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Loewe 1 - Der Loewe ist los

Loewe 1 - Der Loewe ist los

Titel: Loewe 1 - Der Loewe ist los
Autoren: Max Kruse
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die schwatzhafte Ziege.«
    »Vater Schluckauf«, rief Kim, »eine Kiste ist an den Strand geschwemmt worden und in der Kiste ist etwas Lebendiges!«
    »Ei der Deubel — huck«, wunderte sich Vater Schluckauf. Eigentlich war er niemandes Vater. Man nannte ihn nur so. Er war Fischer und Onkel Guckaus’ einziger Freund auf der Insel.
    »Eine Ratte«, behauptete Zie. »Ihr werdet sehen, es ist eine Ratte oder ein Kater!«
    »Was du nicht sagst«, lachte Vater Schluckauf.
    »Weder — noch«, meinte Kim.
    »Wenn es nur kein hochmütiger, eingebildeter, eitler Kater ist«, erklärte Zie, »dann soll es mir recht sein.«
    »Es ist etwas, was lebt und Hilfe braucht, weil es hungrig an den Strand geschwemmt wurde. Deshalb müssen wir ihm helfen!«, sagte Kim und fragte dann: »Wo ist Pips?«
    »Die ist — huck — hinter dem Haus und malt.«
    Kim setzte sich in Marsch und die Ziege folgte ihm.
    Vater Schluckauf sah ihnen nach und schüttelte den Kopf.
    »Sicher ist Schipp bei ihr«, sagte Zie.
    Das war er auch. Im Rasen saß wie ein kleiner roter Klecks Pips mit den blonden Zöpfen, die sie sich geflochten hatte, damit der Wind ihre Haare hier auf der Insel nicht zu sehr verstruwwelte, und vor sich hielt sie einen großen Block. Ein Farbkasten stand neben ihr und ein Wasserglas mit Pinseln.
    Schipp saß auf ihrer Schulter und sagte: »Ph — wenn das, was du da malst, der Baum sein soll, der vor uns steht, dann bin ich eine meckernde weiße Ziege.«
    »Was ich male, ist Kunst«, sprach Pips stolz. »Das braucht man nicht zu erkennen.«
    »Darum auch!«, sagte Schipp. Dann sah er Kim und Zie um die Ecke biegen. »Wir bekommen Besuch«, sagte er. »Wenigstens du bekommst Besuch. Was ich bekomme, weiß ich noch nicht.«
    »Tag, Kim«, grüßte Pips. »Ich male gerade. Was tust du?«
    »Ich bin unterwegs zu einem Was-immer-es-ist, das an Land geschwemmt wurde und hungrig ist«, erzählte Kim.
    Schipp und Zie hatten sich inzwischen gemustert.

    Gerade wollte Zie etwas von einer Ratte sagen, als Schipp den Mund aufmachte: »Willst du dieses Was-immer-es-ist mit Ziegenmilch füttern oder weshalb hast du diese arme, unnütze, alte Person mitgebracht?«
    »Hört auf, euch zu streiten!«, piepste Pips. »Ich will mitgehen.« Sie stand auf und strich sich den Rock glatt. »Malen kann ich später noch.«
    Und als alle gingen und auch Schipp neben Pips hertrottete, sagte Zie noch: »Hoffentlich ist es eine Bulldogge oder etwas, was gerne Kater jagt.«
    Aber da waren sie schon fast am Strand und sahen schon von weitem eine Kiste und auf dem Rand der Kiste etwas Rotes — oder Grünes — oder Blaues — oder Gelbes — oder alles zusammen.
    Es war Ka, der Kakadu.
    Er stand da und strich sich die Federn glatt. Als er hörte, dass etwas herankam, legte er seinen Kopf auf die Seite und verdrehte seine kleinen runden Augen. Dann blies er sich auf und schrie: »Bleibt stehen, sonst flieg ich weg!«, und dabei schlug er mit den Flügeln.
    »Ph«, sagte Schipp.
    »Wir wollen dir nichts tun, sondern dir helfen!«, rief Kim ihm entgegen.
    »Das ist etwas anderes!«, rief Ka. »Kommt alle heran, bis auf jenen gelben, tigerähnlichen Kater.«
    »Ph«, sagte Schipp.
    Pips und Kim waren herangekommen und auch Zie — und Pips hatte Schipp auf den Arm genommen. »Er tut dir nichts, er ist mein Freund.«
    »Dann ist es gut«, sagte Ka erleichtert. »Übrigens erinnert er mich ein klein wenig an einen großen gelben Löwen, den ich jüngst im Ozean getroffen habe. Ich trieb dahin, er trieb dahin, und wir sprachen kurz zusammen. Er ist unterwegs nach Afrika. Wir fanden Gefallen aneinander.«
    »Löwe!«, rief Pips. »Wo ist er jetzt?«
    »Schon weit fort!«
    »Wie schade — «, sagte Pips.
    »Er spricht wie jemand aus besserer Gesellschaft«, sagte Zie. »Wir sollten ihn einladen hier zu bleiben!«
    »Wie heißt dieses Eiland?«, fragte Ka.
    »Die Leuchtturminsel«, sagte Kim. »Du kannst mit uns kommen und bei Onkel Guckaus wohnen.«
    »Sehr freundlich von dir mich einzuladen«, dankte Ka.
    »Also komm, flieg neben uns her!«, ermunterte ihn Kim.
    Aber Ka blinzelte mit den Augen, legte den Kopf schief und meinte: »Ich schäme mich so, aber ich kann nicht fliegen. Der alte Mann, dem ich gehörte, hat mir die Flügel gestutzt.«
    Da setzte Pips Schipp auf den Boden und nahm Ka, den bunten Vogel, auf den Arm. »Armer kleiner Kakadu«, sagte sie. »Komm, ich trage dich.«
    »Bleib hier, bis deine Federn wieder gewachsen sind«, sagte Kim und nahm die
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