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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.
Autoren: Alan Dean Foster
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weiterhin leise und trennten sich schnell. Die Zeit hatte sie Geduld gelehrt; die Erfahrung hatte ihnen beigebracht, vorsichtig zu sein. Während sie das unauffällige Gebäude verließen und in wartende Fahrzeuge stiegen oder sich dem nächsten öffentlichen Transportsystem anvertrauten, gingen sie in Gedanken bereits ihre nächsten Schritte durch, und jeder konzentrierte sich auf die ihm zugeteilte Rolle.
    Ganz gewiß sahen sie überhaupt nicht aus wie die Mitglieder der Führungsgruppe einer aufblühenden Terroristenorganisation.

2. Kapitel
    Während Alaspin eine ganze Menge Besucher anlockte, so waren doch nur wenige davon Touristen. Die Mehrheit waren Wissenschaftler, für die ein unfreundliches Klima lediglich eine unbedeutende Behinderung ihrer Forschungen darstellte. Hier wenigstens bot sich ihnen ein gleichförmiges Hindernis. Das Wetter in den weitläufigen, mit hohem Gras bewachsenen Savannen und in dem dichten Dschungel, der sie säumte, veränderte sich von Monat zu Monat nur geringfügig. Es gab eigentlich nur zwei Wetterverhältnisse: naß und nicht ganz so naß.
    Die Wissenschaftler kamen, um die Tausende von Tempeln und Ruinen zu untersuchen, die von einer hochentwickelten Zivilisation zurückgelassen worden waren, die zu scheu gewesen war, um sich selbst einen Namen zu geben, und die daher in Ermangelung eines solchen Namens Alaspinianer getauft worden waren. Sie hatten ausführliche Berichte von ihren Reisen durch diese Region des Weltraums hinterlassen, doch so gut wie nichts über sich selbst.
    Dabei hatten sie in primitiven Bauwerken aus Stein und Holz gelebt und gearbeitet. Nichts war über ihr Verschwinden bekannt, wenngleich die Theorie eines rassischen Selbstmords viele Anhänger hatte. Es war fast so, als ob sie, verblüfft von ihren Leistungen, vor rund siebzigtausend Jahren einfach verschwunden wären. Andere meinten, sie wären weggezogen. Denn wenn sie wirklich einen rassischen Selbstmord begangen hätten, wo waren dann ihre Überreste?
    Besonders instabile Körper, meinten die Selbstmordanhänger. Oder sie waren im Dschungel verbrannt worden. Dies waren Theorien über Theorien, die auch von Natur aus ruhige, gelassene Xenoarchäologen um den Verstand zu bringen vermochten, allesamt unbeweisbar, denn unter den Millionen von Schnitzereien und Aufzeichnungen, die auf kleinen Würfeln aus Metall mit mikroskopisch kleinen Gravuren zurückgelassen worden waren, gab es nicht eine einzige Darstellung eines Alaspinianers. Es existierten wohl zahllose Bilder von Tieren und Landschaften und Konstruktionen, aber von den Leuten, die das alles geschaffen hatten, existierte nichts.
    Es war eine jener Welten, auf denen die Thranx sich wohler fühlten als ihre menschlichen Verbündeten. Das heiße feuchte Klima war wie der Hauch frisch verdampfter Luft daheim. Die größeren, auf Dauer erbauten Forschungseinrichtungen wurden alle von den Thranx betrieben, während ihre menschlichen Gefährten sehr schnell kamen und gingen, sich ein paar Informationen verschafften, damit es für einen Artikel oder einen Doktortitel reichte, ehe sie wieder auf kühlere trockenere Welten flohen.
    In den Grenzregionen, am Rand der Wildnis, waren mehr Prospektoren als Wissenschaftler anzutreffen. Auf Alaspin gab es reichliche Vorkommen wertvoller Mineralien. Viele von denen, die sich selbst Prospektoren nannten, mieden jedoch die weiten fruchtbaren Ebenen der Savannen zugunsten der Suche in zahllosen Ruinen, wo das Graben einfacher war und die ›Erze‹ in höherer Konzentration gefunden wurden. Tatsächlich sogar in reinem Zustand. Zwischen den Prospektoren und den Wissenschaftlern war ein ständiger Kleinkrieg im Gange.
    Für jene, die sich der Forschung verschrieben hatten, waren die Prospektoren Grabschänder und Zerstörer einer immer noch kaum untersuchten fremdartigen Hinterlassenschaft. Einige der rücksichtsloseren und weniger sorgfältigen Forscher waren durchaus bereit, ein gerade neu entdecktes Bauwerk auf der Suche nach einem einzigen verkäuflichen Artefakt auseinanderzureißen, womit der gesamte Fundort für wissenschaftliche Studien nutzlos wurde.
    Unterdessen beklagten sich die Prospektoren, die nicht aus großzügigen Forschungsfonds schöpfen konnten und vorwiegend dank ihrer Gewitztheit in einer feindseligen Umgebung überlebten, daß die Regierung sich stets auf die Seite der großen Institute stellte, wo sie doch mehr Fundorte und Ruinen ausgegraben hatten, die zu studieren man tausend und mehr Jahre
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