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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume
Autoren: Nora Roberts
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nützlich.«
    Wieder zog Hope ihr Notizbuch aus der Tasche und blätterte kurz darin herum. »Das hier sind die erforderlichen Maße samt einer Skizze, wie so etwas aussehen könnte.«
    Ryder starrte erst das kleine Buch und dann sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Wozu mit einem Mal ein Regal?«
    »Weil es in dem ganzen Raum bisher keine Stelle gibt, an der man mehr ablegen kann als eine Zahnbürste.«
    »Gib mir den verdammten Zettel«, sagte er, nahm ihn missmutig entgegen und machte auf dem Absatz kehrt, um aus dem Raum zu stapfen.
    »Und du bist ganz sicher, dass der Kerl dein Bruder ist?«, sagte Hope zu Owen.
    »Ziemlich sicher. Er ist einfach ein bisschen gestresst, weil alles gleichzeitig fertig werden soll: das Hotel, Becketts Haus und die Bäckerei.«
    »Ist wirklich ganz schön viel«, gab sie zu. »Aber du bist trotzdem nicht gestresst, obwohl du genauso viel am Hals hast.«
    »Ich schätze, es liegt daran, dass wir für verschiedene Sachen zuständig sind. Ich führe die Verhandlungen und behalte die Termine im Auge, während er auf den Baustellen dafür sorgen muss, dass die Arbeit auch wirklich vorangeht.«
    Im E&R angekommen, stellten sie ihre Kisten auf dem Boden ab. Vorsichtig zog Hope aus einer ein kleines Glasregal heraus. »Schau, das ist nur eine Kleinigkeit, aber zugleich ein Detail, das hernach eine große Wirkung entfaltet.«
    »Du meinst, es würde etwas fehlen, wenn es nicht da wäre?«
    »Ja, manchmal sind es die kleinen Dinge, die für eine besondere Atmosphäre sorgen.« Sie ging ins Bad und klopfte lächelnd gegen eine Wand. »Genau da soll es hin. Wenn du mich jetzt nicht mehr brauchst, werde ich erst mal wieder nach oben gehen.«
    Auf dem Weg zurück in ihre Wohnung sah sie noch kurz in der Westley-und-Butterblume-Suite bei Carolee vorbei, die fröhlich einen Wischmopp schwang. »Mein Gott, das Badezimmer blitzt und blinkt ja richtig.«
    Justines Schwester, das Gesicht leicht gerötet, schob sich grinsend die rotblonden Haare aus der Stirn. »Ich sag dir eines – seit Jahren hab ich mich nicht mehr derart beim Putzen angestrengt. Aber ich tu es irgendwie ja auch für mich. Schließlich werde ich hier bald arbeiten. Brauchst du meine Hilfe?«
    »Nein danke, obwohl du schon viel weiter bist als ich«, gab Hope gut gelaunt zurück. »Ich lege gerade eine kurze Pause ein, weil ich Owen zeigen musste, wo er noch Regale aufhängen soll. Jetzt schau ich rasch, was Justine treibt, und dann kümmere ich mich wieder um meine Wohnung. Oh, fast hätte ich’s vergessen. Wenn du in den nächsten Tagen mal ein bisschen Zeit hast, sollten wir uns gemeinsam die Reservierungssoftware ansehen – immerhin kann man ab sofort Zimmer buchen. Nicht dass wir da böse Überraschungen erleben.«
    »Wann immer du willst, Boss.« Carolee, die Hope unterstützen und sich vor allem um die Reservierungen kümmern sollte, war völlig euphorisch.
    Hope lächelte, während sie weitereilte. Sie war ebenfalls aufgeregt wie seit Langem nicht mehr. Fast so wie damals, als sie den Superjob im Wickham Hotel angeboten bekam.
    Wenn sie daran dachte, wie es geendet hatte, wollte sie lieber keine Vergleiche anstellen. Als nämlich ihre Beziehung zum Juniorchef ausgesprochen hässlich endete, konnte sie nichts mehr in Washington halten – keine Bitte des Seniors und auch keine Gehaltserhöhung. Sie hatte diesem prachtvoll renovierten Haus in einer hübschen kleinen Stadt in Maryland, wo zudem ihre beiden besten Freundinnen lebten, den Vorzug gegeben.
    Sie stieg die Treppe in den zweiten Stock hinauf und betrat das »Penthouse«. Justine saß gemütlich auf der breiten Fensterbank, von der aus die gesamte Hauptstraße zu überblicken war.
    »Ich mach gerade Pause«, sagte sie, als Hope hereinkam. »Das Bad ist einfach riesig – was ich allerdings mir selbst zuzuschreiben habe und sonst niemandem.«
    »Wenn du möchtest, übernehm ich den Rest.«
    »Nein, lass nur. Ich hab eben daran gedacht, wie das Haus aussah, als wir es kauften. Die Jungs hielten mich anfangs für verrückt wegen dieses Plans. Und jetzt ist es so großartig geworden. Mein Tommy wäre bestimmt schrecklich stolz auf seine Söhne.«
    »Indirekt hat auch er einen Anteil am Gelingen. Schließlich war er es, der den dreien alles beibrachte.«
    Justines Miene wurde weich. »Das hast du schön ausgedrückt. Und genau so ist es.« Sie drückte Hope die Hand und schaute nach draußen. »Ich freu mich schon darauf, das Haus zu sehen, wenn es schneit, wenn nach
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