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Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Titel: Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Autoren: Abbi Glines
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… schön. Sie waren nicht wirklich dunkelbraun. Aber auch nicht haselnussbraun. Sie hatten einfach einen dunklen warmen Ton und schienen silbern durchwirkt. Solche Augen hatte ich noch nie gesehen. Ob er Kontaktlinsen trug?
    »Deshalb gehört sie noch lange nicht zu mir«, erwiderte er schließlich und lehnte sich wieder auf dem Sofa zurück.
    Grant räusperte sich. »Du machst Witze, oder?«
    Rush gab keine Antwort. Stattdessen nahm er einen Schluck aus der Flasche und warf Grant einen warnenden Blick zu. Aha, wahrscheinlich würde er mich gleich rauswerfen. In meiner Handtasche hatte ich noch ganze zwanzig Dollar, und mein Tank war fast leer. Alle Wertsachen, die ich besaß, hatte ich schon verkauft. Bei meinem Anruf hatte ich meinem Vater erklärt, dass ich nur vorübergehend eine Unterkunft bräuchte, bis ich einen Job gefunden und genug Geld verdient hatte, um mir eine eigene Wohnung leisten zu können. Er hatte schnell eingewilligt und mir diese Adresse genannt – mit den Worten, er würde sich riesig freuen, wenn ich bei ihm wohnen würde.
    Plötzlich hatte ich wieder Rushs Aufmerksamkeit. Er sah mich an und wartete offensichtlich darauf, dass ich etwas sagte. Nur was? Ein amüsiertes Lächeln huschte über seine Lippen, und er zwinkerte mir zu.
    »Heute Abend habe ich das Haus voller Gäste, und mein Bett ist leider schon belegt.« Er blickte zu Grant. »Am besten sucht sie sich ein Hotel, bis ich ihren Daddy erreiche.«
    Wie verächtlich er das Wort »Daddy« aussprach – er mochte meinen Vater offensichtlich nicht. Was ich ihm nicht einmal verübeln konnte. Im Grunde ging ihn das aber nichts an. Mein Vater hatte mich eingeladen, und auf der Fahrt hierher war der Großteil meines Geldes für Benzin und Essen draufgegangen. Wieso nur hatte ich diesem Mann vertraut?
    Ich griff nach dem Koffer, den Grant immer noch in der Hand hielt. »Er hat recht. Ich habe hier nichts verloren. Das war keine gute Idee«, erklärte ich, ohne ihn anzusehen. Ich zog an dem Koffer, und Grant ließ ihn widerstrebend los. Die Erkenntnis, dass ich gleich so gut wie obdachlos sein würde, trieb mir Tränen in die Augen, und ich konnte keinem der beiden mehr ins Gesicht sehen.
    Ich machte auf dem Absatz kehrt und steuerte mit gesenktem Blick auf die Tür zu. Ich bekam noch mit, wie sich Grant und Rush stritten, aber das blendete ich aus. Ich wollte nicht hören, was Rush über mich sagte. Er mochte mich nicht. So viel war klar. Und anscheinend war auch mein Dad in dieser Familie nicht willkommen.
    »Du gehst schon wieder?«, erkundigte sich eine Stimme, die mich an sämigen Sirup erinnerte. Ich blickte auf und sah in das eisig lächelnde Gesicht der jungen Frau, die uns vorher hereingelassen hatte. Auch sie wollte mich nicht hier haben. Wirkte ich auf diese Leute wirklich so abstoßend? Schnell öffnete ich die Tür. Ich war zu stolz, um vor dieser fiesen Zicke zu weinen.
    Kaum war ich draußen in Sicherheit, heulte ich auch schon. Ich wollte nur noch zu meinem Wagen. Ich brauchte diesen einzigen Ort, an dem ich mich noch aufgehoben fühlte. Dort gehörte ich hin, nicht in dieses lächerliche Haus voll arroganter Schnösel. Ich vermisste mein Zuhause. Ich vermisste meine Mom. Schluchzend schlug ich die Tür meines Pick-ups zu und verriegelte sie hinter mir.

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