Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals
Autoren: Merice Briffa
Vom Netzwerk:
wäre.
    Â»Weißt du, weshalb du hier bist, Trevannick?«
    Â»Nein, Sir.« Gleichzeitig machte sich Ruan jedoch Sorgen, dass in seiner Familie etwas geschehen sein könnte. »G… gibt es schlimme Nachrichten, Sir?«
    Â»Es ist niemandem etwas passiert. Da kannst du ganz beruhigt sein. Es geht um deine Prüfungsergebnisse, Trevannick, deshalb stehst du hier vor mir. Glaubst du, dass dein Vater mit deinen Noten zufrieden sein wird?«
    Erleichtert, dass seine schlimmsten Ängste unbegründet waren, und selber absolut zufrieden mit seinen Noten, lächelte Ruan vage. »Ich hoffe es, Sir.«
    Â»Du hoffst es?«
    Â»Ja, Sir.« Ruan kniff die Lippen zusammen. Crankys Tonfall sagte ihm, dass es keinen Grund gebe zu lächeln.
    Â»Mit Hoffen, Trevannick, hat noch nie jemand etwas erreicht. Harte Arbeit und Disziplin, verstehst du? Dadurch wird der Charakter eines Mannes geformt. Und du hast einen bedauerlichen Mangel an beidem gezeigt, seit du auf dieser Schule bist. Kinn hoch, Trevannick! Steh gerade!«
    Mit einem Ruck stellte sich Ruan gerade hin, die Hände fest an die Seiten gepresst. »Ja, Sir.«
    Â»Du solltest dankbar sein, dass man dir die Chance auf eine gute Schulbildung gibt.«
    Ruan wand sich innerlich. Ihm stand eine von Crankys gefürchteten Predigten bevor.
    Â»Mir ist wohl bewusst, Trevannick, dass einige Jungen hier meinen, ihnen stünde allein aufgrund des Reichtums und des Standes ihrer Familie ein Platz in dieser Schule zu. Solche Jungen bringen nie gute schulische Leistungen. Ich möchte nicht glauben müssen, dass du einer von denen bist.« Er starrte Ruan wütend an.
    Â»Ja, Sir – äh, n… nein, Sir.«
    Ein Stirnrunzeln ließ den Blick des Direktors noch wütender erscheinen. Ruan schluckte und stellte sich noch gerader hin. Zaghaftigkeit schätzte Cranky bei seinen Schülern überhaupt nicht. »Nein, Sir, das bin ich nicht«, erklärte er mit so fester Stimme, wie er nur zustande brachte.
    Â»Gut. Dann erwarte ich im nächsten Quartal bessere Ergebnisse von dir.«
    Â»Ja, Sir.«
    Â»Na schön, Trevannick. Du kannst jetzt zu deinem Klassenlehrer gehen und ihm versichern, dass du von nun an härter arbeiten wirst.«
    Ungeheuer erleichtert schloss Ruan die Bürotür hinter sich. An der Ecke des Flurs traf er seinen besten Freund Jimmy Costner, der dort auf ihn gewartet hatte.
    Â»Weshalb wollte Cranky dich sprechen? Hast du Ärger bekommen?«
    Ruan zog eine Grimasse. »Den krieg ich noch, wenn ich bei den nächsten Prüfungen nicht besser abschneide.«
    Jimmy starrte ihn mit offenem Mund an. »Aber deine Ergebnisse waren doch in Ordnung. Du hast die halbe Klasse übertroffen.«
    Â»Cranky scheint zu meinen, ich sollte zu den Besten der Klasse gehören. Und jetzt muss ich mich bei Boney melden.«
    Â»Wegen Boney brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Du bist doch einer von seinen Lieblingen.«
    Â»Ich weiß.« Ruan verzog das Gesicht. Zu den Lieblingen eines Lehrers zu gehören konnte manchmal ein großer Nachteil sein. »Gehst du zum Cricket-Training?«
    Â»Ja. Kommst du auch?«
    Â»Ich hoffe es. Wir treffen uns auf dem Platz.« Cricket war eines der wenigen Dinge, die Ruan an der Schule mochte.
    Die Jungen trennten sich vor dem Zimmer ihres Klassenlehrers. Ruan klopfte, bevor er eintrat.
    Â»Guten Tag, Mr Boniface.«
    Â»Ah, Ruan. Komm rein, und mach die Tür zu. Du warst beim Direktor?«
    Â»Ja, Sir.«
    Â»Deine Prüfungsergebnisse waren sehr enttäuschend, Ruan. Ich hatte viel mehr von dir erwartet.«
    Â»Das tut mir leid, Mr Boniface.« Es tat ihm ehrlich leid, den einzigen Lehrer zu enttäuschen, den er wirklich mochte und bewunderte.
    Â»Ich möchte, dass du mir versprichst, dass du dich im nächsten Quartal mehr anstrengst.«
    Â»Das werde ich, Sir.«
    Â»Ich hoffe es. Du hast nämlich das Zeug dazu. Man muss dich nur ein bisschen antreiben.« Sein freundlicher Gesichtsausdruck nahm den Worten jede Schärfe. »Fährst du über die Ferien nach Hause?«
    Zum ersten Mal lächelte Ruan. »Ja, Sir«, antwortete er überschwänglich.
    Â»Nimm Platz, Ruan.« Boniface deutete auf einen Stuhl ihm gegenüber. Obwohl das Zimmer des Lehrers kleiner war als das des Direktors, hatte es eine viel einladendere Atmosphäre. Ruan hatte nichts dagegen, sich hinzusetzen.
    Â»Erzähl mir von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher