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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller
Autoren: In einer zaertlichen Winternacht
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hatte sich
ihre Szene mindestens vierzehn Mal angeschaut.
    »Ich
glaube, du hast eine Zukunft in der achten Klasse!«, erwiderte Meg lächelnd.
    »Und
wenn meine Szene auf dem Fußboden im Schneideraum landet?« Offenbar hatte Carly
sich im Internet übers Filmemachen informiert.
    »Das
lasse ich nicht zu«, versprach Brad, »und jetzt ab ins Bett, Carly.
Schauspielerinnen brauchen ihren Schönheitsschlaf, weißt du doch.«
    Das
Mädchen nickte und ging mit ihrer DVD nach oben. Willie, der Carly den ganzen
Abend gefolgt war, seufzte betrübt und ließ sich zu Brads Füßen nieder, den
Kopf auf den Vorderpfoten.
    Brad
streichelte den Hund. »Sieht aus, als hätte Carly schon einen treuen Fan.«
    Meg
lachte. »Mehr als einen . Ich bin einer, und du auch, und Eve verwöhnt
die Kleine, und für die Mädchen von Rance und Keegan ist Carly die Berühmtheit
schlechthin in der Familie.«
    »Hol
sie hin und wieder auf die Erde zurück«, riet Brad.
    Obwohl
die Themen Baby und Heirat in der Luft lagen, unterhielten sie sich über andere
Dinge. Brad war das recht – sie hatten noch genug Zeit, Pläne zu
schmieden.
    »Ihre
Lehrer haben mir erzählt, dass sie ein technisches Genie ist. Letzte Woche hat
sie die Uhr am DVD-Player repariert«, berichtete Meg.
    »Schon
nächste Woche sind wir mit dem Film fertig.« Er trank seinen Kaffee aus. »Jedenfalls
mit den Innenaufnahmen. Den Überfall auf die Postkutsche und den Rest müssen
wir im Frühjahr drehen. Meinst du, du könntest in deinem Terminplan eine
Hochzeit unterbringen?«
    Sie
errötete, sah dabei sehr anmutig aus und nickte.
    »Ich
würde jetzt gern bei dir bleiben, aber ich muss morgen früh ins Studio«, sagte
er. Sie waren sich einig, nicht miteinander zu schlafen, wenn Carly im Haus
war – das würde sich ändern, sobald sie verheiratet waren.
    »Ich
verstehe«, erwiderte Meg.
    »Wirklich,
Meg?«, fragte er leise. »Ich liebe dich. Ich will dich heiraten und hätte es
auch getan, wenn du nicht schwanger wärst.«
    Und
dann sprach sie die Worte aus, auf die er wartete. Bisher hatte sie es nur
getan, wenn sie in seinen Armen lag.
    »Ich
liebe dich auch, Brad O’Ballivan.«
    Er
stand auf, zog sie an sich und küsste sie voller Zärtlichkeit.
    Es
war eine kleine schlichte Hochzeit, an der nur die Familien und ein paar
enge Freunde teilnahmen. Meg und Carly zogen mit sämtlichen Pferden auf die Stone-Creek-Ranch.
Trotzdem nannte sich Meg noch immer Meg McKettrick. Hin und wieder fuhr sie auf
die Triple M und sortierte mit Sierras Hilfe alte Fotos und Tagebücher zu so
etwas wie einem Familienarchiv.
    Eve
war es leid, im Hotel zu wohnen, und hatte vor, wieder auf die Ranch der
McKettricks zu ziehen. Eine Großmutter – so behauptete sie mit der ihr
eigenen Logik – musste auf dem Land leben, Kuchen und Kekse backen und die
Kinder der Familie ab und zu unter ihre Fittiche nehmen.
    Meg
lächelte jedes Mal, wenn sie sich ihre reiche, kultivierte und weit gereiste
Mutter in Backschürze und bequemen Schuhen vorstellte, aber sie musste zugeben,
dass Eve ein spektakuläres Weihnachtsfest im traditionellen Stil organisiert
hatte. Es gab einen großen, mit alten Erbstücken geschmückten Baum voller
Lichter, volle Geschenkstrümpfe für Carly, Liam und den kleinen Brody sowie ein
opulentes Truthahnessen, das nur zum Teil von einem Partyservice stammte.
    Eve
hatte bereits das Elternschlafzimmer auf der Triple M bezogen und ihre beiden
preisgekrönten Springpferde aus dem Stall in San Antonio geholt und in der
Scheune untergebracht. Bei jeder Gelegenheit ritt sie aus, oft mit Brad und
Carly, manchmal mit Jesse, Rance und Keegan zusammen.
    Da
Meg schwanger war und lange nicht mehr im Sattel gesessen hatte, sah sie
meistens von ihrem Stammplatz am Weidenzaun aus zu. Sie war nicht ängstlich und
wollte nicht übervorsichtig sein, aber das Baby bedeutete ihr und Brad sehr
viel, daher ging sie lieber kein Risiko ein.
    Meg
staubte ein altes Foto ihrer Vorfahren ab und stellte es auf den Kaminsims.
Als sie ein paar Schritte zurücktrat, um es zu bewundern, hörte sie ihre Mutter
durch die Hintertür kommen.
    »Meg?
Bist du da?«
    »Im
Arbeitszimmer!«, rief Meg.
    Eve
kam herein. »Hast du nostalgische Anwandlungen?«, fragte sie mit einem Blick
auf das Foto.
    Seufzend
setzte Meg sich in den alten Ledersessel am Kamin. »Vielleicht gehört das zur
Schwangerschaft und liegt an den Hormonen.«
    Eve
zog ihre Jacke aus, legte sie auf die Sofalehne und machte Feuer. Erst als es
kräftig
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