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Loewe 1 - Der Loewe ist los

Loewe 1 - Der Loewe ist los

Titel: Loewe 1 - Der Loewe ist los
Autoren: Max Kruse
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nie mehr als Boot benutzt werden, weil es nur noch einzelne Bretter waren, die umherschwammen.
    Ka wurde auf einem Brett von den Wogen umhergeschleudert.
    Möwe kam ganz nahe zu ihm herab und schrie: »Halte aus! Atme tief und ruhig, die Insel ist ganz nahe — du treibst genau auf sie zu!«

    Und richtig, als er nach einer Weile von einem Wellenberg hochgehoben wurde, sah er die Insel aus Stein und Felsen vor sich auftauchen — und fühlte Boden unter seinen Füßen. Langsam und müde konnte er an Land kriechen.
    Auf einem großen Stein ließ er sich nieder. Möwe schoss mit dem Ruf »Ich hole Kim und Pips!« davon.
    Gerade wollte Ka aufatmen und unter seinem Schnurrbart aus Federn ein bisschen lächeln, da fiel sein Blick auf ein Schild:

    INSEL DER PAPAGEIENFRESSER
    ALLE PAPAGEIEN WERDEN VOR DEM BETRETEN DIESER INSEL GEWARNT.
    DER TIERSCHUTZVEREIN

    Da steckte er vor lauter Schreck seinen Kopf unter den Flügel.

Aufbruch zur Rettung

    Onkel Guckaus schlief in seinem Lehnstuhl und Vater Schluckauf war mit seinem Segelboot auf dem Meer. Deshalb lag nur noch ein Segelboot im Hafen der Leuchtturminsel.
    An diesem Segelboot stand Kim und sah nach dem Himmel, ob kleine Wolken oder sonst ein Zeichen, das auf günstigen Wind schließen ließe, kommen wollten. Pips belud das Schiff mit vielen köstlichen Dingen aus Onkel Guckaus’ Speisekammer: mit Konserven und Lebertran, mit Karotten, Kohl und Gemüse, mit frischem Wasser zum Trinken, mit Zwieback und auch mit einem ganz kleinen Medizinschrank voller Tabletten. Schipp lag oben im Mastkorb und streckte seinen Schwanz als lebendige Windfahne hinaus. Da lag er eine ganze Weile, aber plötzlich kletterte er sehr schnell den Mast hinab und rief: »Kim, es weht gleich ein sehr günstiger, guter Segelwind!«
    »Seid ihr fertig?«, rief Kim.
    Pips stieg ein und Schipp stellte sich an den Bug des Schiffes, um Ausschau zu halten, und Kim begann den Anker hochzuwinden.
    Nur Zie zögerte. »Dies ist zwar eine elende, einsame kleine Insel«, sagte sie, »aber immer noch besser und sicherer als ein noch kleineres Segelboot auf dem großen Ozean.«
    »Aber am einsamsten ist eine Ziege auf einer Insel, wo sich niemand um sie kümmert«, erklärte Pips. »Steig ein!«
    Zie stieg ein und Kim setzte das Segel und so segelten sie aus dem Hafen hinaus aufs offene Meer.
    Möwe flog inzwischen zur Insel. Und — wenn man die Welt von oben betrachtet, dann ist sie flach wie eine Landkarte, aber Möwe war daran gewöhnt, dass eine Insel nichts anderes war als eine Art Klecks im Wasser.
    Sie fand den Klecks, der »die Leuchtturminsel« genannt wurde, und ließ sich zum Leuchtturm hinabgleiten.
    »Hier ist aber niemand«, sagte sie, als sie auf dem eisernen Geländer oben auf dem Turm wippte.
    »Hier ist jemand, der im Lehnstuhl sitzt und schläft und Pfeife raucht«, sagte sie, als sie den schwarzen Kopf zum Fenster der guten Stube hineinsteckte.
    »Hier war mal jemand, der gerne Körner fraß«, sagte sie, als sie in den Stall hineinschaute.
    »Hier ist auch ein Netz, das im Wind vor dem Haus baumelt«, sagte sie, als sie Vater Schluckaufs Häuschen sah.
    »Eine einsame Insel ohne Leute«, staunte sie. »Nur ein schlafender Mann ist hier. Es ist schrecklich, aber ich muss zwei kleine Segelboote auf dem großen Ozean suchen, zwei Segelboote, die hin und her segeln!«
    Und so schwang sie sich bekümmert wieder in die Luft.

Die Richtung muss man wissen

    Vier saßen in einem Boot und das Boot lag im Wind und segelte geradewegs in den unendlichen Ozean hinein. Pips hatte sich in der Kajüte zu schaffen gemacht und Zie stand an Bord und schaute und schaute in das Kielwasser, wie es sich hob und senkte.
    Sie schaute und schaute, ohne aufzugucken; ihr Kopf hing tief am Hals und sie stöhnte leise: »Oh — wie viel angenehmer ist es doch auf einer ruhig liegenden Insel als auf einem schwankenden Boot.«
    Schipp saß dagegen ganz vorne und lugte mit seinen feinen, scharfen Katzenaugen, ob er nichts sähe, was Kas treibende Kiste sein könnte.

    Schließlich ging er zu Kim, der das Steuer hielt und manchmal durch sein großes Fernrohr schaute, und sagte zu ihm: »Kim, du kannst sehr schön segeln. Und das beruhigt mich.«
    »Hast du Ka noch nicht entdeckt?«, fragte Kim.
    »Ich schaue und schaue immerzu«, erwiderte Schipp, »aber ich glaube nicht, dass ich ihn entdecken kann. Denn als ich ihn zuletzt sah, da war er gerade dahin getrieben, wo wir nicht hinsegeln.«
    »Als ich ihn aber sah«, meinte
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