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Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Titel: Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Autoren: Abbi Glines
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Entscheidungen getroffen und bist auf die schiefe Bahn geraten, aber du warst stark genug, selbst auf den richtigen Weg zurückzufinden. Die Welt hat dich als Loser abgestempelt, aber du warst so viel stärker, als alle gedacht haben. Du hast zurückgeschlagen. Du hast dir genommen, was du wolltest, und du hast dafür gekämpft. Deswegen bin ich stolz auf dich, mein Sohn.«
    Ich hatte gute Lust, laut loszubrüllen. Es war alles so unfair! Diesen Mann hätte ich gebraucht, als ich jung war und mich vor allen möglichen Dingen gefürchtet habe. Aber jetzt? Jetzt konnte er sich wirklich zum Teufel scheren.
    »Ein weiser Mann hat mir gesagt, dass du mir nicht verzeihen und mich auch nicht mögen musst. Klar. Aber du musst wissen, dass ich dich liebe und dass ich stolz auf dich bin. Wie du damit umgehst oder es aufnimmst, ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass du es weißt.«
    Er nickte mir kurz zu. Die Kummerfalten auf seiner Stirn und der resignierte Gesichtsausdruck, mit dem er sich zum Gehen wandte, lösten in meiner Brust plötzlich ein starkes Ziehen aus. Ich wusste nicht, wieso, aber vielleicht musste ich das auch gar nicht. Nicht jetzt gleich.
    »Harris«, rief ich seiner verschwindenden Silhouette nach. Er blieb stehen und sah zu mir zurück.
    »Ja, Beau?«
    Ich schluckte nervös und war nicht sicher, wie ich es genau ausdrücken sollte. Seine Worte hatten nichts besser gemacht. Sie konnten nicht rückgängig machen, wie er sich in der Vergangenheit verhalten hatte.
    »Ich weiß gerade noch nicht, was ich damit anfangen oder wie ich damit umgehen soll. Vielleicht werde ich das nie wissen.«
    Ich verstummte, als mir eine Erinnerung durch den Kopf schoss. Mein Footballcoach hatte mich einmal während eines Spiels ausgewechselt, und da hatte ihn Harris, der am Zaun stand, so richtig heruntergeputzt. Am Tag zuvor hatte ich nicht zum Training kommen können, weil meine Mama eine schwere Grippe hatte und ich sie nach Mobile in die Notaufnahme bringen musste. Sobald der Coach zurück an den Spielfeldrand marschiert war, wurde ich wieder eingewechselt. Wann immer ich während des Spiels zurück zum Zaun blickte, konnte ich Harris sehen, der da mit verschränkten Armen über mich wachte.
    »Sag mal, bei diesem Spiel in der Highschool. Bei dem der Trainer mich auf die Ersatzbank verdammt hat – hast du ihn da gezwungen, mich wieder mitspielen zu lassen?«, fragte ich und musterte sein Gesicht.
    Harris lächelte mich traurig an. »War schließlich nicht deine Schuld, dass deine Mom zum Arzt musste. Und es war nun mal eine dumme Entscheidung, den besten Receiver außer Gefecht zu setzen.«
    Das machte zwar all seine Fehler nicht wieder gut, aber es zeigte mir, dass er auf mich aufgepasst hatte – auch wenn ich es nicht bemerkt hatte. Plötzlich machten so ein paar Situationen in meinem Leben Sinn – Dinge, die erst verdammt düster ausgesehen hatten und plötzlich wie durch ein Wunder wieder in Ordnung kamen. War das immer Harris’ Verdienst gewesen?
    »Na ja, der Coach war nicht gerade mein größter Fan«, gab ich zurück.
    Harris hob eine Augenbraue. »Na, und du warst nicht gerade das zuverlässigste Teammitglied, oder?«
    Ich lachte kurz auf. »Ich habe verkatert genauso gut gespielt wie nüchtern!«
    Er lächelte mich an. Ein völlig ungewohnter Anblick …
    »Ja, vermutlich«, stimmte er mir zu.
    Wir standen voreinander und starrten uns an, als hätten wir Angst, dass alles automatisch wäre wie zuvor, wenn er jetzt ginge.
    »Sieh mal, mein Sohn«, er räusperte sich, »oder eben Beau, wenn dir das lieber ist. Wenn du mal irgendwann Lust hast, einen Happen zu essen, was trinken zu gehen oder sonst etwas … Ruf einfach an. Ich bin da.«
    Als ich keine Antwort gab, wandte er sich von mir ab und ging. Ehe er außer Hörweite war, rief ich: »Wenn du willst, dann nenn mich ruhig Sohn!«

Vier Jahre später
    K omm her, meine Süße«, rief ich, als ich mir den dampfenden Helm vom Kopf zog und die Arme ausbreitete, um Lana auffangen zu können, die schon über das Feld auf mich zustürmte. Sie trug ihr blaues Tanktop mit dem Florida-Gator-Logo. Auf der Rückseite stand VINCENT #10. Vor dem ersten Spiel dieser Saison hatte ich es für sie gemacht. Jetzt kreischte sie laut auf und sprang in meine Arme.
    »Du hast es geschafft! Yeah, du hast es voll rausgerissen!«
    Ich hob sie in die Luft, meine Hände auf ihrem festen kleinen Arsch. Sie bedeckte mein Gesicht mit Küssen, und ich genoss den Moment in vollen
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