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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer
Autoren: Kathy Clark
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sichere Gegend, wollte aber nicht weiter auf dem Punkt beharren, sondern wechselte die Taktik. „Ich hatte die Gewohnheit, den Fernseher anzulassen, um nicht in ein totenstilles Zuhause zurückkehren zu müssen. Das Heimkommen gehört zu den Momenten, in denen ich lieber nicht allein wäre."
    „Zu den Momenten?" fragte sie, verwundert darüber, daß ein so starker, selbstbewußter Mann auch seine Schwächen hatte. Hatte er vor ihr nicht darauf beharrt, niemanden zu brauchen?
    Sein Gesichtsausdruck verriet, daß er bedauerte, das Thema angeschnitten zu haben. „Also schön, auf die Dauer ist es langweilig, Abend für Abend alleine zu essen. Und ich reiße mich nicht darum, des Morgens ohne ein lebendiges Wesen neben mir aufzuwachen. Aber ich habe eine befriedigende Lösung gefunden."
    Wenn sie auch beide erwachsen waren, empfand Kate die Richtung, die die Unterhaltung nahm, als peinlich. Als seine Arbeitgeberin interessierte es sie nicht, was er in seiner Freizeit tat, und sie wollte ganz gewiß nicht Einzelheiten aus seinem Sexleben hören. Sie wandte den Kopf ab und überlegte sich, wie sie die Konversation auf ein unverfänglicheres Thema bringen könnte, als er fortfuhr: „Letztes Jahr, als ich in New Orleans war, begleitete ich eine Freundin, die nach ihrer vermißten Katze suchte, in ein Tierheim. Da fiel mir ein schmuddelig aussehender junger Hund auf, der in einem der Käfige saß. Er schien mich anzuflehen, ihn mit zu mir nach Hause zu nehmen. Jetzt teilt Rebell all meine, Mahlzeiten und schläft am Fußende meines Bettes. Nun lasse ich den Fernseher nicht mehr an, um Einbrecher abzuhalten, sondern weil dieser verrückte Hund sich gern Seifenopern und Talk-Shows ansieht."
    „Sie haben einen Hund aufgenommen?"
    „Rebell ist nicht bloß ein Hund", widersprach Rusty mit gespieltem Entsetzen. ,,Er ist mein bester Freund. Er zieht so gern umher wie ich. Er vergräbt seine Knochen nicht, sondern stapelt sie, für den Fall, daß er schnell packen muß, an der Fronttür."
    Wider Willen mußte Kate bei dieser Vorstellung lachen.
    „Vielleicht sollten Sie sich einen Hund anschaffen", schlug er vor. „So hätten Sie nicht nur einen Kameraden, sondern auch einen gewissen Schutz. Einbrecher meiden Häuser, wo es bellende Hunde gibt."
    „Ach, ich weiß nicht. Jetzt, wo das Baby bald da ist. Außerdem mochte Doug keine Tiere."
    „Und wie ist das mit Ihnen?" fragte Rusty mit einem prüfenden Blick.
    Kate spürte, daß es ihm nicht so sehr darum ging, ob sie eine eigene Meinung hatte, sondern ob sie Tiere mochte. ;,Ich mochte Tiere immer gern. Alle Tiere. Besonders Hunde und Pferde. Als Kind hatte ich alle möglichen Tiere. Meine Eltern besitzen ein paar Hektar Land außerhalb von Austin. Inzwischen ist es dort nicht mehr so ländlich wie in meiner Kindheit. Für das Geschäft meiner Eltern, sie haben ein Barbecue-Restaurant, ist die Bevölkerungsexplosion allerdings zuträglich gewesen."
    „Dann darf man Ihr Barbecue sicherlich nicht auslassen. Nun freue ich mich doch noch mehr auf Ihre Einladung zum Sonnabend."
    „Aber ich koche nicht so gut wie meine Eltern. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie köstlich die Pasteten meiner Mutter sind."
    Er grinste schelmisch. „Dann sollten wir Sonnabend vielleicht lieber nach Austin fahren."
    „He, ich habe nicht gesagt, daß ich eine schlechte Köchin bin", protestierte sie gutgelaunt. „Meine Rippchen werden Sie umhauen, und vielleicht lasse ich mich sogar dazu hinreißen, eine Brombeerpastete zu backen. "
    „Na gut, ich bin nicht kleinlich. Vielleicht erlaube ich Ihnen sogar, heute abend für mich zu kochen. Zur Übung sozusagen", neckte er sie.
    „Sie erlauben mir? Rührend, wie Sie mir immer wieder einen Gefallen tun. "
    „Okay", sagte er und duckte sich, als erwarte er, sie würde gleich mit einem Kissen nach ihm werfen. „Würde es Sie glücklich machen, wenn ich Ihnen beim Kochen helfe?"
    Sie warf das Haar zurück, das ihr in die Stirn gefallen war. „Das weiß ich erst, wenn ich es gekostet habe. Aber wenn Rebell Ihre Kochkünste überlebt, werden Sie mich wohl auch nicht umbringen."
    Während Rusty noch einmal hinausging, um die Kisten hereinzuholen, suchte Kate in der Küche Zutaten für ein schnelles Gericht zusammen. Rusty erwies sich als eine geschickte Küchenhilfe, und so hatten sie in kürzester Zeit eine wohlschmeckende Mahlzeit zusammengestellt.
    Er erwies sich auch als geistreicher, unterhaltsamer Gesellschafter, als sie während des
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