr die Luft zum Atmen.
    Sie spürte, wie Hände in sie eindrangen, Finger die Ränder der Wunde auseinanderzerrten und das Messer tiefer in ihr etwas durchstieß. Ein Schwall von Blut und anderer Flüssigkeit trat aus, und dann fühlte es sich an, als würde ihr Inneres nach außen gekehrt. Sie schmeckte Blut im Mund und spürte einen Klumpen glitschiges Fleisch. Es dauerte einen Augenblick, bis sie begriff, dass sie ihre Zunge durchgebissen hatte. Sie versuchte, ihren Kopf loszureißen, und es gelang ihr, ihn so weit anzuheben, dass sie ihren aufgeschnittenen Leib sehen konnte, dessen Wundränder auseinandergezogen wurden, während die Anführerin der Frauen, die Arme bis zu den Ellbogen voller Blut, in ihr herumtastete. Eine blutbeschmierte Darmschlinge schlüpfte heraus, dann etwas Kleineres, ein geäderter und geriffelter Schlauch, und dann, zwischen all dem, eine winzige greifende Hand.
    Sie versuchte, ihre Arme zu bewegen, ihre Füße, doch die Kräfte verließen sie nun, und die Glieder schienen so weit entfernt, außerhalb ihrer Kontrolle. Schwach kämpfte sie gegen die Hand auf ihrem Gesicht an. Als die Hand sich löste, stellte sie fest, dass sie keine Energie mehr hatte, um zu schreien.
    Sie lag dort auf dem Bett, und das Leben entwich aus ihrem Körper.
    Die letzten Geräusche, die sie wahrnahm, waren die Schreie eines Kindes. Ihres Kindes, wurde ihr dumpf bewusst. Was machen sie damit? , fragte sie sich. Dann starb sie.

2
    D as neugeborene Kind heulte und zappelte und fühlte sich sichtlich unwohl in den knotigen Händen, die es ungeschickt umklammerten. Die Frau in der dunklen Robe mit der Kapuze hatte sich vom Bett abgewandt und trat in die Mitte des Raums. Sie zog sich die Kapuze vom Kopf, ging in die Hocke und beugte sich über die Feuergrube im Boden, wo sie mit noch blutigen Händen aus Zweigen und Ästen eine Menschengestalt über der ersterbenden Glut webte. Die anderen Mitglieder des Hexenzirkels beobachteten sie, entfernten sich langsam von dem Bett, auf dem die tote Frau in ihren Eingeweiden lag, und versammelten sich um die Feuergrube. Die dürre Frau, die das Kind hielt, näherte sich der mit der Kapuze ehrerbietig von hinten und beugte sich an ihr Ohr.
    » Wir haben es, Mistress Morgan«, sagte sie mit lauter Flüsterstimme. » Noch schlüpfrig und blutig von seiner Geburt vom Tod in das Leben. Sollen wir es mit seinem eigenen Blut benetzen und das Leben wieder aus ihm entweichen lassen und mit unserer Beschwörung beginnen?«
    » Alles zu seiner Zeit, Clovis«, sagte Margaret Morgan, ohne von der Figur aufzusehen, die
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