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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer
Autoren: Kathy Clark
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können. Und es wird andere Tage geben, wo wir neben dem Telefon hocken und stundenlang Karten spielen."
    Der Wind fuhr in ihr Haar und wirbelte es um ihr Gesicht. Sie schob es zurück und endete mit einem aufrichtigen: „So sehr ich mich auch freuen würde, Sie einzustellen, ich könnte es verstehen, wenn Sie finden, C-Breeze ist Ihre Zeit und Energie nicht wert."
    Rusty antwortete viele bange Sekunden nicht. Kate hätte ihm am liebsten die Sonnenbrille von der Nase genommen, um den Ausdruck seiner Augen zu sehen und die Spannung zu beenden. Als sich schließlich seine Mundwinkel hoben, merkte sie, daß sie vor Anspannung den Atem angehalten hatte.
    Er hob einen seiner verschmierten Arme zum Beweis, daß er wenigstens eine der von ihm verlangten Fähigkeiten besaß. „Ich hab's schon mit einigen Maschinen aufgenommen, und ich bin ein verflixt guter Pilot, wenn ich mich mal selbst loben darf. Außerdem, wie ich schon erwähnte, habe ich gute Kontakte, so daß es in der Beziehung auch keine Probleme geben sollte." Mit einem warmherzigen Lächeln verlieh er seinen Worten Nach­druck. „Zugegeben, es ist mehr, als ich bei der Bewerbung um den Job er­ wartete. Aber vor harter Arbeit bin ich noch nie zurückgeschreckt. Und außerdem liebe ich Herausforderungen."
    Sie zweifelte nicht, daß er die tägliche Arbeit bewältigen würde und zweifelte nicht einmal, daß er neue Geschäftsbeziehungen knüpfen konnte. „Sagen Sie später nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt."
    „Und seien Sie nicht überrascht, wenn ich packe und mich davonmache", erinnerte er sie freundlich. „Aber vor der Geburt des Babys und be­vor C-Breeze auf den Beinen ist und ich einen guten Piloten als Nachfolger gefunden habe, werde ich nicht verschwinden."
    „Nur gut?" Sie war wie trunken vor Erleichterung. „Meinen Sie, ein Pilot brauche nur gut zu sein, um Sie zu ersetzen?"
    Sie spürte die Wärme seines Blickes sogar durch die spiegelnden Gläser. „Großartige Piloten gibt's nicht soviel", neckte er sie. „Zufällig bin ich einer von ihnen. Noch einer meines Kalibers wäre wohl in diesem Teil der Welt schwerlich zu finden."
    „Ihr Piloten seid doch alle gleich - ganz Ego und Nerven aus Stahl."
    „Stimmt. Das macht uns ja auch so unwiderstehlich."
    Sie brauchte das Zwinkern in seinen Augen nicht zu sehen, um zu wissen, daß es da war. „Wir werden ja sehen, wie unwiderstehlich Sie sind. Ich habe eine Freundin ungefähr in Ihrem Alter. Intelligent und hübsch."
    Sehr vorsichtig, um den Rahmen nicht mit seinen schmierigen Fingern zu beschmutzen, nahm Rusty die Brille ab. Er musterte Kate mit amüsiertem Lächeln. „Und ich wette, eine tolle Köchin ist sie auch noch."
    „Tatsächlich. Woher wußten Sie das?”
    Er lachte in sich hinein. „Sind sie das nicht alle?"
    „Wieso wer?"
    „Lassen Sie es gut sein", meinte er. „Natürlich werde ich Ihre Freundin kennenlernen. Aber es wird nicht wirken."
    „Was wird nicht wirken?"
    „Keine noch so tolle Frau könnte mir die Flügel stutzen - bis ich soweit bin. Wenn es je dazu kommen wird. Ich gehöre zu den Männern, die überhaupt keinen Instinkt fürs Nisten haben."
    Sie war verblüfft, daß er sie so durchschaut hatte. „Ich will ja nicht, daß Sie heiraten", stotterte Kate. „Ich dachte nur, wir könnten am Wochenende gemeinsam bei mir zu Hause essen. Ich wollte ja nur, daß Sie sich in einer fremden Stadt wohl fühlen. Aber wenn Sie nicht wollen..."
    „Auweia. Entschuldigung, wenn ich die falschen Schlüsse zog." Es war offensichtlich, daß er von der Unschuld ihrer Absicht nicht überzeugt war, aber er zog die Möglichkeit, sie mißverstanden zu haben, in Betracht. „Sie hatten denselben Glanz in den Augen, den ich bei meiner Mutter sehe, wenn die Familie zusammenkommt und sie wieder daran denken muß, daß ich immer noch unverheiratet bin. Na gut, ich würde gern Ihre Freundin kennenlernen. Ich hatte noch nicht viel Zeit, das Nachtleben in Lake Jackson zu überprüfen."
    Seine Entschuldigung beschwichtigte Kate. Sie hoffte nur, daß er nicht erriet, wie nahe er an der Wahrheit gewesen war. Ihre Theorie war, daß Männer selten genau wußten, was sie wollten, und da ihre Freundin Susan sehr attraktiv war, würde sie die beiden miteinander bekannt machen und dann der Natur ihren Lauf lassen. Für Rusty könnte es eine Überraschung sein. Und Kate hätte dann vielleicht einen anständigen Angestellten, und, wer weiß, wenn alles gut lief, wäre sie möglicherweise bereit, "ihn zum
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