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London Hades

London Hades

Titel: London Hades
Autoren: Stefanie Dettmers
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durch den Strick. Ihre Angst lie ß sie so zu Werke gehen, als w ü rde die Kraft von hundert M ä nnern durch sie hindurchflie ß en.
    Innnerhalb weniger Augenblicke war Matthew frei. Er machte sofort einen unbeholfenen Schritt nach vorn, taumelte vom Holzblock hinunter und st ü tzte sich keuchend und nach Luft ringend darauf. Der Constable setzte Frances ab, damit sie zu ihm gehen und sich um ihn k ü mmern konnte.
    Die letzten Stunden waren so entsetzlich gewesen, sie konnte kaum begreifen, dass es jetzt vorbei sein sollte. Schwer atmend richtete sich Matthew vor ihr auf. Sie nahm vorsichtig seinen Kopf in ihre H ä nde, um sicher zu gehen, dass er tats ä chlich noch lebte. Sie sp ü rte seine Atemnot, als er zu sprechen versuchte. » Siehst du, wie Recht Collin hatte? « , brachte er hervor. » Frances … Frances spaziert vorbei und befreit dich, hat er gesagt. «
    Ihr stand gerade nicht der Sinn nach Scherzen. » Matthew! « , schluchzte sie und bedeckte sein Gesicht mit K ü ssen, bis sie selber glaubte, keinen Atem mehr zu haben.
    » Henry … Sieh nur, er lebt auch …« , keuchte er schlie ß lich und drehte sie ein St ü ck weit herum, sodass sie den Freund sehen konnte. Jetzt, da die Anspannung von ihr ablie ß , zitterten ihre Beine schlimmer als zuvor. Sie hatte vorgehabt, Matthew zu st ü tzen, als sie die wenigen Schritte zu Henry hin ü bergingen, aber in Wirklichkeit hielten sie sich aneinander fest.
    Nathan kauerte neben Henry, dessen Brust heftig Luft in seine Lungen pumpte, seine Hand fest mit der seines Freundes verschlungen. Er war so blass, wie ihn sonst nicht einmal sein Puder machen konnte. Aber seine Augen waren ge ö ffnet, und er sah Frances an, als sie durch Matthews locker gewordenen Griff neben ihn rutschte.
    » Wird er es schaffen? « , fragte sie Nathan.
    Er kam nicht dazu, zu antworten. » Na-t ü rlich. « Henrys Stimme klang kaum nach ihm, nur seine Augen verschossen ihr blaues Feuer so wie immer. Und sie war unendlich froh, ihn sprechen zu h ö ren. Sie streckte die Hand nach ihm aus, strich ü ber seine Wange und sah ihn l ä cheln. Obwohl sie ihm den Finger auf die Lippen legte, als er noch mehr zu sagen versuchte, qu ä lte er weitere Worte hervor: » Ich kann … ich kann Ross … nicht die … Genugtuung lassen. «
    » Er wird keine haben! « , stellte Nathan fest.
    » Daf ü r werde ich sorgen. « Der Constable, der Frances hochgehoben hatte, trat neben Nathan und klopfte diesem auf die Schulter. » Gute Arbeit, Emerson. «
    » Danke, Mr. Welch. Wo ist der Bastard? «
    Der Constable schnaubte. » Ha, der liegt immer noch dort, wo Sie ihn niedergeschlagen haben. Gut verschn ü rt nat ü rlich. « Er wies zu der Reisekutsche hin ü ber. Frances ’ Blick folgte seinem Fingerzeig, sie entdeckte den Gefesselten dort am Boden.
    Und dann sah sie den K ö rper ihrer Mutter.
    Es war ein Anblick, den sie fast schon verdr ä ngt hatte und der sie jetzt daf ü r um so tiefer traf. Sie rappelte sich auf.
    Matthew folgte ihr, als sie losstakste. Er griff nach ihrem Arm. » Wo willst du hin? «
    » Mutter …« , sagte sie blo ß . Ihre Stimme erstarb, w ä hrend er ihr den Arm um die Schulter legte. Er lie ß sie nicht los, auch nicht, als sie neben ihrer Mutter zu Boden sank. Ein Wachmann kniete an ihrem Kopf und hielt sie fest. Auf ihren Z ü gen lagen noch Schatten von Leben. Es ü berraschte und entsetzte Frances zugleich.
    » Oh, Maman! « Es fiel ihr schwer, nicht auf das viele Blut zu starren, welches das Kleid ihrer Mutter durchdrungen hatte. Frances tastete nach deren Hand.
    » Es tut mir leid « , sagte der Wachmann. » Sie stirbt. «
    Sie hatte nichts anderes vermutete. Zu sprechen kostete Elizabeth die letzte Kraft. » Frances, tust du ’ s? « , fragte sie. Nicht mehr, aber Frances wusste sofort, was sie meinte. Zum ersten Mal in ihrem Leben f ü hlte sie sich wirklich mit ihrer Mutter verbunden. » Nat ü rlich! Nat ü rlich verzeihe ich dir, Maman. « Sie dr ü ckte die Lippen auf Elizabeths Hand. » Danke, dass du mich gerettet hast! «
    Die Z ü ge ihrer Mutter erzitterten in einem L ä cheln. » Matthew … es … ist nichts passiert zwischen Anne … und …« Der Satz brach ab wie ein verebbender Luftzug. Ihr Kopf rutschte zur Seite, und dennoch hing Frances weiterhin an ihren Lippen, hoffte auf weitere Worte.
    Es dauerte eine Weile, bis sich der Wachmann r ü hrte, die Hand ausstreckte und Elizabeth die Augen schloss. » Es scheint, als h ä tte sie auf Sie
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