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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.
Autoren: Alan Dean Foster
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verwandelte er sich unversehens. Sein Ausdruck wurde angespannter, und über dem linken Auge entstand ein nervöser Tic, der je nach Eindringlichkeit seiner Rede mehr oder weniger stark ausgeprägt war.
    Im Augenblick beherrschte er seine Gefühle völlig. Kühle Köpfe waren nötig, nun da sie sich entschlossen hatten, sich einer korrupten Zivilisation zu erkennen zu geben. Kühle Köpfe waren nötig, um ihre Mission erfolgreich durchzuführen. Lizard war schon mehr als einmal als Vorhut der Organisation tätig geworden.
    Er war auch verantwortlich für das übergroße Bild, das nun an der Wand gegenüber von Spinnes Platz aufleuchtete. Weder der Tisch noch die Wände, noch der Fußboden schienen etwas so Raffiniertes zu verbergen wie einen holographischen Projektor, was ebenfalls Lizards besonderen Fähigkeiten zu verdanken war. Er konnte technische Geräte genauso unsichtbar in eine bestimmte Umgebung einbauen, wie er es verstand, in einer Menschenmenge unterzutauchen. Homogenisierungstechnologie nannte er dieses Gebiet.
    Das Hologramm zeigte einen kleinen Ausschnitt der Galaxis. Während die sechs Verschwörer das Bild betrachteten, veränderte es sich, bis nur noch die Sterne des Commonwealth zu sehen waren. Dann wichen auch diese Himmelskörper aus dem Bild, bis nur noch ein unauffälliger Stern übrig war, der von nur fünf Planeten umkreist wurde.
    Als der dritte Planet in die Hologrammitte wanderte, verharrte das Bild, und die Welt begann vor ihnen wie ein Tänzer auf einer Bühne zu hüpfen und sich zu drehen. Lizard nahm seinen Vortrag wieder auf und rasselte eine Litanei von technischen Daten herunter. Seine Gefährten bekundeten nur flüchtiges Interesse an Informationen über Gravitation und Durchmesser. Was sie interessierte, war die einzigartige und bisher unbehelligte Ökologie dieser Welt.
    »Long Tunnel«, sagte Lizard gerade. »Bisher wurde nur ein winziger Teil erforscht, aber das reicht aus, um Vermutungen über die natürlichen Werte zu nähren, die dieser Planet aufweist. Obgleich die Atmosphäre durchaus atembar ist, erweist sich das Klima als überaus unwirtlich. Ein ziemlich unfreundlicher Ort.«
    »Wenigstens etwas«, flüsterte Ormega.
    »Zu wenig, leider.« Lizards linke Augenbraue begann zu zucken. »Ihr wißt ja, wie der Feind ist. Wenn er einen Vorteil wittert, dann wird das Wetter allein nicht ausreichen, ihn aufzuhalten.« Er wandte sich wieder dem Hologramm zu.
    »Bisher gibt es nur eine Niederlassung. Und die ist kaum mehr als ein wissenschaftlicher Außenposten.« Er wies mit dem Finger auf einen bestimmten Punkt. Indem es auf seine Körperwärme reagierte, verwandelte sich das Bild und zeigte schließlich einen leicht gekrümmten Teil Planetenoberfläche. Komplizierte Wolkenformationen trieben darüber hinweg.
    »Die Firma, wegen der wir uns speziell Sorgen machen, ist der Ableger eines größeren Handelshauses.« Seine Augen glitzerten jetzt, und die Stimme bekam einen ätzenden Klang. »So klein der Firmenableger auch ist, so kann man das von dem Schaden nicht behaupten, den man in sehr kurzer Zeit angerichtet hat. Das Tempo, mit dem das bedauernswerte Verdidionvlies auf den Markt gebracht wurde, mag dafür als Beweis dienen.«
    Gemurmel wurde unter den Gefährten laut, während er den Finger wieder senkte. »Im Augenblick ist der Umfang kommerzieller Entwicklung noch begrenzt. Unglücklicherweise gibt es nichts auf dem Markt, das dem Vlies gleicht. Die Nachfrage steigt im gleichen Maß, wie seine Vorzüge bekannt werden. Diejenigen, die es bestellen, wissen nichts und scheren sich auch nicht um die Tatsache, daß die Entwicklung ein Verbrechen wider die Natur ist.
    Wir hätten uns hier nicht versammelt, wenn wir über das Ernten eines natürlichen Gewächses diskutieren würden, aber das Vlies ist die schlimmste Abart unkontrollierter genetischer Manipulation. Und die Firma, die das verbrochen hat, arbeitet intensiv daran, noch viele andere Lebensformen nach ihren Bedürfnissen zu verändern.« Seine Stimme hob sich, und der Tic über dem Auge beschleunigte sich.
    »Das Verdidionvlies ist nur der Vorläufer einer ganzen Kollektion von Scheußlichkeiten. Die wehrlosen Lebensformen von Long Tunnel sind besonders anfällig für genetische Veränderungen. Für diejenigen, für welche die Ausbeutung der Unschuldigen etwas Selbstverständliches ist, dürfte die Welt eine biologische Goldgrube sein!« Als ihm bewußt wurde, daß er fast brüllte, bemühte er sich um eine
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