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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume
Autoren: Johanna Lindsey
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Es waren auch schon einige der Gäste aufmerksam geworden und schauten sie neugierig an.
    Na, das hatte sie ja wieder einmal glänzend angestellt! Sie hätte ihm besser erst ihre Liebe gestehen und dann die Sache mit dem Baby hinterherschicken sollen. Aber sie hätte ja auch nie im Leben gedacht, dass die Geschichte mit dem Baby ihn derartig zur Weißglut bringen würde.
    Sie machte sich auf die Suche nach ihrem Vater und Tiffany, denn sie brauchte jetzt Trost und Unterstützung, der Abend war schließlich noch lang. Sie hatte fest vor, Devlin noch den Rest zu erzählen, ob er es nun hören wollte oder nicht. Aber erst einmal musste sie ihm ein biss chen Zeit lassen, sich zu beruhigen, bis sein Zorn verraucht war.
    Doch Devlin war wie vom Erdboden verschluckt. Er tauchte auch den ganzen Abend nicht mehr auf, nicht zur offiziellen Verabschiedung und auch nicht, als die ersten Gäste aufbrachen. Bestimmt die Hälfte der Leute fuhr bereits in dieser Nacht nach Hause, weil sie ganz in der Nähe oder nur ein paar Stunden entfernt wohnten, manche wollten auch schon früher los, um am Morgen wieder in London zu sein. Andere blieben über Nacht, um irgendwann am nächsten Tag die Heimreise anzutreten. Nur ein paar Dutzend hatten vor, als Gäste des Hauses noch eine Zeitlang auf Besuch zu bleiben.
    Es dämmerte schon der Morgen, als Megan sich endlich zurückziehen konnte. Sie nahm an, dass Devlin schon früher zu Bett gegangen war, und schaute deshalb bei ihm vorbei, bevor sie in ihr eigenes Schlafzimmer ging. Devlins Suite war stockfinster; er hatte kein einziges Licht brennen lassen, so dass sich Megan nur mühsam vortasten konnte.
    Sie fand ihn auf seinem Bett. Er lag zusammengerollt, die Decke über den Kopf gezogen. Sie setzte sich zu ihm, und als sie ihm vorsichtig die Decke herunterzog, sah sie, dass er auf dem Bauch lag, den Kopf von ihr abgewendet. Mit den Armen hielt er das Kopfkissen umklammert.
    Sein Rücken war nackt. Sie verspürte das starke Bedürfnis, zu ihm unter die Decke zu kriechen und einfach zu warten, bis er ausgeschlafen hatte und ihm dann ihr Geständnis zu machen. Doch das würde bedeuten, dass sie wieder einmal alles aufschob, und das hatte sie nun schon lange genug getan.
    Sie rüttelte ihn sanft an der Schulter. »Devlin?« Er murmelte irgend etwas. Sie schüttelte ihn heftiger. »Devlin?«
    Er fuhr mit dem Kopf hoch, schaute sich schlaftrunken um, und als er sie erkannte, ließ er sich wieder aufs Kopfkissen fallen. »Was ist denn?«
    »Bist du wach?«
    »Nein.«
    Das hörte sich wieder wie einer seiner üblichen Witze an, und so wurde sie mutiger. »Du hast mir gar keine Chance gelassen, dir die andere, viel wichtigere Hälfte meines Geständnisses zu sagen. Ich weiß, die erste Hälfte hat dich geärgert, und das tut mir wirklich sehr leid, aber ich habe es doch nur für dich getan, verstehst du?«
    Sie wurde immer nervöser, sie brachte es einfach nicht über die Lippen. Zärtlich streichelte sie seinen Rücken, strich ihm liebevoll die Haare aus der Stirn.
    Es war unglaublich, aber er hatte sich nicht einmal für diesen Ball seine langen Haare abgeschnitten, sehr zum Ärger von Duchy. Er hatte sie lediglich mit Pomade nach hinten gekämmt, und in seinem tadellosen schwarzen Abendanzug sah er mit dieser Frisur ausgesprochen schneidig aus. Sie liebte seine langen Haare, sie nahmen ihm etwas von seiner steifen Art.
    Und dann auf einmal konnte sie die Worte nicht mehr zurückhalten, sie brachen geradezu aus ihr heraus: »Ich liebe dich, Ambrose Devlin St. James.« Sie wartete atemlos auf seine Reaktion. Doch er sagte gar nichts. »Hast du gehört, was ich gesagt habe?« fragte sie ihn, fast ein wenig ungehalten.
    Er fuhr hoch. »Was?«
    »Hast du gehört, was ich gesagt habe?« wiederholte sie.
    »Ja, ja, natürlich, Megan. Aber jetzt laß mich allein. Ich hab zuviel getrunken. Ich muss meinen Rausch ausschlafen.«
    Sie richtete sich kerzengerade auf, fassungslos. Sie hatte nicht genau gewusst , was er wohl auf ihr Geständnis hin antworten würde. Jetzt wusste sie es.

 

     
     
Hewlett-Packard

     
    46
     
    Ungefähr um drei Uhr nachmittags am nächsten Tag, eine Stunde, nachdem sie aufgestanden war, sah man Megan mit ihrer kleinen Reisetasche das Haus verlassen. Sie rief nicht nach einer Kutsche. Sie ging schnurstracks in den Stall, doch auch hier verlangte sie nicht nach ihrem Pferd.
    Sie hatte nicht wirklich vor, Sherring Cross zu verlassen, obwohl es den Bediensteten, die ihr ungläubig
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