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Der Hexer - NR27 - Todesvisionen

Der Hexer - NR27 - Todesvisionen

Titel: Der Hexer - NR27 - Todesvisionen
Autoren: Verschiedene
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    Band 27

    Todesvisionen

    Der Laut kam mit dem Wind heran, leise erst, kaum wahrnehmbar; ein Raunen in der Ferne, weit hinter den zerklüfteten Felsen und jenseits der Schlucht, in der wir unser Lager aufgeschlagen hatten.
    Dann schwoll er an, wurde lauter und lauter – und schien sich gleich darauf wieder zu entfernen. Fast wie das Rauschen des Ozeans, der sich an einem fernen Gestade bricht...
    Mit einem Ruck fuhr ich auf, als ich endlich erkannte, was es war. STIMMEN! Ein monotoner Singsang wie aus Hunderten von Kehlen; ein dumpfer Ton, der einem fast hypnotischen Rhythmus folgte. Ein indianisches Totenlied!
    Und während ich reglos auf meine Ellbogen gestützt dalag und dem klagenden, fernen Lied lauschte, schwoll das
    Singen abermals an, wurde drängender, fordernder, ja wütender.
    Und es kam näher!

    Die Welt des Hexers

    Der Berg der Weißen Götter. Selbst Lancelot Postlethwaite, der verschrobene Cambridger Wissenschaftler, hat nicht mehr recht daran geglaubt, ihn noch zu finden. Und nun steht er mittendrin – begleitet von einem Siouxhäuptling, einem berühmten Westmann, einer bezaubernden Kunstschützin und einem sonderbaren jungen Mann mit einer gezackten Strähne im Haar.
    Und Hunderten von versteinerten Menschen – Wikinger und Indianer. Denn der Berg ist kein Olymp, von dem aus Götter die Geschicke der Welt lenken, sondern vielmehr eine Gruft. Schreckliches muß sich hier zugetragen haben...
    Aber der Schrecken dauert noch an! Denn einer der »Götter« hat den Fluch überlebt. Ein wahnsinniger Gott, der über ein Heer von Toten gebietet. Mit einer List gelingt es den Gefährten, sein Vertrauen zu gewinnen. Und Erik Wolfshand, der letzte Wikinger, erzählt seine Geschichte:
    Einst gelangten stolze Nordmänner an die Gestade dieses fernen Landes, das später Amerika genannt werden sollte. Sie machten sich die hier lebenden Indianerstämme Untertan und richteten ihre Festung in diesem Berg ein. Doch Neid und Niedertracht spaltete sie in zwei Gruppen: die Erik Hellauges und die des Zauberers Skallagrim. Der unselige Einfluß eines großen Edelsteins, den sie im Berg fanden, beschwor die Blutfehde herauf: ein Kristallhirn der GROSSEN ALTEN, der finsteren Dämonen, die einst die Erde beherrschten, lange, bevor die Menschen kamen.
    Mit böser Magie gelang es schließlich Skallagrim, den Kristall in Eriks Hauptquartier zu schaffen. Doch der vernichtende Einfluß, einmal freigesetzt, tötete sie alle. Ein junger Wikinger allein überlebte, doch die Strahlung raubte ihm den Verstand: Erik Wolfshand. Die Wächterindianer außerhalb des Berges aber führten den Ritus, die Götter zu bewirten, über Jahrhunderte fort, opferten bis heute ihre Ernten diesem einzigen Überlebenden, ohne es zu ahnen.
    Im Inneren des Berges steht die Zeit still, und der Einfluß des Kristallhirnes wirkt noch immer. Nach kurzer Zeit schon beginnen sich Robert Craven und seine Gefährten gegeneinander zu wenden. Ihre Anwesenheit aber stört die Ruhe des Kristalls. Er erwacht zu neuem Leben – und mit ihm die versteinerten Menschen! Der uralte Kampf, Erik gegen Skallagrim, findet seinen Abschluß, während die Freunde entsetzt fliehen. Doch nicht allein – zwischen den Steingestalten hat Robert eine wiedererkannt, die er schon verloren glaubte: Shadow, die menschgewordene El-o-hym; der Engel! Sie ist es schließlich, die den Kristall endgültig zerstört und den Verdammten die Erlösung bringt.

    * * *

    Ich setzte mich vollends auf und streckte meine müden Glieder. Der Mond brach durch die schnell dahinjagenden Wolken und tauchte das Lager für Sekunden in kaltes, graues Licht. Rings um die noch glimmenden Feuerstellen erkannte ich die in Decken gehüllten Gestalten meiner Begleiter. Keiner von ihnen regte sich. Nur unsere Packpferde und die indianischen Ponys, die wir in einer natürlichen Felsenbucht in der Nähe festgebunden hatten, schnaubten unruhig und warfen die Köpfe hin und her, als witterten sie eine Gefahr.
    Irgend etwas hatte mich geweckt, aber ich wußte, daß es nicht dieses unheimliche, klagende Lied gewesen sein konnte. Normalerweise bedarf es drastischerer Mittel, um mich aus dem Schlaf zu reißen, und nach den Strapazen der letzten Tage wäre selbst der Erfolg eines Pistolenschusses zweifelhaft gewesen.
    Nein, es gab einen anderen Grund für mein Erwachen. Ich hatte es im gleichen Augenblick gespürt, als ich die Augen aufschlug.
    Es waren meine magisch geschärften Sinne! Irgend etwas tief in mir
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