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London Hades

London Hades

Titel: London Hades
Autoren: Stefanie Dettmers
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Messias wenig ü brig. « Obwohl Henry um jedes Wort k ä mpfte, gelang es ihm, arrogant zu klingen. Er trat wankend beiseite, um zwei von Mr. Welchs M ä nnern vorbeizulassen, die Ross auf einen Fingerzeig des High Constables hin vom Boden auflasen.
    Mit verschr ä nkten Armen baute sich Welch vor dem einstigen City Marshall auf. » Und ich w ü rde nichts darauf geben, dass irgendjemand kommen wird, um Sie zu befreien, Mr. Ross. Die meisten Ihrer Leute haben wir erwischt, und die ü brigen werden sich h ü ten, einem w ü tend Mob in die Quere zu kommen, der die Hinrichtung einer grausamen Bestie miterleben will. «
    » Er hat Recht, du Arschloch! « , br ü llte Haggerty aus der Ferne. » Sie werden ihre Ä rsche f ü r ein Trinkgeld an den n ä chstbesten Idioten verkaufen, so wie sie es immer schon getan haben. «
    » Ich werde …« , protestierte Ross, aber da zog Welch ein Schnupftuch aus der Tasche und stopfte es ihm in den Mund. » Ja, das wirst du « , meinte er und nickte seinen M ä nnern zu. » Schafft ihn fort. «
    Sie verluden Ross auf einen der Hinrichtungswagen und trieben die ü brigen M ä nner auf die anderen Gef ä hrte. Nach und nach leerte sich der Platz, und der Spuk, den Wilson Ross ü ber den Ort gelegt hatte, l ö ste sich auf. Frances glaubte, Sangwines Wimmern und Haggertys Fluchen noch zu h ö ren, als die Wagen l ä ngst in der Dunkelheit verschwunden waren. Wahrscheinlich kannte diese gottverlassene St ä tte keine Stille.
    Henry atmete zitternd neben ihr aus, als das letzte Gef ä hrt au ß er Sichtweite war. Er zog sein Krawattentuch hoch und richtete den Knoten, damit es die W ü rgemale des Stricks an seinem Hals verdeckte.
    » So, den w ä ren wir los, n ’ est-ce pas? « Er machte einige wacklige Schritte in die Richtung, in der die Wagen verschwunden waren. » Das war einfach. «
    Frances erkannte noch vor Nathan, dass er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Sie erreichte Henry und fasste ihn um die Taille, bevor dessen Beine nachgaben. Auf seinem Gesicht erschien die Spur eines L ä chelns, etwas, das nur sie beide miteinander teilten. » Ja, das war einfach, Henry « , erwiderte sie.
    Sein Mund war ihrem Ohr so nah, dass er nur fl ü stern brauchte. » Ich denke, wir beide k ö nnten sie jetzt wirklich hinter uns lassen, die Vergangenheit, und einfach alles anders machen. « Er wandte ihr den Kopf zu, und in diesem Moment konnte sie seine tiefe Erleichterung sehen, weil alles andere – die vorgegebene St ä rke, seine Arroganz – von ihm abzufallen schien.
    Sie sp ü rte Matthews starke Hand in ihrem R ü cken, sah ü ber Henrys Schulter hinweg Nathans Grinsen und sagte: » Ach, wei ß t du, vielleicht nicht alles. «

Kapitel 21

    H ast du mir nicht irgendwann einmal erz ä hlt, du w ü rdest nichts auf diesen Flittertand geben? « Matthew sa ß am Tisch in der Stube ü ber Schreibarbeiten wie an jedem Abend. Frances genoss es, ihn so zu sehen: Wenn er von den Weiden heimkam, seine Arbeitsjacke auszog und sich mit aufgekrempelten Ä rmeln ans Schreiben machte.
    Jetzt legte er den Federkiel beiseite. Er musterte sie sp ö ttisch, als ihr Kopf aus den Schachteln mit B ä ndern und Spitzen auftauchte, die ihr der Pastor gestern aus Mamans Laden hatte schicken lassen und die sie nun vor der kaminartigen Kochstelle ausgebreitet hatte.
    » Das tue ich auch nicht « , stellte sie emp ö rt fest. » Aber mein Hochzeitskleid soll doch das sch ö nste sein, dass man je zuvor gesehen hat! Ein bisschen Zierrat kann nicht schaden. Maman h ä tte das gefallen. « Ihr Blick wanderte hin ü ber zu dem Stuhl, auf dem sie ihr Kleid aus bedruckter Spitalfields-Seide abgelegt hatte. Es war das Kleid, das ihre Mutter ihr zuletzt geschenkt hatte.
    Matthew hatte vermutet, es w ä re einer Art Auss ö hnung gleichgekommen, als sie es von Mr. Rimer, dem Altkleiderh ä ndler, zur ü ckerworben hatte, und mittlerweile musste sie zugeben, dass er damit Recht haben k ö nnte. Selbst ihre wundervollen roten Lederschuhe und vor allen Dingen den Hut, den ihre Mutter angefertigt hatte, befanden sich wieder in ihrem Besitz.
    » Du wirst wunderbar aussehen. « Er angelte nach ihrer Taille und zog sie zu sich auf seinen Scho ß . » F ü r mich musst du das Kleid nicht umarbeiten. «
    » Ich arbeite es doch auch f ü r mich um! « Sie lie ß die Hand unter sein Hemd gleiten, fuhr mit der anderen durch seine zerzausten Haare und fand, dass sie heute ruhig zeitig zu Bett gehen k ö nnten.
    Dass es
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