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Liebesnaechte im Palast

Liebesnaechte im Palast

Titel: Liebesnaechte im Palast
Autoren: Alexandra Sellers
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Sprecherin zeigte sich mehr als erstaunt. „Muss ja ein stattliches Vermögen wert sein."
    „Sein Wert lässt sich nicht beziffern, weil es nichts Vergleichbares auf der Welt gibt. Allein vom Gewicht her ist der Stein schon für die meisten von uns unerschwinglich, aber obendrein muss man noch die Skulptur berücksichtigen, die nach den Aussagen derjenigen, die sich mit den alten Dokumenten des Landes beschäftigen durften, auffallend lebensecht und künstlerisch wertvoll ist, sowie den Wert des einmaligen, tausend Jahre alten Kunstwerks. Was Sie da vor sich sehen, hat einen unschätzbaren Wert. Ich habe drei Juweliere um eine annähernd zutreffende Zahl gebeten. Selbst bei einer offenen Auktion gäbe es nach oben keine Grenze.
    Jetzt kommt Prinz Rafi, glaube ich. Er wird das Schwert über das Dokument schwingen und dann den blanken Stahl über das Pergament legen", kommentierte Paul das Geschehen.
    „Warum dieses Ritual ursprünglich eingeführt wurde, weiß niemand mehr. Vermutlich soll es die Entschlossenheit des Monarchen symbolisieren, das Abkommen notfalls mit Waffengewalt zu verteidigen. Und jetzt wird der Kelch von Jalal gebracht, Prinz Omar ist an der Reihe, aus dem Kelch zu trinken. Das soll dem Besitzer Glück garantieren. Der Prinz wird ihn den Unterzeichnern der vier Nationen und zuletzt seinen Brüdern reichen. Die Zusammensetzung des Tranks ist übrigens ein Geheimnis. Nur die Unterzeichnenden wissen, was sie trinken. Jetzt ist Prinz Rafi an der Reihe und danach Prinz Karim.
    So ist es Tradition in Barakat. Nun ist dieses historische Abkommen formvollendet unterzeichnet und besiegelt, in einer der beeindruckendsten Verbindungen von östlicher und westlicher Tradition in heutiger Zeit."

2. KAPITEL
Juli 1998
    „Mr. David Percy und Miss Caroline Langley bitte zur Information. Ihr Fahrer wartet auf Sie. Mr.
    Percy und Miss Langley ..."
    Caroline war es heiß. Sie und die anderen Passagiere hatten zwanzig Minuten lang im Flugzeug der Royal Barakat Air gestanden, weil etwas mit den Türen nicht in Ordnung war. Leider hatte der Flugkapitän trotzdem schon die Klimaanlage ausgeschaltet. Danach hatte sie in einer endlosen Schlange auf ihr Ge päck gewartet, so dicht gedrängt, dass Caroline nicht mal einen Blick auf ihre Sachen werfen konnte. Während sie endlich die Koffer vom Band hob, war ihr Gepäckwagen verschwunden, und anstatt sich einen neuen zu suchen, hatte sie ihre Taschen getragen. Es war ein Fehler, den sie in einem nur unzureichend klima tisierten Gebäude nicht noch einmal machen würde.
    Ihr schickes weißes Reisekostüm war verschwitzt und zerknittert. Sie hatte das Gefühl, dass alles an ihr klebte. Das Make-up war verlaufen, und ihr kurzes hellblondes Haar ringelte sich widerspenstig um ihren Kopf. Caroline war mehr als gereizt.
    Der Gedanke, dass ihre Ankunft in diesem kaum bekannten Land anders ausgefallen wäre, wenn David mitgekommen wäre, half ihr kaum. Er hatte in letzter Minute angerufen und gesagt, er könne nicht mitreisen. Also hatte Caroline die Reise allein angetreten.
    Davids Absage war nicht überraschend gekommen. Caroline hatte beinahe damit gerechnet. David hatte die Reise von Anfang an nicht gefallen. Er hatte ihr sogar ausreden wollen, das Los zu kaufen.
    „Ich habe noch nie gehört, dass jemand etwas bei einer Tombola gewonnen hat, Caroline", hatte er abweisend gesagt.
    „Aber David, es ist für einen guten Zweck", hatte sie lächelnd erwidert und ein paar Dollar aus ihrer Börse gezogen. Der Erlös der Tombola sollte für den Bau eines Krankenhauses in den Emiraten von Barakat benutzt werden.
    David griff nach den Losen. „Queen Halimah Hospital, Barakai al Barakat", las er spöttisch.
    „Glaubst du wirklich, dass dein Geld für diesen Zweck verwendet wird?"
    Aber Caroline hatte dem Kind, das die Lose verkaufte, bereits das Geld gegeben und schrieb ihren Namen und ihre Telefonnummer auf die drei Lose.
    Als sie dann gewonnen hatte, war es wie ein kleiner Triumph für sie gewesen. Aber sie hatte ihre Begeisterung über den Flug erster Klasse mit Aufenthalt in einem Erholungsort von Westbarakat im Zaum gehalten. David mochte Gefühlsausbrüche ebenso wenig, wie es ihre Eltern taten. Er hatte ihr einen chaotischen Urlaub vorhergesagt, aber zugestimmt, sie zu begleiten.
    Als er dann, nur wenige Stunden vor dem Flug, abgesagt hatte, erwartete er, dass Caroline ebenfalls von der Reise zurücktreten würde. Es war zu spät, um jemand anders einzuladen, und David war
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