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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume
Autoren: Nora Roberts
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hat.«
    Hope dachte wirklich ausgesprochen effizient, bemerkte er erneut. Genau wie er.
    »Ich hab heute früh mit Avery gesprochen«, fuhr sie fort. »Sie ist vollkommen erledigt, weil so viele Leute bei ihr ausgefallen sind. Eigentlich wollte ich ihr heute Abend ein bisschen helfen, aber schätzungsweise werden wir hier ganz schön lange brauchen.« Avery war ihre Freundin aus Collegezeiten und hatte Hope sehr zugeredet, Washington zu verlassen und diesen Job in einer kleinen Stadt und in einem kleinen Hotel anzunehmen.
    Im ersten Stock führte sie ihn zu einer Reihe Kartons. »Wo wollen wir anfangen? Vielleicht gehen wir einfach von hinten nach vorne durch, dann wäre J&R als Erstes dran.« Sie deutete auf die Kartons. »Die sind alle sortiert nach Zimmern und genau beschriftet, sodass du nichts verwechseln kannst.«
    Owen war ein weiteres Mal schwer beeindruckt. »Damit dürfte ich für eine Weile beschäftigt sein. Lass uns gleich hier anfangen, okay?«
    »In Ordnung. Am besten zeig ich dir schnell, wo was genau hinkommt, und verzieh mich anschließend. Falls du noch irgendwelche Fragen hast, du weißt ja, wo du mich findest.«
    Sie zog ein Klappmesser aus ihrer Tasche und schlitzte eine der sorgfältig zugeklebten Kisten auf.
    »Eine Frau mit einem eigenen Klappmesser. Nicht schlecht.«
    »Ich hab mir jede Menge Werkzeug zugelegt, seit ich hierhergezogen bin. Um ein Haar hätte ich sogar eine Nagelpistole erstanden, aber das fand ich dann doch ein bisschen übertrieben.«
    Sie nahm zwei Kupferregale mit abgerundeten Ecken aus dem geöffneten Karton.
    »Dafür konnte ich nicht widerstehen, allerlei Überflüssiges für mein Arbeitszimmer anzuschaffen. Als Frustkauf sozusagen. Wobei ich nicht wirklich verstehe, was mich derart an neuen Aktenordnern und farblich sortierten Post-its reizt.«
    »Keine Ahnung. Aber falls es dich tröstet: Mir geht es genauso.«
    Während sie sich munter weiter unterhielten, zeigte sie ihm, wo die Regale angebracht werden sollten, und er maß aus und markierte.
    »Das wird perfekt«, meinte sie schließlich. »Das Kupfer von Wanne und Regalen, der Spiegel mit dem dunklen Goldrahmen, die wunderschönen Fliesen – es könnte nicht besser sein.«
    Sie drehte sich einmal um sich selbst und kehrte ins Schlafzimmer zurück.
    »Auch dieser Raum wird großartig werden. Ich seh ihn schon vor mir, wie er mit Möbeln aussieht. Bestimmt wird er zu den Lieblingszimmern unserer Gäste gehören.«
    Sie zog ein Notizbuch aus der Tasche, hakte ein paar Dinge ab und schrieb andere hinein.
    Grinsend sah er sie an. »Es ist schön, zur Abwechslung mal jemanden im Team zu haben, der genauso tickt wie ich.«
    »Man spart auf Dauer einfach Zeit, wenn man sich Notizen macht.«
    »Wem sagst du das?«
    Sie nahmen diverse Sachen aus den Kisten und schickten sich an, hinüber zum E&R, dem Eve-und-Roarke-Zimmer, zu gehen, als sie um ein Haar mit Ryder zusammengestoßen wären.
    »Mom schickt mich, um irgendeine Deckenlampe aufzuhängen. Bloß, wo zum Teufel steckt das blöde Ding?«
    »Ich hab’s in der Hand«, sagte Owen.
    »Dann kannst du es auch aufhängen.«
    »Wollte ich gerade. Aber du könntest stattdessen etwas anderes tun. Wir brauchen noch ein paar Sachen aus Hopes Wohnung drüben, damit sie angebracht werden können. Würdest du die holen?«
    »Ich kann das später selbst erledigen«, warf Hope ein.
    »Um was handelt es sich?«
    »Wandregale. Für Wohnzimmer und Bad. Sie befinden sich in beschrifteten Kartons in meiner Abstellkammer.« Als sie die verwirrte Miene ihres Gegenübers sah, erklärte sie: »Im zweiten Schlafzimmer. Dort hab ich erst mal alles abgestellt.«
    »Okay.«
    »Warte, wie willst du reinkommen?«, rief sie ihn zurück und zog einen Schlüsselbund aus der Vordertasche ihrer Jeans. »Da, dieser ist es.«
    Achtlos stopfte er ihn in die Tasche. »Sind in diesen Kartons hier zufällig auch diese verdammten Leisten mit den Kleiderhaken?«
    »Ein paar.«
    »Dann häng sie um Gottes willen auf. Ich will nämlich kein Wort mehr über diese Dinger hören. Ich selbst brauch die für den behindertengerechten Raum.«
    »Im J&R stehen die Kisten, die du suchst, und auf einer steht ›Kleiderhaken‹. Wenn du sowieso ins Marguerite-und-Percy-Zimmer musst, nimm doch gleich andere Sachen mit. Alles was mit M&P beschriftet ist. Aber häng noch nichts auf, sondern warte auf deine Mutter oder mich. Dort unten fehlt übrigens ein kleines Eckregal neben dem Waschbecken. Wäre zumindest ganz
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